Thüringer Gastgewerbe am Abgrund

Jeder vierte Betrieb (26 Prozent) im Thüringer Gastgewerbe ist derzeit aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation geschlossen. Mehr als die Hälfte Gastronomen sieht aktuell seine Existenz gefährdet. Der Durchschnittsumsatz der geöffneten Betriebe lag im Januar 2022 bei weniger als der Hälfte (46 Prozent) gegenüber Januar 2019, also vor der Corona-Krise. Dieses düstere Bild zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Thüringen. „Bei 87 Prozent der Klein- und Kleinstunternehmen im Thüringer Gastgewerbe sind die Reserven der Unternehmer schon lange aufgebraucht, da geht es schlicht um die Existenz“, fasst Mark Kühnelt, Präsident des DEHOGA Thüringen, die Situation zusammen.
Bei 87 Prozent der Klein- und Kleinstunternehmen im Thüringer Gastgewerbe sind die Reserven der Unternehmer schon lange aufgebraucht, da geht es schlicht um die Existenz.

Mark Kühnelt, Präsident des DEHOGA Thüringen


„Nach 23 Monaten Pandemie werden immer noch planlos Maßnahmen normiert, die weder verständlich noch umsetzbar sind“, kritisiert Mark Kühnelt. „Die Behauptungen, dass unsere Branche Pandemietreiber wäre, ist bislang durch nichts bewiesen. Gastgewerbe und Tourismus brauchen positive Signale, damit unsere Gäste wiederkommen und für die folgenden Monate buchen.“
Auch für die Mitarbeiter sei eine Perspektive wichtig. Mehr als die Hälfte sei von Kurzarbeit betroffen. „Das ist keinesfalls der Plan der Unternehmer. Wir wollten das Entgelt in der Branche spürbar verbessern, dies ist aber unmöglich bei einer solch schlechten geschäftlichen Situation. Dazu kommt noch, dass die Unternehmer bei Kurzarbeit die Sozialbeiträge nur noch zur Hälfte erstattet bekommen. Da muss dringend nachgebessert werden.“
Immer aktuell über Neues im Onlinemagazin informiert sein? Abonnieren Sie unseren Newsletter „News Ostthüringer Wirtschaft“!
Jetzt hier anmelden
Sie haben Fragen, kritische Hinweise, Verbesserungsvorschläge oder eine Idee für einen Artikel? Schreiben Sie uns: magazin@gera.ihk.de.
Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der IHK wider.
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir Status- und Funktionsbezeichnungen in der Regel in der männlichen Form. Sie gelten jedoch für alle Geschlechter gleichermaßen.