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Erwartungen der Wirtschaft an die künftige Bundesregierung
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist so ernst wie lange nicht mehr. Wir brauchen dringend eine Wirtschaftspolitik, die den Standort wieder wettbewerbsfähig macht und die Unternehmen am Leben und in Deutschland hält: Niedrigere Energiekosten, weniger Bürokratie, schnellere Verwaltungsverfahren und Investitionsanreize. Es wird Zeit für grundlegende Veränderungen in der Wirtschaftspolitik! Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Wirtschaft an die künftige Bundesregierung.
Weniger Regulierungen
Das Übermaß an Regulierungen, Vorschriften, Melde- und Berichtspflichten überlastet die Unternehmen, schränkt deren Handlungs- und Entscheidungsfreiheit ein und hindert sie zunehmend daran, sich auf ihre eigene Geschäftstätigkeit zu konzentrieren.
Der Staat soll Dienstleister, nicht Lehrmeister sein! In einem überregulierten Umfeld können Markt und Wettbewerb ihre positiven Effekte nicht entfalten.
Forderungen der Wirtschaft:
- Steuersystem entschlacken und vereinfachen, Leistung muss sich wieder lohnen!
- Regulatorische Vorgaben minimieren und doppelte Informations- und Berichtspflichten abbauen
- VORAB bei ALLEN wirtschaftsrelevanten Gesetzen Folgen realistisch schätzen
- „One-in-two-out“-Regelung wirksam werden lassen und erweitern
- Einheitliche Umsetzung von Richtlinien und Verordnungen in den Mitgliedstaaten besser kontrollieren und EU-Regelungen 1:1 ohne Verschärfung umsetzen
- Verwaltungsabläufe entschlacken und dann digitalisieren
Energiekosten reduzieren
Die hohen Energiekosten gefährden den Standort Deutschland. Sie müssen dringend reduziert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Neben wettbewerbsfähigen Strompreisen ist eine Stärkung des Energiebinnenmarktes, der Ausbau der Energieinfrastruktur und eine sichere Energieversorgung dafür grundlegend.
Oberstes Klimaziel: Besseres Wirtschaftsklima!
Wirtschaft braucht stabile und bezahlbare Energie!
Umweltpolitik geht nur mit einer starken Wirtschaft!
Forderungen der Wirtschaft:
- Wettbewerbsfähige Strompreise schaffen durch Technologieoffenheit und freien Markt
- Infrastruktur ausbauen, Energieversorgung sichern, EU-Energiebinnenmarkt stärken
Verkehrsinfrastruktur sichern und ausbauen
Verkehr und Infrastruktur sind von elementarer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Güter und Menschen müssen schnell, effizient und verlässlich von A nach B kommen. Die Politik muss Investitions- und Planungssicherheit gewährleisten sowie Planungs- und Genehmigungsfristen radikal verkürzen – sowohl für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur als auch für Unternehmen der Verkehrsbranche.
Mit verstopften Verkehrsadern droht der Wirtschaft ein Herzinfarkt! Nötig sind höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten für Investitionen in Infrastruktur.
Forderungen der Wirtschaft:
- Investitionen verstetigen und schneller realisieren
- Hauptverkehrsachsen ausbauen – leistungsfähige Netze schaffen, internationale Verkehrsachsen besser verknüpfen
- Logistik erleichtern und Mobilität erhalten
Fachkräftebedarf sichern, Erwerbsmigration gestalten
Auszubildende sowie Arbeits- und Fachkräfte zu finden, bleibt für die Unternehmen eine der größten Herausforderungen – vor allem im industriellen Bereich wird händeringend gesucht. Die Erfahrung vieler Firmenchefs: Es mangelt an ausreichend qualifizierten Stellenbewerbern – sowohl für Ausbildungs- als auch Arbeitsplätze. Die Hürden für eine Migration in den deutschen Arbeitsmarkt sind immer noch zu hoch.
Wirtschaft braucht gut ausgebildete Fachkräfte! Deshalb: Duale Ausbildung stärken! Weiterbildung fördern! Fachkräftezuwanderung erleichtern!
Forderungen der Wirtschaft:
- Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen verbessern, um mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen
- Berufsschulen: Bessere Ausstattung (Digitalisierung) sowie ausreichend und gut aus- und weitergebildete Lehrkräfte
- Weiterbildungsvielfalt erhalten und Qualifizierung bürokratiearm fördern
- Möglichkeiten einer zielgerichteten Nachqualifizierung von Erwerbslosen ausbauen (z.B. durch Teilqualifikation oder Validierung)
- Arbeits- und Fachkräftezuwanderung erleichtern – weniger Bürokratie, feste Ansprechpartner, rechtssicher und schnell
- Geflüchtete schneller in Beschäftigung oder Ausbildung bringen (Aktivitäten für Gewinnung ausländischer Azubis fördern, Genehmigungsbürokratie reduzieren!)
- Beschäftigung Älterer attraktiver und flexibler gestalten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken
Mehr Informationen und Live-Mittschnitt
ihk.de/gera/wahlarena
IHK-Bürokratiemelder
Wie wirkt sich Bürokratie konkret in den Unternehmen aus? – Dafür hat die IHK auf ihren Internetseiten einen „Bürokratiemelder“ eingerichtet. Unternehmer können hier hinterlegen, wie sie Bürokratie erleben und welche Folgen das für sie hat. Konkrete Beispiele von Bürokratiefolgen sind starke Argumente in den IHK-Gesprächen mit Politik und Behörden und verleihen den Forderungen der Wirtschaft mehr Nachdruck.
ihk.de/gera
ihk.de/gera/buerokratiemelder
Wie wirkt sich Bürokratie konkret in den Unternehmen aus? – Dafür hat die IHK auf ihren Internetseiten einen „Bürokratiemelder“ eingerichtet. Unternehmer können hier hinterlegen, wie sie Bürokratie erleben und welche Folgen das für sie hat. Konkrete Beispiele von Bürokratiefolgen sind starke Argumente in den IHK-Gesprächen mit Politik und Behörden und verleihen den Forderungen der Wirtschaft mehr Nachdruck.
ihk.de/gera
ihk.de/gera/buerokratiemelder
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