Der lange Weg zur leistungsfähigen Bahnanbindung Ostthüringens
Eine zeitgemäße und leistungsfähige Bahnanbindung war in der Gründerzeit einer der Faktoren, die die wirtschaftliche Entwicklung im Osten Thüringens begünstigt hat – und ist es auch noch heute. Die vollständige Zweigleisigkeit und Elektrifizierung der MDV zwischen Weimar und Gößnitz (und des noch eingleisigen (aber elektrifizierten) sächsischen Abschnittes zwischen Gößnitz/Landesgrenze und Glauchau) gehört deshalb seit den 1990er Jahren zu den wichtigsten Forderungen der Wirtschaft zum Ausbau der Schieneninfrastruktur. Die ausgebaute Strecke soll planmäßig 2030 und damit zum Ende der Laufzeit des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes in Betrieb gehen. Die Durchfinanzierung ist allerdings noch nicht final gesichert.
Hauptbahnhof von Gera, gelegen an der Mitte-Deutschland-Verbindung
Die MDV ist die wichtigste Thüringer Nahverkehrsverbindung zwischen den Oberzentren Erfurt – Jena – Gera, die von vielen Berufspendlern genutzt wird. Bei vollständigem elektrifizierten Ausbau ist eine durchgängige Verbindung vom Ruhrgebiet bis nach Sachsen möglich. Das macht die MDV potenziell zur bedeutenden Ost-West-Achse für Personenfern- und Güterverkehr und zum wichtigen Bestandteil des TEN-Kernnetzes (TEN=Trans European Network).
IHK-Verkehrsexperte Pierre Menestrière
„Die Bedeutung der Strecke ist für die Region Ostthüringen groß und die Planungen sind konkret. Jetzt muss gebaut werden – ohne weitere Verzögerung!“, appelliert IHK-Verkehrsexperte Pierre Menestrière an die politischen Entscheider. „Dafür müssen Bund, Land und Deutsche Bahn die Finanzierung bereitstellen für den Ausbau des Streckenabschnittes Weimar – Gera – Gößnitz als wichtigstes Bahn-Infrastrukturprojekt Ostthüringens.“ Optimistisch stimmt ihn, dass sich eine thüringisch-sächsische Parlamentariergruppe jetzt genau darum kümmern will.
Aktueller Stand: Das Projekt ist Teil des „Vordringlichen Bedarfs“ im Bundesverkehrswegeplan 2030 sowie des Bundesschienenwegeausbaugesetzes, zumindest für das Thema Elektrifizierung. Die Planungsarbeiten haben 2018 begonnen und das formelle Planfeststellungsverfahren wurde Ende 2023 eingeleitet. Die Planung berücksichtigt dabei auch den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte Papiermühle (Stadtroda) – Hermsdorf sowie Töppeln – Gera.
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