IHK-PRÜFER

Handwerkliches Können und gutes Fachwissen gefragt

Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement als IHK-Prüfer garantieren Unternehmer, Ausbilder oder Berufsschullehrer das hohe Niveau von IHK-Berufsabschlüssen. Sie gewährleisten mit ihrem praktischen Wissen aus dem Berufsalltag, dass die Qualitätsstandards eingehalten und die Praxisanforderungen des Berufes erprobt werden. Zu ihnen gehört Andreas Latusek, Gründer und Geschäftsführer der A. Latusek GmbH, Gera. Er ist seit über 20 Jahren IHK-Prüfer für Sattler und Technische Konfektionäre. In einem kurzen Interview spricht er über seine Motive und Erfahrungen.

Warum sind Sie IHK-Prüfer geworden?

Es macht mir Spaß, mit Jugendlichen zu arbeiten und ihnen eine Perspektive zu bieten. Seit zwanzig Jahren bilde ich Sattler aus und gebe jedem Azubi auch die Chance auf einen Arbeitsplatz und Entwicklungsmöglichkeiten. Deshalb habe ich mich auch dafür eingesetzt, dass der Berufsschulstandort und der IHK-Prüfungsausschuss in Ostthüringen etabliert wird. 

Wie viel Zeit investieren Sie in die Prüfertätigkeit?

Da unser Prüfungsausschuss auch Azubis aus anderen IHK-Regionen und Bundesländern prüft, bin ich je nach Anzahl der Prüfungen im Jahr zwischen vier und zwölf Tagen als Prüfer im Einsatz. Die praktischen Prüfungen finden meist in den Ausbildungsbetrieben statt. Da ist es gut, dass wir im Prüfungsausschuss einen kollegialen Austausch haben und die Termine gut koordinieren können.

Worauf legen Sie bei der Bewertung der Prüfungsleistungen besonderen Wert?

Auf die Prüfungsvorbereitungen und die Prüfung im Unternehmen. So können wir einerseits die vom Ausbildungsbetrieb für die Prüfung eingereichte Arbeitsaufgabe, die einem typischen Kundenauftrag entsprechen soll, besser bewerten. Andererseits erhalten wir wichtige Anhaltspunkte in der Bewertung des Prüfungsergebnisses, wenn wir die Ausbildungsschwerpunkte im Betrieb kennen.

Haben Sie einen Tipp für Azubis, wie sie sich am besten auf die Prüfungen vorbereiten?

Die Azubis sollen in den Prüfungen zeigen, was sie in ihrem Ausbildungsunternehmen an den dort vorhandenen Maschinen gelernt haben. Neben handwerklichem Können brauchen Sattler aber auch gutes Fachwissen, denn die Kunden wollen individuelle Lösungen. Oft sind schon im Kundengespräch Ideenskizzen und Überschlagsberechnungen gefragt. Kalkulation und Arbeitsvorbereitung sind also genauso Inhalt der Prüfung wie die handwerkliche Umsetzung.

Nehmen Sie selbst auch Anregungen für Ihre Arbeit als Ausbilder mit?

Da die Prüfungen größtenteils in den Ausbildungsbetrieben stattfinden, gibt es viele Möglichkeiten zu Gesprächen mit den Ausbildern vor Ort. Der Erfahrungsaustausch dort und auch mit den anderen Prüfern im Ausschuss ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Daraus nehme auch ich immer wieder Impulse für meine eigene Arbeit mit.
 
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