ÖFFENTLICH BESTELLTE UND VEREIDIGTE SACHVERSTÄNDIGE

Vorgestellt: Fünf Fragen an Rainer Fleischmann

Der Bauingenieur Rainer Fleischmann ist gefragter Experte, wenn Feuchtigkeit oder Schimmel das Mauerwerk von Gebäuden geschädigt hat. Er analysiert die Schadensursachen, gibt Empfehlungen und Kosteneinschätzungen zur Sanierung und berät, wie künftig solche Schäden vermieden werden können. 2001 hat er sein Ingenieur- und Sachverständigenbüro gegründet und 2004 wurde er als Sachverständiger für Feuchteschäden von der IHK öffentlich bestellt und vereidigt.
Herr Fleischmann, was hat Sie motiviert, Sachverständiger zu werden?
Den Ursachen von Bauschäden auf den Grund zu gehen und was man tun kann, um Probleme beim Bau besser zu lösen, hat mich schon immer interessiert. Oft sind es kleine Ursachen, die große Auswirkungen haben. Ich habe oft gesehen, wie Architekten und Handwerkern aus Routine, „das haben wir schon immer so gemacht“, immer wieder dieselben Fehler unterlaufen. Mein Ziel ist, Bauschäden gar nicht erst entstehen zu lassen. Auch das sehe ich als wichtigen Aspekt meiner Arbeit als Sachverständiger.
Worauf legen Sie besonderen Wert bei Ihrer Sachverständigentätigkeit?
Tiefgründige Arbeit, Neutralität und Diskretion. Selbst nicht in die Routine zu verfallen, die oft zu Schäden am Bau führt, ist die größte Herausforderung. Ich gehe ohne vorgefasste Meinung an die Aufgabe heran und bewerte den Sachverhalt von allen Seiten und neutral. Diese Unparteilichkeit und Neutralität ist besonders vor Gericht wichtig. 
Was war Ihre interessanteste Herausforderung?
Ich freue mich immer, wenn ich in besonderen und imposanten Bauwerken arbeiten kann, zu denen man sonst nicht immer Zugang hat. Einmal hat mich ein Auftrag ins Innere einer Staumauer geführt. Das war schon beeindruckend.
Was muss man als Sachverständiger außer Fachwissen noch „mitbringen“? 
Gerade vor Gericht, wenn es um viel Geld oder Prestige geht, ist Gelassenheit gefragt. Man muss auch mit Kritik umgehen können, wenn zum Beispiel die Ergebnisse des Gutachtens angezweifelt werden. Wenn zwei sich streiten, wird man als Sachverständiger oft hinterfragt, provoziert oder gar angegriffen. Damit muss man umgehen können.
Haben Sie es jemals bereut, Sachverständiger geworden zu sein?
Nein. Es ist spannend und immer wieder neu herausfordernd.

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