ENERGIE UND WIRTSCHAFT

Gas- und Strompreisbremsen werden in der Wirtschaft nur teilweise ankommen

Als energieintensives Unternehmen sind wir seit dem 4. Quartal 2021 mit massiv gestiegenen Energiekosten konfrontiert. Die Thüringer Politik hat in Person von Wirtschaftsminister Tiefensee frühzeitig die Initiative ergriffen und sich mit den Nöten und Sorgen der Unternehmen in Thüringen beschäftigt. Seit April 2022 treffen wir uns, meist virtuell, einmal im Monat und tauschen Informationen aus. Das Wirtschaftsministerium ist bemüht, Hilfe zu leisten, so gut es geht.
Leider haben sich die Vermutungen bestätigt, dass die Gas- und Strompreisbremsen in der Wirtschaft nur teilweise ankommen werden. Für uns als energieintensives Unternehmen ist die Förderhöchstgrenze von vier Millionen Euro für beide Energiepreisbremsen und den wahrscheinlichen Betrachtungszeitraum von 18 Monaten zu niedrig. Wir müssen also, je nach Marktlage sehr genau rechnen, ob wir lieber Gas oder Strom bezuschusst haben wollen, für beides wird es nicht reichen. Zumal wir im Rahmen des Energiekostendämpfungsprogramms schon Mittel bewilligt bekommen haben, die auf den Förderhöchstbetrag angerechnet werden. 
Das mit im Gesetz verankerte Dividendenverbot für Unternehmen, die als Großabnehmer mehr als 25 Millionen Euro Zuschuss benötigen würden, führt mit Sicherheit dazu, dass gerade börsennotierte Firmen die Bremsen mit Rücksicht auf die Aktionäre wohl eher nicht in Anspruch nehmen werden. Damit dürfte der Inflationsdruck auf die energieintensiven Rohstoffe und Vorprodukte hoch bleiben. 
Wenigstens meint es das Wetter im Moment gut mit uns, die milden Temperaturen und viel Wind sorgen für niedrigere Preise bei Gas und auch Strom.
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