Transformationsprozess mit Chancen aber auch mit Herausforderungen

Zum zehnten Mal legt die Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) den Büromarktbericht für Jena vor. Eine der Haupterkenntnisse in diesem Jahr: der Büromarkt befindet sich in einem Transformationsprozess, ausgelöst durch konjunkturelle Unsicherheiten, gestiegene Zinsen und strukturelle Veränderungen wie dem Trend zum Home Office.

Seit 10 Jahren Indikator für den Standort

Der Jenaer Büromarktbericht hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem anerkannten Barometer für den Standort entwickelt. „Als wir 2016 mit dem ersten Bericht starteten, wollten wir eine objektive, transparente und valide Datengrundlage schaffen – für uns selbst, für Investierende, Unternehmen und für die Stadtentwicklung insgesamt“, so Markus Henkenmeier, Prokurist der Wirtschaftsförderung Jena.
„Wir messen in Jena von Beginn an mit den gleichen immobilienwirtschaftlichen Standards wie in Leipzig oder Berlin“, so Patrick Werner, Projektmanager bei JenaWirtschaft. „So erreichen wir eine Markttransparenz, die in Mitteldeutschland einzigartig ist.“ Der Bericht zeige, wo sich die Nachfrage verschiebt, welche Teilmärkte unter Druck geraten und wo Potenziale für neue Projekte liegen.

Ein Goldschatz an Daten

Die Stärke des Büromarktberichts liegt nicht nur in der jährlichen Analyse, sondern vor allem in der langfristigen Datenbasis. „Wir verfügen mittlerweile über ein Jahrzehnt Marktdaten – das ist ein echter Goldschatz“, so Henkenmeier. „Die Daten ermöglichen uns Entwicklungen nachzuvollziehen, Marktveränderungen einzuordnen und daraus Standortstrategien abzuleiten.“ Der Bericht skizziere dabei nicht nur die Veränderungen im Gesamtmarkt, so die Wirtschaftsförderer, sondern bilde auch umfangreiches Detailwissen zu konkreten Entwicklungen in einzelnen Teillagen und spezifischen Branchen ab. So könne der Standort auf Veränderungen gezielt reagieren.

Lage und Qualität dominieren die Nachfrage 2024

Der Jenaer Büromarkt befindet sich in einem sichtbaren Transformationsprozess und folgt damit dem bundesweiten Trend. Rückläufige Flächenumsätze und eine leicht gestiegene Leerstandsquote von 2,4 % spiegeln die veränderte Nachfrage wider: Unternehmen agieren zurückhaltender, setzen auf kleinere und besser ausgestatte Flächen in integrierten Lagen, welche vor allem auch geringere Nebenkosten aufweisen. Unsanierte Bestände in Randlagen geraten daher zunehmend unter Druck.
Gleichzeitig bleibt die Projektpipeline in Bewegung: Mit über 65.000 m² im Bau erreicht sie einen Höchststand, getragen von Leuchtturmprojekten wie dem ZEISS Hightech-Standort, dem Campus Inselplatz und dem Gründungszentrum „lab2fab“. Das spricht für das Vertrauen der Bauverantwortlichen in den Wirtschaftsstandort Jena.
Trotz der unsicheren Rahmenbedingungen zeigt sich das Mietniveau stabil: Die Durchschnittsmiete liegt bei 11,30 €/m², die Spitzenmiete bei 16,00 €/m². Diese Werte belegen, dass knappe, hochwertige Flächen weiter gefragt sind und der Markt stärker nach Qualität statt Quantität bewertet wird.

Transformation auch in den nächsten Jahren

Das Fazit: Der Büroflächenmarkt in Jena kann sich den bundesweiten Trends nicht entziehen und befindet sich in einem fortlaufenden Transformationsprozess, der Chancen aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Für Projektentwickelnde, Investierende und Politik sind belastbare Daten daher wichtiger denn je. Mit inzwischen zehn Jahren kontinuierlicher Berichterstattung bietet der Büromarktbericht von JenaWirtschaft eine einzigartige Grundlage, um Marktbewegungen zu verstehen und künftige Entscheidungen fundiert zu treffen.
Büromarktbericht 2025
Download: jenawirtschaft.de/bueromarkt-jena
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