VIELFALT IM TEAM

Interkulturell engagiert: Linimed und Active Fiber Systems ausgezeichnet

Die Jenaer Unternehmen Linimed GmbH und Active Fiber Systems GmbH wurden heute mit dem i-work-Business Award ausgezeichnet. Der interkulturelle Unternehmenspreis für Jena und die Region ehrt ihr vorbildliches Engagement, internationale Mitarbeitende zu gewinnen und im Team zu integrieren. Der Preis wurde zum sechsten Mal von der Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena vergeben.

Komplettpaket von Ankunft bis Sprachvermittlung und fachliche Einarbeitung

In der Kategorie „Großunternehmen“ ging der Preis an das Pflegeunternehmen Linimed GmbH. Die Firma engagiert sich mit einer Mischung aus professionellen Strukturen, betrieblichen Benefits und einer gelebten Willkommenskultur, um ausländische Pfleger zu gewinnen und zu halten. „Wir tauschen Erfahrungen über Standorte und Bundesländer hinweg aus, um voneinander zu lernen, Integrationsprozesse bedarfsgerecht zu gestalten und das Zusammenwachsen der Pflegekräfte in den Teams bestmöglich zu unterstützen“, beschreibt Betriebsleiter Christian Ruppe die Firmenstrategie für neue Teammitglieder beim Pflegedienst. 
Außerdem unterstütze man das Ankommen vor Ort mit einem Komplettpaket: Neue Mitarbeitende werden persönlich vom Flughafen abgeholt und zunächst in einem „Boardinghouse“ im eigenen Appartement und einem großzügigen Gemeinschaftsbereich untergebracht. Dort gibt es auch eine regelmäßige Sprechstunde mit einer Integrationskoordinatorin. „Vom Gang zum Einwohnermeldeamt über die Kontoeröffnung bis zum Familiennachzug mit Arbeits- und Schulplatzsuche ist hier je nach Bedarf alles Thema“, erklärt Ruppe. 
In den Pflegestandorten selbst tragen ein fachliches Mentoring und geschulte Integrationshelfer zu einer gelungenen Einarbeitung ausländischer Fachkräfte bei. Um die größte Hürde der Sprachbarriere personell gut zu stemmen, wurde außerdem eine Beauftragte für Kultur- und Sprachvermittlung eingestellt. Sie organisiert soziale Events und bereitet mit den ausländischen Auszubildenden sprachlich die anstehenden Praxisanleitungen vor. Dies alles stärkt letztlich die qualitativ hochwertige Pflegepraxis und ermöglicht die volle Konzentration auf das Wohl der Patienten.

Herkunft spielt dabei keine Rolle, wenn jemand ins Team passt

Der Mensch steht also bei Linimed im Mittelpunkt; ähnliches gelte laut der i-work-Jury auch für den Sieger in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ in 2022, die Jenaer Active Fiber Systems GmbH (AFS). Das Hightech-Unternehmen entwickelt und fertigt Hochleistungslasersysteme und setzt auf eine offene Unternehmenskultur. „Wir rekrutieren jeden Bewerber selbst und entscheiden auch mit dem Team, wer zu uns passt – die Herkunft spielt dabei keine Rolle“, beschreibt Geschäftsführerin Bettina Limpert die Philosophie der Firma. 
„Am ersten Arbeitstag erhält jeder AFS-Neuling eine Willkommensmappe und eine feste Ansprechperson, die bei Fragen jederzeit zur Verfügung steht.“ Außerdem unterstütze der Arbeitgeber auch bei der Suche nach einer Wohnung, beim Umzug und bei Behördengängen. Auch mehrsprachig sei das Unternehmen unterwegs: „Grundsätzlich ist die Kommunikation in Englisch möglich, Ziel ist aber, Deutsch zu lernen, weil damit die Integration vor Ort langfristig besser funktioniert“, so Limpert. Dafür bietet AFS auch interne Deutsch- und Englischkurse an. Und das soziale Miteinander stehe ebenso im Mittelpunkt: „Wir kochen oder grillen gemeinsam, führen Filmabende oder Familienfeiern durch,  treiben zusammen Sport und pflanzen Bäume.“ Durch die Internationalisierung habe sich auch eine gewisse „Chaoskompetenz“ im AFS-Team entwickelt, also ein breiteres Verständnis für Fehler oder Unklarheiten. „Wir begegnen uns mit einer positiven Grundhaltung und einem gewissen Humor und sprechen Probleme direkt an“, so die AFS-Chefin.
Zum i-work Unternehmenspreis
„Diversität ist nicht nur auf die unterschiedliche Herkunft beschränkt. Aber Firmen können gut Erfahrungen sammeln, was für ein erfolgreiches Miteinander wichtig ist und welche Maßnahmen und Strategien gut funktionieren“, sagt JenaWirtschaft-Chef Wilfried Röpke. Diese Erfahrungen wolle man mit dem i-work Unternehmenspreis sichtbar machen und zeigen, wie vielfältig und international die Region Jena und die Unternehmen bereits sind, und wie alle von einer größeren Vielfalt in den Unternehmen und der Gesellschaft profitieren können.
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