Hohe Nachfrage, kritischer Leerstand

Eine der wesentlichsten Erkenntnisse aus dem letzten Jahr: Die Nachfrage nach Büro- und Laborflächen sowie Flächen für die Vorproduktion stieg an, während der Leerstand noch einmal um 0,7 Prozentpunkte sank und im Jahresmittel bei 1,3 Prozent lag. Dies ist der niedrigste Wert seit Start der Berichterstattung in 2016. Der Leerstand ist laut Wirtschaftsförderung an einem kritischen Punkt angekommen: „Es besteht die reale Gefahr, dass in Jena angesiedelte Unternehmen den Standort verlassen, weil ihr Bedarf nach Bürofläche vor Ort weder durch Mietflächen noch durch Eigenbau realisiert werden kann“, so Wilfried Röpke, Chef der Jenaer Wirtschaftsförderung. Der aktuelle Büromarktbericht zeige eindrücklich, dass Jena dringend neue gewerbliche Bauflächen benötigt, um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben: „Es müssen neue Flächen ausgewiesen und planerisch vorbereitet bzw. bestehende Restflächen mobilisiert und revitalisiert werden.“ 

„Weltweite Materialengpässe und gestörte Lieferketten führen dazu, dass viele Unternehmen selbst Lagerkapazitäten in Jena schaffen wollen, um benötigte Materialien und Vorprodukte selbst vorrätig zu haben und somit Produktionssicherheit zu erlangen“, darauf verweist Patrick Werner, Projektleiter bei JenaWirtschaft. So stieg die Nachfrage nach Flächen für die technische Vorproduktion – sogenannte „Light Industrial“-Flächen – ab 2020 stark an. Gleichzeitig bleiben die Firmen aber international orientiert und Teil der globalen Märkte und Wertschöpfungsketten. Ein weiterer Trend sei der Zuwachs im Bereich Life Sciences, also Biomedizin, Pharma, Medizintechnik und Biotechnologie. Die Nachfrage nach Laborflächen sei sprunghaft angestiegen; die gesamte Branche sei ein immenser Wachstumsmarkt. Um Angebot und Nachfrage in diesem Marktsegment transparent zu machen, werde JenaWirtschaft im Dezember erstmals einen eigenen Laborflächenbericht herausgeben.

Download des kompletten Büromarktberichtes