IHK-VOLLVERSAMMLUNGSMITGLIEDER VORGESTELLT

Aus eigener Kraft geschafft

Thomas Hodes ist Inhaber des Gast- und Pensions-Hauses Hodes in Mörla bei Rudolstadt. Sich ehrenamtlich zu engagieren ist für ihn selbstverständlich. So ist er seit rund 20 Jahren Mitglied im IHK-Tourismusausschuss, wurde bereits mehrfach in die IHK-Vollversammlung gewählt und engagiert sich im Vorstand des Ostthüringer Hotel- & Gaststättenverbandes. Der intensive Austausch mit anderen Unternehmern und mit den eigenen Erfahrungen Berufskollegen zu unterstützen sind seine wichtigsten Motive.
Seit Anfang der 1990iger Jahre ist das Gast- und Pensions-Haus Hodes in Mörla der berufliche Mittelpunkt von Thomas Hodes. Beim Umbau des von seinen Eltern gekauften ehemaligen Ferien- und Arbeiterwohnheim war er von Anfang an dabei. Dass das daraus unter seiner Leitung einmal eines der größten Hotels Rudolstadts werden wird, hätte er damals nicht gedacht. Der gelernte Heizungsmonteur und Ingenieur für Haus- und Sanitärtechnik wollte eigentlich seinen Eltern nur bei der Finanzierung des Projektes unter die Arme greifen und war dann sehr schnell mittendrin.

Herausforderungen annehmen

Der bekennende Kaffeetrinker und Optimist hat die Ärmel hochgekrempelt und die neue Herausforderung angenommen. „Wir waren eines der ersten neueröffneten Hotels in der Region und konnten diesen Marktvorsprung sehr gut nutzen. Die Geschäfte liefen gut, aber ständiges Wachstum ist für einen kleinen Familienbetrieb nicht das richtige Konzept. Wir mussten unsere Finanzierung auf neue Füße stellen.“ Er investierte rund zwei Millionen Euro in den Um- und Ausbau in das sanierungsbedürftige Objekt – unter anderem mit Hilfe von Förderkrediten. Schon vor dem Ende der zehnjährigen Tilgungsfreistellung suchte und fand er eine Lösung zur Umschuldung. Viele Gründungen aus der Wendezeit haben diesen Schritt nicht geschafft. „Es gab damals noch keine Runden Tische oder andere Hilfsangebote für Unternehmen in finanziell schwieriger Lage. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft“, sagt er rückblickend nicht ohne Stolz.

Wer in der Gastronomie arbeitet, muss dafür brennen

Klassen- und Seminargruppentreffen, Familienfeiern, touristische Highlights in der Region und zahlreiche Geschäftsübernachtungen: Das 1992 eröffnete Hotel lief gut. „Für das international bekannte Rudolstadt-Festival sind wir acht Jahre im Voraus ausgebucht. Bis Ende 2021 konnten wir 107.000 Übernachtungsgäste in unserem Haus begrüßen. 2019 war unser bis dahin geschäftlich erfolgreichstes Jahr – und dann kam Corona.“ Ohne touristische Übernachtungen oder Gastronomiebetrieb brach der Umsatz ein. „Von Montag bis Donnerstag waren wir weiterhin mit Geschäftsreisenden und Handwerkern gut gebucht, aber am Wochenende wurde es sehr ruhig“, sagt er. Seine Reaktion: Gestraffte Öffnungszeiten und zwei Ruhetage pro Woche. 
Was für ihn gar nicht in Frage kam, war seine sechs Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. „Das Team wäre auseinander gegangen. Die meisten hätten sich einen anderen Job suchen müssen. Das würde einen Neustart nach Corona deutlich erschweren. Wer in der Gastronomie arbeitet, muss dafür brennen. Solche Menschen zu finden ist auf dem heutigen Arbeitsmarkt nicht leicht.“ 

Sorgenfalten: Corona und Weltpolitik

Trotzdem – der Weg zurück ist lang und von vielen Unsicherheiten geprägt. Klar, hofft er auf das Frühjahr und den Sommer. Klar, hat er sein Marketing erweitert, um neue Gäste zu gewinnen, zum Beispiel Buchungen über Internetportale. Klar, kann er auf positive Resonanz seiner Gäste und gute Internet-Bewertungen bauen. Aber dennoch: „Die Menschen sind angesichts der aktuellen Preisentwicklungen und weltpolitischen Ereignisse sehr zurückhaltend geworden“, das treibt den eigentlich unverbesserlichen Optimisten schon Sorgenfalten auf die Stirn. Umsatz und Einkauf können so nur schlecht geplant werden. Hinzu kommen die ohnehin schon hohen bürokratischen Belastungen, denen die Gastronomiebetriebe ausgesetzt sind. „Deshalb bleibt es schweren Herzens vorerst bei den geänderten Öffnungszeiten.“

„Erfolg ist das Resultat vieler kleiner Niederlagen, die Du hingenommen hast, ohne aufzugeben.“

Lebensmotto von Thomas Hodes

Erfahrungen weitergeben

Aufgeben ist für Thomas Hodes aber keine Option. Irgendwo hat er einmal gelesen: „Erfolg ist das Resultat vieler kleiner Niederlagen, die Du hingenommen hast, ohne aufzugeben“ und das zu seinem Lebensmotto gemacht. Seine Erfahrungen aus zahlreichen „kleinen Niederlagen“, die er zur einer über 30jährigen erfolgreichen Unternehmensgeschichte gemacht hat, teilt er gern mit anderen Branchenkollegen. So weiß er den offenen Austausch im IHK-Tourismusausschuss und in der IHK-Vollversammlung besonders zu schätzen. Im Ostthüringer Hotel- & Gaststättenverband steht er anderen Gastronomen bei der Lösung von Problemen zur Seite. 
Seine nächste persönliche Herausforderung: Einen Nachfolger finden. Am liebsten wäre ihm ein Käufer aus der Region, der Hotel und Gaststätte weiterführt. „Ich weiß, dass es gerade in der heutigen Zeit nicht leicht sein wird. Aber ich bin nun auch schon im Rentenalter und es wird Zeit, loszulassen.“ 

Gast- und Pensionshaus Hodes
Das Gast- und Pensions-Haus Hodes liegt mitten im Grünen, hoch über Rudolstadt und es sind doch nur zwei Autominuten bis zur Innenstadt. Es bietet 15 Zimmer und insgesamt 27 Betten, Tagungs- und Seminarräume. Das Hotel wirbt mit gemütlicher, familiärer Atmosphäre und Thüringer Küche.


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