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Perspektiven für den Standort Deutschland
Wo steht der Wirtschaftsstandort Deutschland im europäischen Vergleich? Was muss aus Sicht der Unternehmen passieren, um die Industrie wieder zu stärken und Wachstum zu ermöglichen? Diese Fragen diskutierten die Unternehmer des IHK-Ausschusses Industrie und Forschung Anfang März mit Blick auf die größten Konjunkturrisiken hierzulande: die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, nachlassende Binnennachfrage, hohe Energie- und Arbeitskosten.
Ralf Lechner (l.), Geschäftsführer der Getzner Textil Weberei GmbH beim Firmenrundgang
Als Gesprächspartner hatten sie Dr. Stefan Mütze vom Capital Market Research & Economics Team der Helaba eingeladen, einen erfahrenen Experten im Bereich Konjunktur und Branchenanalyse für die Eurozone.
Wir brauchen mutige Reformen
Dr. Stefan Mütze, Capital Market Research & Economics Team der Helaba
Er zeigte anhand von Zahlen eindrucksvoll, dass Deutschland zwar den Einbruch des Bruttoinlandsproduktes durch Corona wieder ausgeglichen hat, aber das nationale Wirtschaftswachstum seit 2021 stagniert. „Andere Staaten der Euro-Zone stehen im Vergleich mit der industrielastigen deutschen Wirtschaft besser da. Besonders betroffen sind die energieintensiven Branchen. Nicht zuletzt deshalb, weil Deutschland bei den Stromkosten einen Spitzenplatz unter den großen Volkswirtschaften weltweit belegt“, so Dr. Mütze.
Das schlägt sich auch in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nieder. Auch wenn sich in den letzten Monaten eine Erholung im Welthandel abzeichnet, habe Deutschland dringenden Handlungsbedarf. Er nannte die Themen Digitalisierung und KI-Entwicklung sowie Bürokratieabbau, Demografie und Deindustrialisierung und plädierte für mutige Reformen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Getzner Textil: Damast aus Gera für Afrika
Ralf Lechner, Geschäftsführer der Getzner Textil Weberei GmbH und Gastgeber des Ausschuss-Treffens, zeigte bei einem Rundgang, wie sich seine Firma den aktuellen Herausforderungen stellt. Das Tochterunternehmen der österreichischen Getzner Textil AG produziert am Standort Gera mit 300 Mitarbeitern Damast für den afrikanischen Markt. Rund 50 Millionen Euro hat die Firma in den 2016 eingeweihten neuen Produktionsstandort investiert und seitdem immer wieder erweitert. Zuletzt machten die schlechte Konjunktur, die geopolitischen Einflüsse aber auch die stark gestiegenen Strompreise dem Unternehmen zu schaffen.
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