IHK-VOLLVERSAMMLUNGSMITGLIEDER VORGESTELLT

Nicht von der Stange

Im Jahr 2021 übernahm der begeisterte Radfahrer Thomas Kirchhof die Jenaer Fahrradwerkstatt „Zum Goldnen Lenker“. Seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode im Februar 2023 ist er Mitglied der IHK-Vollversammlung.
Der Liebe wegen verschlug es Thomas Kirchhof 2017 nach Jena. Schon zuvor hatte er seine Begeisterung für Radfahren zum Beruf gemacht. Er arbeitete in verschiedenen Unternehmen des Fahrradhandels und im Bereich Radtourismus. Er sammelte Erfahrungen in der Warenwirtschaft und im Marketing. Die Corona-Krise war für ihn eine Zäsur – sein Sohn wurde geboren und er musste sich beruflich neu orientieren. „Ich suchte eine Möglichkeit, Beruf und Familie besser miteinander zu verbinden, begann eine Weiterbildung und einen neuen Job in einer kleinen Fahrradwerkstatt“, erinnert er sich. Als sich die Möglichkeit ergab dieses Geschäft zu übernehmen, sah er darin eine Chance. Er passte seine Weiterbildung in Richtung Finanzbuchhaltung an. Am Tag nach der Zertifikatsübergabe wechselte das Unternehmen den Inhaber. Diese Entscheidung hat er bis heute nicht bereut. 

Qualität statt Quantität

In einer schwierigen Zeit für die Branche setzt er auf Individualität und Qualität sowie ehrliche Beratung. „Unser Hauptgeschäft sind nach wie vor Fahrradreparaturen – ob hypermodernes E-Bike, Rennrad oder ganz normales Stadtrad.“ Sportler, Hobbyradler oder Berufspendler nutzen dieses Angebot gern. Die Lage der Werkstatt in unmittelbarer Nähe des Jenaer Saalbahnhofes ist da durchaus vorteilhaft. Als zweites Standbein hat Thomas Kirchhof einen exklusiven Fahrradhandel aufgebaut. Allerdings findet man bei ihm keinen Verkaufsraum mit großer Auswahl an Rädern und Zubehör „von der Stange“. Wer bei ihm ein Fahrrad kauft, bekommt ein individuell an seine Bedürfnisse angepasstes Produkt. Gefertigt werden die Räder in Manufakturen in Deutschland oder Belgien. Arbeitgeber können auch gleich einen Leasingservice für Businessbikes nutzen. „Das ist nicht nur ein sinnvoller Beitrag für die Umwelt und zur CO2-Einsparung, sondern auch ein Benefit für die Mitarbeiter.“
Qualität statt Quantität – das ist ihm wichtig, auch in anderen Bereichen. Es geht ihm nicht vordergründig darum, viel Geld zu verdienen. Es mit etwas zu verdienen, dass er gern tut, ist ihm viel wichtiger. Er setzt auf organisches Wachstum, auf ehrliches „Handwerk“ und auf Glaubwürdigkeit. Obwohl er als Unternehmer deutlich mehr Arbeit zu bewältigen hat, trennt er konsequent Beruf und Privatleben. „Das Wochenende gehört meiner Familie.“

Offenes Ohr statt Ignoranz

Selbst Chef zu sein ist für Thomas Kirchhof auch eine Chance, vieles von dem, das er in seinem Berufsleben negativ erfahren und erlebt hat, anders und besser zu machen. Zum Beispiel der faire Umgang mit Mitarbeitern, denn „ein Mitarbeiter, der mit einem schlechten Gefühl auf Arbeit geht, ist kein guter Mitarbeiter.“ Dazu gehört, ein offenes Ohr haben für deren Meinung oder Verbesserungsvorschläge – und diese dann auch umzusetzen. 

Etwas tun statt jammern

„Als Unternehmer habe ich Verantwortung für mein Unternehmen, für meine Angestellten und auch für meine Familie – und ich habe auch die Verantwortung, mich für die Belange der Unternehmer einzusetzen“, begründet Thomas Kirchhof sein ehrenamtliches Engagement in der IHK-Vollversammlung. „Ich kenne die Widrigkeiten und Schwierigkeiten, mit denen Unternehmer konfrontiert sind. Jammern hilft nicht, wir müssen etwas tun. In der IHK-Vollversammlung sind viele engagierte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen mit unterschiedlichen Erfahrungen vertreten, die ihre Ideen einbringen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.“
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