IHK-UMFRAGE

Digitalisierung tritt auf der Stelle

Die Unternehmen sind bestrebt, ihre Digitalisierung voranzutreiben. Sie bewegen sich kontinuierlich nach vorne, doch sie haben Mühe, mit der rasanten Entwicklungsgeschwindigkeit Schritt zu halten. Es fehlt häufig an zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Auch die externen Herausforderungen bleiben bestehen: Der Mangel an IT-Fachkräften, komplexe regulatorische Anforderungen, eine mangelnde digitale Verwaltung und Sicherheitsrisiken erschweren die Umsetzung.

Digitalisierungsgrad nur „befriedigend“

„Die Folge: Bei der Digitalisierung haben die Betriebe das Gefühl auf der Stelle zu treten“, fasst Franziska Neugebauer, IT-Expertin der IHK, die Umfrageergebnisse zusammen. Auf einer Schulnotenskala bewerten die Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsgrad mit einer Durchschnittsnote von 2,9 unverändert zum Vorjahr als nur „befriedigend“. „Dabei sind sich die Unternehmen des Potenzials der Digitalisierung durchaus bewusst. Sie nutzen digitale Technologien vor allem als Treiber für Flexibilisierung und Effizienz – nicht zuletzt, um aktuelle Herausforderungen wie steigende Preise oder Fachkräftemangel bewältigen zu können.“ Größere strategische Schritte müssten derzeit jedoch hintenanstehen.
Digitalisierungskiller Nr. 1 ist die mangelnde Internetversorgung.

Franziska Neugebauer, IT-Expertin der IHK

Höchste Priorität: Ausbau der Breitbandinfrastruktur

„Damit Unternehmen wieder mehr Spielraum haben, um weitreichende Digitalisierungsprojekte voranzutreiben, benötigen sie verbesserte Rahmenbedingungen“, so Franziska Neugebauer. Für die Wirtschaft hätte dabei der Ausbau der Breitbandinfrastruktur weiterhin höchste Priorität. Außerdem wünschen sich die Unternehmen mehr Unterstützung, digitale und schnelle Verwaltungsprozesse sowie eine praxistaugliche Gesetzgebung. Es bestehen bei den Unternehmen weiterhin große Unsicherheiten bei den Themen Datennutzung und Datenschutz.

Mangelnde Internetversorgung

„Digitalisierungskiller Nr. 1 ist die mangelnde Internetversorgung, von der noch immer rund ein Drittel der befragten Thüringer Firmen betroffen ist“, sagt die IT-Expertin der IHK. Für 61 Prozent der Unternehmen sei die dringlichste Aufgabe die Schaffung einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur. „Die Thüringer Politik muss deutlich mehr tun, damit digitales, mobiles Arbeiten und automatisierte Lösungen von und für Unternehmen nicht an fehlenden oder zu langsamen Datennetzen scheitern.“ Daher fordert die IHK wieder und wieder, endlich auch im ländlichen Raum kreative Angebote und Lösungen umzusetzen.
IHK-Position: Digitalisierung vorantreiben
Die Digitalisierung der Wirtschaft betrifft nahezu alle Wirtschaftszweige und Branchen. Prozessabläufe, Akteure und Rollen bestehender Geschäftsmodelle wandeln sich, ganz neue Geschäftsmodelle entstehen. Um die Digitalisierung weiter voranzubringen, sind flächendeckend digitale Infrastrukturen, eine moderne öffentliche Verwaltung, Innovationen und Investitionen, unterstützende rechtliche Rahmenbedingungen, digital kompetente Mitarbeiter sowie der sichere und vertrauenswürdige Einsatz digitaler Zukunftstechnologien erforderlich.

Wirtschaftspolitische Position der IHK
#GemeinsamDigital
Den Mittelstand bei der Digitalisierung unterstützen

Die Digitalisierung in den Unternehmen nach vorne bringen – das ist das Ziel einer gemeinsamen Initiative von DIHK und Industrie- und Handelskammern. Unter dem Motto „#GemeinsamDigital“ bündeln die Partner ihre Online-Angebote rund um das Thema Digitalisierung.
Seit September 2020 steht jeden Monat jeweils ein Schwerpunktthema mit verschiedenen Informationsveranstaltungen auf dem Programm. In der Webinarreihe im Mai und Juni erfahren die Teilnehmer, wie sie Daten für ihr Unternehmen nutzen können und welche Potenziale sich ergeben. Zudem wird gezeigt, warum es sinnvoll ist, Daten zu verschlüsseln und welche Möglichkeiten es gibt, um sie sicher zu speichern.

Mehr Informationen zu den Webinaren und die Anmeldung
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