Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045

BMWK Hintergrundpapier

Ein Hintergrundpapier zur Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045 wurde jetzt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) veröffentlicht. Dieses wurde von neun Organisationen, darunter die Dena, das Öko-Institut oder das Beratungsunternehmen Prognos, verfasst.
Dem Bericht zufolge kann Deutschland bis 2045 die Klimaneutralität für seine Gebäude noch erreichen. Es besteht jedoch dringender Handlungsbedarf bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor. Der Bericht empfiehlt unter anderem dazu, Wärmepumpen und Wärmenetze massiv auszubauen, die Nutzung von Biomasse einzuschränken, die Nutzung von Wasserstoff langfristig zu verbieten und die Abschaffung von Öl- und Gasheizungen zu beschleunigen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) verspricht Technologieoffenheit.
Die Ablehnung der Nutzung von Wasserstoff im Gebäudesektor ist laut Experten aufgrund der mangelnden Effizienz gerechtfertigt: Wasserstoff benötigt sechs- bis zehnmal mehr Strom als eine Wärmepumpe für die gleiche Wärmeenergie. Der hohe Strombedarf könnte somit zu hohen Kosten für die Verbraucher führen.
Außerdem sollten Gebäude schneller saniert, Fachkräfte ausgebildet und Neubauten beschränkt werden. Zu den notwendigen Maßnahmen zählen die Experten auch die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) geplante Richtlinie, nach der neue Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollten. Auch Nichtwohngebäude sollten schneller saniert werden, wodurch der Endenergieverbrauch um etwa ein Drittel von 967 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2020 auf 662 TWh im Jahr 2045 sinken würde.
Der Bericht berücksichtigt daher die Herausforderungen, auf die die IHK-Organisation hinweist: Den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die Notwendigkeit von Übergangslösungen, den hohen Finanzbedarf und die Notwendigkeit, die Technologieoffenheit aufrechtzuerhalten.
Was die hohen Investitionen angeht, so sieht der Bericht bis 2045 zusätzliche Investitionen von 317 Milliarden Euro vor, aber auch Einsparungen bei den Energiekosten von 283 Milliarden Euro. Die Differenz beträgt also bis 2045 nur noch 35 Milliarden Euro, was zusätzlichen jährlichen Kosten im Gebäudesektor von 1,5 Milliarden Euro entspricht.
Quelle: DIHK