Existenzgründung und Unternehmensförderung

Portrait EKU Ausschuss

Dort sein, wo den Kleinen der unternehmerische Schuh drückt
„Immer gut vertreten“ – dieses Motto hat sich der Ausschuss Einpersonen- und Kleinstunternehmen der IHK Südlicher Oberrhein auf die Fahnen geschrieben und umreißt damit nicht nur seine Aufgabenstellung, relevante Themen für Kleinunternehmen innerhalb der IHK zu vertreten beziehungsweise in die politische Diskussion einzubringen.„Vielmehr“, sagt die Ausschussvorsitzende Patricia Winter, „verstehen wir das als Qualitätsanspruch an unsere Arbeit – in erster Linie selbstverständlich für die kleinen und kleinsten Unternehmen im Kammerbezirk.“
Rund 53 % der Mitglieder der IHK Südlicher Oberrhein sind Einpersonen-Unternehmungen. Gar 90 % der 70.000 Mitglieder haben maximal zehn Beschäftigte. Es war an der Zeit, eine Interessensvertretung für diese Mehrheit ins Leben zu rufen, als der Ausschuss für Einpersonen- und Kleinstunternehmen – kurz EKU-Ausschuss – im Juli 2019 auf Initiative aus dem Kreis der Mitgliedsunternehmen ins Leben gerufen wird. Es ist der erste Ausschuss, dessen Fokus auf den Belangen von Unternehmen liegt, die eine bestimmte Größe haben.
In den nur drei Jahren ihres Bestehens kann die dynamische Gruppe, die derzeit aus 23 Mitgliedern besteht, bereits respektable Ergebnisse ihrer Arbeit vorweisen:
Das wichtigste ist ein Positionspapier zur Vorsorgesicherheit von Selbständigen, das – nach einer Überarbeitung – im Sommer 2020 von der Vollversammlung angenommen wird, die diese Position nun in den Entscheidergremien der Politik vertritt.
Aktuell arbeitet ein Arbeitskreis des EKU-Ausschusses an einem Positionspapier, das Forderungen formuliert, Einpersonen- und Kleinstunternehmen, die ca. 80 % aller IHK-Mitglieder ausmachen, stärker in der Wahrnehmung der Wirtschaftspolitik zu verankern. Dazu gehören Maßnahmen wie Gründung einer Landesinitiative EKU auf Ebene der Industrie- und Handelskammern des Landes Baden-Württemberg, Einrichtung eines entsprechenden Referats im Wirtschaftsministerium, Intensivierung von Veranstaltungen für und mit den EKU sowie Entbürokratisierung.
Im Arbeitskreis Visionen des EKU-Ausschusses entsteht derzeit eine Skizze zum Selbstverständnis „Ehrbarer Kaufleute“. Ziel ist, einen Richtlinienkatalog zur Selbstverpflichtung zu erarbeiten, wie Ehrbare Kaufleute handeln und anderen Marktteilnehmer*innen begegnen: zum Beispiel nach klaren Werten, nachhaltig denkend, mit Respekt und Vertrauen, loyal, ehrlich und verlässlich.
Darüber hinaus intensiviert der EKU-Ausschuss sukzessive die Zusammenarbeit mit der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der IHK und der Redaktion der Kammerzeitschrift Wirtschaft im Südwesten. Hier steht im Vordergrund, die Anliegen der Kleinunternehmen buchstäblich in die Öffentlichkeit zu tragen. „In der Kommunikation nach außen liegt unsere größte Herausforderung“, schildert Ausschussvorsitzende Patricia Winter die Situation: „Wir stellen immer wieder fest, dass vor allem Einzel-, aber auch Kleinstunternehmer*innen kaum Kontakt mit der IHK haben. Für uns als Ausschuss ist jedoch genau das nötig. Nur wenn wir wissen, wo den sogenannten Kleinen der unternehmerische Schuh drückt, können wir unsere Aufgabe als Interessensvertreter*innen sinnvoll wahrnehmen.“
Dafür müsse einerseits die IHK ihr Leistungs- und Dienstleistungsportfolio stärker öffentlich machen und andererseits die Mitglieder stärker auf die IHK zugehen – mit geeigneten Mitteln und auf geeigneten Kanälen. „Daran arbeiten wir im EKU-Ausschuss sehr intensiv“, sagt Patricia Winter, „selbstverständlich mit dem Ziel, die Mitglieder, die wir qua Amt vertreten, eben gut zu vertreten.“