Metropolregion

Am 9. Dezember 2010 wurde in Offenburg die Gründungsurkunde zur "Trinationalen Metropolregion Oberrhein" unterzeichnet und damit ein neuer Typus geschaffen: Triebfeder dieser in Europa bisher einmaligen Form der Metropolregion ist nämlich keine die Region dominierende Metropole, sondern ein über drei Staaten verteiltes Städtenetzwerk.
Die Gründung der "Trinaionalen Metropolregion Oberrhein" steht beispielhaft für das erfolgreiche Zusammenwirken aller Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Nach über 35 Jahren grenzüberschreitender Zusammenarbeit gibt sich die Region nun ein gemeinsames Arbeitsprogramm.
Das Oberrheingebiet im Grenzraum zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz zeichnet sich aus durch:
  • seine strategische Position inmitten Europas mit leistungsfähiger und nachhaltiger verkehrs- und kommunikationstechnischer Vernetzung und Anbindung;
  • international anerkannte, hervorragende Leistungen in den Bereichen Innovation, Bildung und Forschung;
  • dichte Besiedlung mit innovationsstarken leistungsfähigen Unternehmen, die auch im globalen Rahmen wettberwerbsfähig sind;
  • die Ansiedlung von bedeutenden europäischen und internationalen Institutionen;
  • einen gemeinsamen Lebensraum für fast sechs Millionen Bürgerinnen und Bürger und einen dynamischen Arbeitsmarkt;
  • die Verbindung der innereuropäischen Grenze zwischen Frankreich und Deutschland mit der Außengrenze zur Schweiz, wodurch das Oberrheingebiet zur Modellregion für die europäische Integration wird.
Der Oberrhein verfügt zudem über eine günstige polyzentrische Grundstruktur. Es gibt ein engmaschiges Netz dynamischer Groß-, Mittel- und Kleinstädte, die jeweils unterschiedliche, sich ergänzende, bedeutende städtische Funktionen ausüben. Mit den dazwischenliegenden ländlichen Räumen bilden sie eine homogene Solidargemeinschaft, die für Ausgewogenheit und territorialen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt steht.
Das Oberrheingebiet blickt auf eine lange und erfolgreiche Tradition der Zusammenarbeit zurück. Seit der Einsetzung der Deutsch-französisch-schweizerischen Regierungskommision im Jahr 1975 wurden durch die Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, insbesondere auch mit Unterstützung durch INTERREG, zahlreiche Projekte und Maßnahmen realisiert.
Aufgrund dieser Stärken gehört der Oberrhein zu den Gebieten Europas, die sich durch großen Wohlstand und eine starke Kooperationsdynamik auszeichnen. Wie alle Grenzregionen muss sich der Oberrhein neuen Herausforderungen im Bereich Zusammenarbeit stellen. Wie andere funktionale Grenzräume geht auch das Oberrheingebiet über die Verwaltungsbezirke und territorialen Zuständigkeiten der vorhandenen Institutionen hinaus. Hier muss ein innovatives Governance-Modell gefunden werden, das in der Lage ist, sich für jedwede Partnerschaft zu öffnen. Der Oberrhein muss darüber hinaus seine Stärken ausbauen, sämtliche Potenziale seines Territoriums vollständig erschließen und zudem die Entwicklung neuer Kooperationsdynamiken begleiten. Vor diesem Hintergrund und auf der Grundlage der seit 2006 angestellten Überlegungen und im Besonderen durch den 11. Dreiländerkongress im Januar 2008 ausgelösten Impulse und durchgeführten Arbeiten wurde im Dezember 2010 die "Trinationale Metropolregion Oberrhein" gegründet.
Für die Säule Wirtschaft geht es dabei um die Verfolgung folgender Ziele:
  • Entwicklung einer wettbewerbsfähigen nachhaltigen Wirtschaft, die auf der Innovation um Komplementarität ihrer Akteure basiert;
  • Erreichen eines nachhaltigen Wachstums;
  • Förderung von grenzüberschreitenden Clustern;
  • Schaffung von Arbeitsplätzen in einem besser integrierten Arbeitsmarkt;
  • Erweiterung der Zusammenarbeit im Bereich Tourismus;
  • Ausbau der Kooperationen in den Zukunftssektoren und im Green Tech-Bereich;
  • Gewährleistung einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung auf europäischer und internationaler Ebene.