DIHK fordert faire Regeln im E-Commerce

Wie fair ist der Online-Handel?

Der Online-Handel wächst rasant, aber nicht immer unter fairen Bedingungen. Viele Produkte aus Nicht-EU-Ländern, besonders aus Asien, erfüllen nicht die europäischen Standards. Das betrifft Produktsicherheit, Steuerzahlungen oder Umweltschutz. Auch unfaire Preise, oft durch staatliche Subventionen ermöglicht, gefährden europäische Händler.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat jetzt eine klare Botschaft: E-Commerce muss fairer werden – für Unternehmen, Konsumenten und die Umwelt.

Warum handeln?

Jährlich erreichen mehr als eine Milliarde Pakete die EU, darunter etwa 400.000 täglich allein aus China. Einige Anbieter deklarieren Waren falsch, um Steuern zu sparen, oder verkaufen Produkte, die europäischen Vorschriften nicht entsprechen. Das schadet europäischen Unternehmen und stellt Verbraucher vor Risiken.
Die EU hat mit dem Digital Services Act (DSA) bereits erste Schritte unternommen. Große Plattformen wie SHEIN und Temu müssen jetzt striktere Regeln einhalten, um unsichere Produkte und Fälschungen zu verhindern.

Was fordert der DIHK?

Der DIHK schlägt zehn Maßnahmen für einen fairen Wettbewerb vor:
  1. EU-Regeln konsequent durchsetzen: Der DSA muss effektiv umgesetzt werden, auch mit mehr Personal für Kontrollen.
  2. Unfaire Preise stoppen: Produkte, die unter Produktionskosten verkauft werden, sind verboten. Hier braucht es strengere Regeln.
  3. Gleiche Steuerregeln für alle: Alle Händler – egal aus welchem Land – sollen korrekt Steuern zahlen.
  4. Portokosten überprüfen: Die günstigen Versandtarife des Weltpostvereins für Entwicklungsländer dürfen nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen.
  5. Zollverfahren verbessern: Plattformen sollten stärker für importierte Produkte haften.
  6. Produktsicherheit erhöhen: Fälschungen und unsichere Waren müssen vom Markt genommen werden. Verbraucher sollten besser informiert werden.
  7. Daten und Privatsphäre schützen: Datenschutzstandards wie die DSGVO müssen auch für Anbieter außerhalb der EU gelten.
  8. Umweltstandards durchsetzen: Importierte Produkte müssen europäischen Umweltauflagen entsprechen.
  9. Verantwortung bei Plattformen: Große Anbieter sollen Vertreter in der EU benennen, um Verantwortung zu übernehmen.
  10. Handelsstrategie für die Zukunft: Europa muss eine klare Vision für den E-Commerce entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Warum das wichtig ist?

Ein fairer Online-Handel schützt nicht nur europäische Unternehmen, sondern auch Verbraucher und die Umwelt. Der DIHK appelliert an die Politik, die vorgeschlagenen Maßnahmen schnell umzusetzen. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass der E-Commerce in Europa zukunftsfähig bleibt – und fair für alle.