Unterstützungsleistungen für Jugendliche in Ausbildung

Bei der Erschließung zusätzlicher Bewerberpotenziale müssen auch diejenigen Jugendlichen noch stärker als bisher in den Fokus genommen werden, die aus den unterschiedlichsten Gründen über keinen oder einen sehr mäßigen Schulabschluss verfügen. Spezielle Unterstützungsleistungen helfen bei der Erreichung des Ausbildungsziels.

Gestufte Ausbildung

Seit 1999 wird in der Ortenau erfolgreich das Modell der "gestuften Ausbildung" umgesetzt. Das Modell ist eine anerkannte Ausbildung im Dualen System, wird von der  Bundesagentur für Arbeit gefördert und führt wahlweise in zwei bis drei Stufen zu vollwertigen Berufsabschlüssen. Für die Unternehmen ist die Gestufte Ausbildung eine gute Möglichkeit eine Antwort auf den demographischen Wandel zu finden. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel bietet die Gestufte Ausbildung die Chance,  junge Menschen zu Fachkräften zu qualifizieren, die die Anforderungen für eine vollwertige Berufsausbildung noch nicht ganz mitbringen. Aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen macht sich die IHK dafür stark, das Modell noch stärker als bisher auch im Raum Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald voranzutreiben. Etwa 75 % der Auszubildenden absolvieren nach der ersten auch die zweite Stufe und sogar Preisträger sind bereits aus dem Modell hervorgegangen. 

Einstiegsqualifizierung

Ein weiterer Einstieg in die Berufsausbildung für Jugendliche, die noch nicht voll für eine klassische Ausbildung geeignet sind, sind die Einstiegsqualifizierungen mit IHK-Zertifikat. Für Unternehmen sind die "EQ´s" eine weitere Option, Talente zu entdecken.

Teilqualifikation

Teilqualifikationen sind aus anerkannten Ausbildungsberufen abgeleitete Kompetenzfelder, mit denen sich formal geringqualifizierte Erwachsene schrittweise weiterbilden können, um später einen Berufsabschluss nachzuholen. Konkret richten sich Teilqualifikationen an Erwachsene über 25 Jahre, die
  • keinen Berufsabschluss oder nur einen Abschluss in einem veralteten Beruf ohne Beschäftigungsmöglichkeiten haben,
  • arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, aber auch
  • an geflüchtete Menschen mit guter Bleibeperspektive.

WaBe

Ein weiteres nachahmenswertes Projekt ist das Modell der WABE (Waldkircher Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft). In ihr haben sich die Stadt Waldkirch und einige Waldkircher Unternehmen zusammengeschlossen, um benachteilgten Jugendlichen Verbundausbildungsstellen in kaufmännischen und technischen Berufen anzubieten. Das Modell läuft ebenfalls seit Jahren sehr erfolgreich. Die IHK regt an, das Modell auch in anderen Kommunen bzw. Regionen zu installieren. In Freiburg wurde ein entsprechendes Projekt 2012 bereits gestartet.