Integration ausländischer Arbeitnehmer (Willkommenskultur)
Vielfalt managen
Diversity Management ist ein wichtiges Zukunftsthema – für Politik und Gesellschaft genauso wie für die Wirtschaft. Die Belegschaften werden älter, internationaler und vielfältiger. Die Vielfalt der Belegschaft als Erfolgsfaktor erkennen, fördern, wertschätzen – und dadurch wirtschaftliche Erfolge steigern, das ist der Grundgedanke von Diversity Management. Es gilt, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität, aber auch zum Beispiel von Familienstand, Berufserfahrung, Ausbildung oder Betriebszugehörigkeit.
Ausländische Fachkräfte integrieren
Kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz zahlt sich aus: Eine vielfältige Belegschaft führt zu neuen Perspektiven, kreativen Lösungsstrategien, Innovationen oder neuen Märkten. Mit einer entsprechenden Willkommenskultur sollen die vielfältigen Potenziale der Beschäftigen unterschiedlicher Herkunft eingesetzt werden.
Die zunehmende Internationalität der Kunden bewirkt, dass die interkulturelle Kompetenz der Belegschaft zum wichtigen Wettbewerbsfaktor wird. Hochqualifiziertes Personal aus dem Ausland lässt sich leichter anwerben und halten, wenn der Arbeitgeber sich um dessen Integration bemüht. Angestellte mit Zuwanderungshintergrund und geringen Qualifikationen sind oft besonders leistungsbereit, wenn sie eine Chance auf Aus- und Fortbildung bekommen.
Diversity-Maßnahmen
Diversity-Maßnahmen können
- das Firmenimage verbessern
- die Innovationsfreude und Kreativität erhöhen
- die Gewinnung und Bindung hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleichtern
- die Kundenzufriedenheit erhöhen
- die Fluktuationsrate verringern
- den Marktzugang erleichtern
Beispiele für Maßnahmen
- Offene und wertschätzende Unternehmenskultur/Leitbild/Verhaltenskodex einführen und pflegen
- Führungskräfte für Diversity Management sensibilisieren und eine entsprechende Führungskultur etablieren
- Lebensphasenorientierte und familienbewusste Personalpolitik betreiben
- Arbeitsplätze und -umgebung behinderten- und alter(n)sgerecht gestalten
- Stellenausschreibungen überprüfen und anpassen
- Onboarding professionalisieren (Vorbereitungs-, Orientierungs-, Integrationsphase)
- Teamzusammensetzung optimieren (gemischte Teams)
- Tandems einführen (verschiedene Kulturen, Alter etc.)
- Sensibilitäts- und Kompetenztrainings durchführen
- Sprachkurse anbieten, Sprachförderung betreiben
- Kultursensibles Speisenangebot in der Kantine bereitstellen
- Feiertage respektieren, Fastenzeiten berücksichtigen, Gebetspausen ermöglichen
- Gemeinsame Unternehmungen der Belegschaft durchführen
- Ggf. an Wettbewerben teilnehmen
- Kommunikation nach innen wie nach außen betreiben
- Netzwerke knüpfen und pflegen
Leitfäden zu Diversity Management und Willkommenskultur
- Handlungsempfehlung „Diversity Management“
(Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung KOFA)
- Handlungsempfehlung „Willkommenskultur“
(Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung KOFA)
- Fachkräfte finden & binden – Vielfalt nutzen. Ein Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen
Checklisten zum Leitfaden: Fachkräfte finden & binden – Vielfalt nutzen
(RKW-Kompetenzzentrum)
- Vorurteile im Betrieb – Weniger Sprachlosigkeit, mehr Argumente für ein gutes Betriebsklima
(RKW-Kompetenzzentrum)
- Religion – Praxistipps für den Berufsalltag (pdf)
(Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“)
- Praxishilfe „Vielfaltsbewusste Führung
(RKW-Kompetenzzentrum)
- Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“
(Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA)
Für weitere Fragen stehen Ihnen Ibrahim Sarialtin und Julia Gauerhof von Seiten der IHK Südlicher Oberrhein zur Verfügung.
Herr Sarialtin betreut die Stadt Freiburg, den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen. Julia Gauerhof ist zuständig für den Ortenaukreis.