Girls'Day: Karrierewege für Mädchen

Inzwischen ist der Girls‘Day, der sogenannte Mädchen-Zukunftstag, im April ein fester Termin in vielen Kalendern der Betriebe in der Region. Im Jahr 2025 fand dieser zum zweiten Mal mit einer Neuerung statt: Mit der Aktion „Ich werde Chefin“ rief die IHK Südlicher Oberrhein Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen dazu auf, Schülerinnen ab der achten Klasse den Chefinnen-Alltag vorzustellen. Die IHK Südlicher Oberrhein und die IHK-Akademie Südlicher Oberrhein engagieren sich intensiv, um mehr Mädchen die männlich etablierten Berufe und Bereiche näherzubringen.
Über 15 Unternehmerinnen in Führungspositionen haben sich bei der IHK Südlicher Oberrhein registrieren lassen, um Schülerinnen ab der achten Klasse im Rahmen des Girls’Days am 03. April 2025 ihren Chefinnen-Alltag vorzustellen.
Die jungen Frauen hatten nicht nur Gelegenheit, sich über sogenannte “Männerberufe” zu informieren, sondern auch den Alltag und die Motivation von Frauen in der Führung kennenzulernen. Das kam auf beiden Seiten gut an. Die 13-jährige Mina, die die Wagner System GmbH in Lahr kennen lernen durfte, hat dort auch die Geschäftsführerin Ellen Wagner getroffen, die erst kürzlich von der international renommierten Karriere- und Networking-Plattform „herCAREER“ zur „Frau des Jahres“ gekürt wurde. Ellen Wagner erhielt diese Auszeichnung nicht nur für ihren unternehmerischen Erfolg, sondern auch für ihr soziales und gesellschaftliches Engagement. Mina kann sich nach dem Besuch tatsächlich vorstellen, in einem “Männerberuf” zu arbeiten und sogar Chefin zu werden. Im Interview erzählte sie: „Also, ich fand den Girls’ Day bei Wagner echt cool! Ellen Wagner hat uns viel über ihren Weg erzählt und wie sie Geschäftsführerin geworden ist. Es war total inspirierend zu hören, dass Frauen richtig viel bewegen können. Wir haben darüber gesprochen, dass es wichtig ist, dass mehr Frauen in technischen Berufen und in Führungspositionen arbeiten. Das fand ich total motivierend, weil man gesehen hat, dass das möglich ist – und dass Mädchen das genauso gut können wie Jungs!“
„Die Mädchen spüren, sie können und sollen sich etwas zutrauen.
Doch auch die Unternehmerinnen zeigten sich angetan vom Girls'Day. Bei Wagner liegt der Frauenanteil unter den rund 200 Mitarbeitenden bei rund 50 %. Für Ellen Wagner ist das ein Fakt, der sich wie automatisch eingestellt hat, denn eine Frauenquote gibt es keine: „Wir sind einfach offen dafür, dass Frauen das gleiche leisten wie Männer. Man muss sich eben von Vorurteilen freimachen“. Ellen Wagner sieht eine der wichtigsten Botschaften darin, dass “die Mädchen spüren, sie können und sollen sich etwas zutrauen”.
Die Geschäftsführerin Hanna Marina Weber von der Lesora GmbH war am Girls'Day in ihrem Unternehmen begeistert von der Neugier und dem Engagement der Teilnehmerinnen. Diese haben ihr eigenes Mini-Unternehmen gegründet, ihre Ideen mit großem Selbstbewusstsein präsentiert und jede Menge Fragen gestellt. Auch die IHK-Vizepräsidentin Brigitta Schrempp, die sich zum wiederholten Male mit ihrem Unternehmen schrempp edv beteiligt, betont: “Es ist uns jedes Jahr eine Herzensangelegenheit, jungen Mädchen einen Einblick in unseren Berufsalltag zu geben und sie in ihrer Berufsorientierung zu unterstützen.”

Alle Informationen und Möglichkeiten zur Anmeldung – sowohl für Unternehmerinnen und Führungsfrauen als auch für Schülerinnen ab der achten Klasse – zur IHK-Aktion finden Sie hier. Für Donnerstag, den 26. April 2026 ist der nächste Girls'Day geplant.
Fragen beantwortet Christian Müller von der IHK Südlicher Oberrhein.