Immissionsschutz
Schadstoffregister PRTR
Das European Pollutant Release and Transfer Register E-PRTR umfasst – in Form einer öffentlich zugänglichen elektronischen Datenbank – detaillierte Informationen über Schadstoffemissionen sowie die Verbringung schadstoffhaltiger Abfälle und Abwässer von ca. 33.000 europäischen Industrieanlagen. Seit 2006 müssen alle Betriebe, die eine Tätigkeit ausüben, die in Anlage I der europäischen E-PRTR-Verordnung gelistet ist, über ihre Emissionen berichten. Berichtspflichtig sind zum Beispiel Kraftwerke, Raffinerien, metallverarbeitende und Chemiebetriebe oder der Lebensmittelsektor, aber auch Deponien oder Kläranlagen.
In Deutschland haben 5.367 Betriebe ihre Daten für 2022 zu den Schadstoffen gemäß Anhang II der EU-Verordnung gemeldet. Damit gibt es in Deutschland die zweitmeisten berichtspflichtigen PRTR-Betriebe in der EU nach Großbritannien. In Thüringen sind es 116 Betriebe, die ihre Werte gemeldet haben (Stand 30.11.2023).
Im Online-Portal des deutschen Registers (thru.de), das vom Umweltbundesamt geführt wird und sich vom europäischen Register ableitet, findet sich eine inhaltliche Zusammenfassung über die deutschen Schadstoffmeldungen.
Kernaussagen sind u. a.:
- Immer mehr Betriebe sind berichtspflichtig.
- Die meisten Betriebe sind wegen der Entsorgung gefährlicher Abfälle berichtspflichtig.
- Die Intensivtierhaltung meldet die meisten Luftemissionen (Ammoniak).
- Die Verbringung von Schadstoffen im Abwasser findet hauptsächlich durch die Lebensmittel- und die chemische Industrie statt.
- Die zehn wichtigsten Schadstoffe sind Kohlendioxid, Chloride, Kohlenmonoxid, Stickoxide, Schwefeloxide, Methan, TOC (Organischer Kohlenstoff), Gesamtstickstoff, NMVOC (flüchtige organische Verbindungen) und Ammoniak.
Weitere Informationen zum E-PRTR sowie zur deutschen Umsetzung finden Sie hier.