Freihandelsabkommen EU-Indonesien

Die EU und Indonesien haben nach zehn Jahren Verhandlungen eine politische Einigung über ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Comprehensive Economic Partnership Agreement, CEPA) erzielt. Unternehmen können in Zukunft von Handelserleichterungen profitieren. Die finale Unterzeichnung ist am 23. September 2025 erfolgt.
Dieses Abkommen eröffnet neue Chancen für europäische Unternehmen, Landwirtinnen und Landwirte und sorgt gleichzeitig für eine stabile Versorgung mit kritischen Rohstoffen, die für die saubere Technologie und die Industrie in Europa entscheidend sind.

Vorteile für EU und Unternehmen

Das CEPA schafft eine Freihandelszone für über 700 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher. Europäische Exporteure sparen jährlich rund 600 Millionen Euro an Zöllen, während Zölle auf Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse gesenkt werden. Besonders sensible Produkte wie Reis, Zucker und frische Bananen bleiben geschützt.
Europäische Unternehmen erhalten privilegierten Zugang zum indonesischen Markt. Zölle auf 98,5 % der indonesischen Zolltarifpositionen werden abgeschafft, und Verfahren für Exporte, insbesondere von Pkw, Agrar- und Lebensmitteln, werden vereinfacht. Darüber hinaus eröffnet das Abkommen neue Möglichkeiten für Dienstleistungen in IT und Telekommunikation sowie Investitionen in strategische Sektoren wie Elektrofahrzeuge, Elektronik und Arzneimittel. Schutz für geistiges Eigentum und geografische Angaben stärkt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Marken.
Für europäische Landwirtinnen und Landwirte bedeutet das Abkommen bessere Absatzchancen für Milchprodukte, Fleisch, Obst, Gemüse und verarbeitete Lebensmittel. Insgesamt profitieren 221 geografische Angaben aus der EU von Schutzmaßnahmen, während 72 indonesische Produkte ebenfalls geschützt werden.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Das Handelsabkommen integriert das Pariser Klimaschutzabkommen als zentrales Element und fördert Handel und Investitionen in CO2-arme Technologien sowie erneuerbare Energien. Eine Plattform für Zusammenarbeit in Umwelt- und Sozialfragen, z. B. im Palmölsektor, unterstützt nachhaltiges Wachstum und sorgt dafür, dass Handel, Sozialschutz und Umweltpolitik Hand in Hand gehen.

Versorgung mit kritischen Rohstoffen

Indonesien ist ein führender Hersteller wichtiger Rohstoffe für den grünen und digitalen Sektor. Das Abkommen sichert berechenbare und nachhaltige Lieferketten durch ermäßigte Zölle, Exporterleichterungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen.

Nächste Schritte

Nach der Veröffentlichung und rechtlichen Überarbeitung der Textentwürfe werden diese in alle EU-Amtssprachen übersetzt. Der EU-Rat prüft und unterzeichnet die Abkommen, bevor sie dem Europäischen Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden. Nach Ratifizierung durch Indonesien treten CEPA und IPA in Kraft.
Die EU-Kommission stellt ein Factsheet mit den wichtigsten Informationen zum Abkommen zur Verfügung. Die offizielle Pressemeldung finden Sie ebenfalls auf der Webseite der Europäischen Kommission.