Zoll-Deal mit den USA bringt der Wirtschaft neue Sorgen statt Erleichterung

Nach der vorläufigen Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit erwarten die deutschen Unternehmen mehrheitlich weitere Beeinträchtigungen im transatlantischen Handel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Blitzumfrage der DIHK, gemeinsam mit den 79 deutschen Industrie- und Handelskammern, unter bundesweit rund 3.500 Betrieben.
"Statt Erleichterung melden uns viele deutsche Unternehmen vor allem eins: zusätzliche Sorgen", fasst DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov die Rückmeldungen auf die am 6. August veröffentlichte Umfrage zusammen. Eine wirtschaftliche Entlastung durch die Zolleinigung erwartet demnach so gut wie niemand: Nur 5 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit positiven Effekten. Über die Hälfte (58 Prozent) befürchtet neue Belastungen. Bei Unternehmen mit direktem US-Geschäft geben dies sogar drei Viertel (74 Prozent) an.
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
  • Nach der vorläufigen Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit erwarten die deutschen Unternehmen künftig mehrheitlich weitere Beeinträchtigungen im transatlantischen Handel.
  • Nur fünf Prozent der befragten Betriebe rechnen mit positiven Effekten infolge der Zolleinigung. Über die Hälfte (58 Prozent) befürchtet neue Belastungen. Bei Unternehmen mit direktem US-Geschäft geben dies sogar drei Viertel (74 Prozent) an.
  • Rund drei Viertel aller befragten Unternehmen (72 Prozent) spüren bereits jetzt negative Auswirkungen der bisherigen US-Handelspolitik, für Betriebe mit direktem US-Geschäft sind es sogar neun von zehn. Die größte Belastung für diese Unternehmen ist die anhaltende handelspolitische Unsicherheit, 80 Prozent der Befragten geben dies als zentrales Problem an. Fast ebenso viele, 72 Prozent, sehen im US-Basiszollsatz von aktuell zehn Prozent und der bevorstehenden Anhebung auf 15 Prozent eine spürbare Belastung ihrer Geschäfte.
  • Infolge der handelspolitischen Unsicherheiten geben 54 Prozent der befragten Unternehmen mit direktem US-Geschäft an, weniger mit den USA handeln zu wollen. 26 Prozent reduzieren ihre US-Investitionen oder legen sie auf Eis. Gleichzeitig geben 84 Prozent der Betriebe, die von einem veränderten Umgang mit Zollkosten berichten, an, zumindest einen Teil der Mehrkosten an ihre Kunden in den USA weiterzugeben.
  • Parallel nehmen angesichts der aktuellen Herausforderungen im US-Geschäft knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen verstärkt neue Märkte in den Blick. Für knapp drei Viertel davon (73 Prozent) gewinnt der europäische Binnenmarkt an Bedeutung.

    Die detaillierte Auswertung finden Sie auf der DIHK-Website.
USA Veranstaltungstipp:

29.09.-01.10.2025 US Market Entry Bootcamp (3-tägiger Intensiv-Workshop)