Kurswechsel für mehr Wettbewerbsfähigkeit – Forderungen der Vollversammlung an die Bundesregierung

Mit dem gestern in der Vollversammlung beschlossenen Forderungspapier adressiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt acht zentrale Handlungsfelder an die Bundespolitik – verbunden mit fünf prioritären Forderungen für eine entschlossene Rückkehr zu wirtschaftlicher Stärke und Standortattraktivität in Deutschland.
„Deutschland muss wieder wettbewerbsfähig werden. Unsere Unternehmen erwarten eine Bundesregierung, die ihnen Perspektiven und Planbarkeit zurückgibt und auf Belastungen verzichtet. Wir befinden uns inmitten eines wirtschaftlichen Strukturwandels, doch statt Rückenwind durch mutige Entscheidungen spüren viele Betriebe Gegenwind durch Bürokratie, hohe Energiekosten und fehlende Verlässlichkeit. Jetzt ist der Moment, die Weichen neu zu stellen – nicht in fünf Jahren, sondern heute. Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam handeln, um den Standort Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen“, betont Peter Zaiß, Präsident der IHK Erfurt.
Angesichts der andauernden konjunkturellen Talfahrt, einer wachsenden Reformmüdigkeit und struktureller Unsicherheiten fordert die Thüringer Wirtschaft: Weniger Ankündigungen, mehr Umsetzung – für einen handlungsfähigen Staat und eine zukunftssichere Wirtschaft.
Das Papier benennt konkret, wo die Unternehmen in Nord-, Mittel- und Westthüringen den größten Handlungsbedarf sehen: von der Senkung der Energiekosten über Steuerreformen bis hin zu mehr Tempo bei Digitalisierung und Planungsverfahren.

Die fünf Kernforderungen lauten:

  • Jährliche Bürokratieentlastungsgesetze einführen, Verwaltungsprozesse digitalisieren
  • Energiekosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken
  • Fachkräftezuwanderung und Duale Ausbildung stärken, Lohnnebenkosten senken
  • Körperschaftssteuer reformieren und steuerliche Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen
  • Investitionsanreize setzen und Infrastruktur modernisieren

Dialog mit der Politik geplant

Um diesen wirtschaftspolitischen Dialog aktiv mitzugestalten, plant das Präsidium der IHK Erfurt gezielte Gespräche mit Bundestagsabgeordneten aus Thüringen, um die Inhalte des Papiers zu erörtern und konkrete Umsetzungsoptionen zu diskutieren.