Energiewendebarometer 2025: Klimaneutralität erreichbar – unter besseren Rahmenbedingungen
Eine große Mehrheit der befragten Thüringer Unternehmen hält das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 grundsätzlich für erreichbar – allerdings nur, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen deutlich verbessern. Das zeigt die aktuelle bundesweite Umfrage der IHK-Organisation zum Energiewendebarometer 2025, an der sich auch 138 Thüringer Unternehmen beteiligt haben. Kritisiert werden vor allem hohe Energiepreise, bürokratische Hürden, fehlende Planungssicherheit und langsame Verfahren.
87 Prozent der Befragten in Thüringen unterstützen das Ziel der eigenen Klimaneutralität bis zum Jahr 2045. Entgegen den Ergebnissen der bundesweiten Befragung wird eine frühere Umsetzung unter den Thüringer Befragten jedoch deutlich skeptischer bewertet: Die Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 hielten nur 21 Prozent im Vergleich zu bundesweit 43 Prozent für realistisch.
Der Indikator zur Auswirkung der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit – das sogenannte Energiewendebarometer – fällt in Thüringen mit minus 19,7 deutlich negativer als im Bundesschnitt (minus 8,3) aus.
„Die Unternehmen wollen investieren – in Energieeffizienz, neue Technologien und klimaneutrale Prozesse. Dafür brauchen sie jedoch Verlässlichkeit und Planbarkeit in der Energiepolitik. Ohne spürbare Fortschritte bei den Rahmenbedingungen werden Chancen verspielt und die Wettbewerbsfähigkeit weiter gefährdet“, betont Peter Zaiß, Präsident der IHK Erfurt.
Hauptgründe für die Bedenken sind Bürokratie, fehlende Planungssicherheit, langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren, hohe Energiepreise, fehlende Finanzierungsmöglichkeiten und der Fachkräftemangel.
Energiepreise als zentrales Problem - Forderungen an die Politik
42 Prozent der Thüringer Betriebe berichten von gestiegenen Energiepreisen innerhalb des letzten Jahres. 39 Prozent der Befragten sehen sich im internationalen Vergleich benachteiligt. Die Folge: Investitionen in Kernprozesse, in Klimaschutzmaßnahmen sowie in Forschung und Innovationen werden von den Unternehmen zurückgestellt.
„Die Politik muss jetzt liefern: Steuern und Abgaben auf den Strompreis müssen gesenkt und bessere Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge geschaffen werden. Zudem braucht es eine verlässliche Infrastruktur für Energie und Wasserstoff sowie klare Regeln für die CO2-Abscheidung und -Speicherung“, erläutert Zaiß.
Nur mit einem verlässlichen und investitionsfreundlichen Rahmen kann die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität gelingen.
Hintergrund zur Umfrage
Das Energiewendebarometer ist das Ergebnis einer jährlichen Online-Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Zusammenarbeit mit den 79 regionalen IHKs. Bundesweit haben sich in diesem Jahr rund 3.600 Unternehmen über alle Branchen und Regionen hinweg beteiligt, darunter 138 Unternehmen aus Thüringen. Teilgenommen haben Unternehmen aus den Branchen Dienstleistungen (55, 0 Prozent), Industrie (23,5 Prozent), Handel (14,4 Prozent) und Bau (7,1 Prozent).
Detaillierte Ergebnisse zu den Thüringer Ergebnissen sowie die vollständige Auswertung der bundesweiten Befragung sind online einsehbar.
Das Energiewendebarometer ist das Ergebnis einer jährlichen Online-Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Zusammenarbeit mit den 79 regionalen IHKs. Bundesweit haben sich in diesem Jahr rund 3.600 Unternehmen über alle Branchen und Regionen hinweg beteiligt, darunter 138 Unternehmen aus Thüringen. Teilgenommen haben Unternehmen aus den Branchen Dienstleistungen (55, 0 Prozent), Industrie (23,5 Prozent), Handel (14,4 Prozent) und Bau (7,1 Prozent).
Detaillierte Ergebnisse zu den Thüringer Ergebnissen sowie die vollständige Auswertung der bundesweiten Befragung sind online einsehbar.