Mobilität in den Stadtteilzentren Düsseldorfs
IHK Düsseldorf veröffentlicht neue Studie
Eine neue Studie der IHK Düsseldorf basiert auf einer umfassenden Auswertung von Mobilfunk- und App-Daten. Dies ist ein Novum in dieser Datentiefe für den Raum Düsseldorf. Sie liefert Antworten auf die folgenden Fragen.
- Wie viele Menschen besuchen Düsseldorfs Stadtteilzentren – und wie kommen sie dorthin?
- Welche Rolle spielen Auto, Rad, ÖPNV oder Fußverkehr für die Erreichbarkeit der lokalen Einkaufsstraßen?
- Und welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für Handel, Politik und Verwaltung?
Eine faktenbasierte Grundlage für die Stadtentwicklung
Verkehrspolitische Entscheidungen beeinflussen maßgeblich die Erreichbarkeit und Attraktivität von Handelslagen. Während bislang vor allem Stichproben und Handzählungen Grundlage für Planungen waren, liefert die Untersuchung vergleichbare Erkenntnisse für die 21 Stadt(teil)zentren Düsseldorfs – von Kaiserswerth bis Wersten, von Benrath bis Rath, von der Innenstadt bis Gerresheim.
Für die Untersuchung wurden Bewegungsdaten aus Mobilfunk und Apps ausgewertet. Per Geofencing wurden die Stadtteilzentren abgegrenzt, sämtliche Wege an einem durchschnittlichen Werktag erfasst und nach Verkehrsmitteln, Herkunft, Aufenthaltsdauer und Kaufkraft ausgewertet.
Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick
- Erreichbarkeit ist ein Standortfaktor: In der Summe finden rund 440.000 Besucherinnen und Besucher täglich den Weg in die Düsseldorfer Zentren. Zwischen den einzelnen Zentren unterscheidet sich die Zahl deutlich. Auch die genutzten Verkehrsmittel variieren stark.
- Einzugsgebiete reichen weit über das Quartier hinaus: Viele Zentren ziehen Besucherinnen und Besucher auch aus anderen Stadtteilen oder dem Umland an.
- Kaufkräftige Zielgruppen: Die Gäste gehören überdurchschnittlich oft zur oberen Mittelschicht. Die gesamtwirtschaftliche Relevanz ist beträchtlich: Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Besucher in allen analysierten Zentren beträgt rund 3,65 Milliarden Euro pro Jahr.
- Mobilitätsverhalten ist quartiersspezifisch: Es gibt keine pauschale Lösung. Die Nutzung von Pkw, Fahrrad, ÖPNV oder Fußverkehr hängt stark von der Lage und Funktion eines Zentrums ab.
Handlungsempfehlungen der IHK Düsseldorf
Daraus ergeben sich folgende Empfehlungen:
- Zentrenindividuelle Strategien entwickeln: Die Mobilitätskonzepte sollten auf Grundlage der spezifischen Daten für jedes Zentrum passgenau gestaltet werden – statt nach dem Gießkannenprinzip.
- Multimodalität ausbauen: Gerade für zentrale Standorte wie Altstadt, Schadowstraße oder das Japan-Viertel braucht es leistungsfähigen ÖPNV mit dichteren Takten, optimierten Linienführungen und längeren Betriebszeiten.
- Pkw-Erreichbarkeit sichern: In autoaffinen Stadtteilen wie Benrath oder Kaiserswerth ist der Pkw nach wie vor das bevorzugte Verkehrsmittel. Gerade hier muss die Pkw-Infrastruktur funktional und leistungsfähig bleiben.
- Radverkehr gezielt fördern: In fahrradstarken Quartieren wie Bilk, Friedrichstadt oder Düsseltal sind durchgängige, sichere Radwege und moderne Abstellanlagen entscheidend.
Die gesamten Ergebnisse sind in den vollständigen 21 Zentrenprofilen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 7615 KB) aufgeführt.