Pressemitteilung Nr. 65 vom 21.11.2024
Mobilitätskongress Rheinland: Gelingende Verkehrswende braucht innovative Lösungen und klare Strategien
Am 20. November 2024 fand in der IHK Düsseldorf der Mobilitätskongress Rheinland statt. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Frage: „Scheitert die Verkehrswende? Wege aus der Krise“. Die Metropolregion Rheinland ist ein international bedeutsamer Wirtschaftsstandort: mit 1.130 km Autobahnen, 683 km Hochgeschwindigkeitsstrecke Schiene, 77,5 Millionen Tonnen Güterumschlag der Häfen von Wesel bis Bonn und fast 40 Millionen Passagiere an den Flughäfen Düsseldorf, Köln und Weeze pro Jahr. Die Zahlen zeigen, wie wichtig die Mobilitäts- und Verkehrsinfrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit des Rheinlands ist.
Verkehrswende braucht klare Finanzierungsstrategien und Digitalisierung
Digitalisierung und innovative, stabile Finanzierungsmodelle sind essenziell, auch wenn sie kurzfristig auf Kritik stoßen könnten. Nur so kann der ÖPNV zukunftsfähig gestaltet werden. Derzeit steht der Mobilitätssektor vor der Herausforderung des Fachkräftemangels. Die Expertinnen und Experten Carmen Bartl-Zorn (Bergische IHK), Annette Grabbe (Rheinbahn AG) und Joachim Künzel (Nahverkehr Westfalen-Lippe) haben dazu Einblicke aus der Praxis gegeben: Mehr als 2.500 Bus- und Bahnlinien im Rheinland sind von Personalengpässen betroffen. Digitale Lösungen und moderne Arbeitskulturen gelten als entscheidende Hebel, um die Attraktivität der Branche nachhaltig zu steigern und die Verkehrswende voranzutreiben.
Auch bei der Infrastruktur und Finanzierung des ÖPNV spielen digitale Ansätze eine Schlüsselrolle. Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr AöR, hat betont, dass es notwendig ist, die ÖPNV-Nutzerzahlen bis 2030 um 60 Prozent zu steigern. Dies erfordere Investitionen, effiziente Strukturen und einheitliche digitale Standards. Das Deutschlandticket sei ein zukunftsweisendes Modell, das durch Verankerung in Tarifverträgen mehr Fahrgäste ins System bringen könnte, ohne Unternehmen zusätzlich zu belasten. „„Das Deutschlandticket als Maßnahme der betriebliche Fachkräftebindung einzusetzen, bietet klare Vorteile. Eine zusätzliche ÖPNV-Abgabe, wie sie das Land NRW derzeit vorbereitet, wäre bei ohnehin hohen Steuerbelastungen kontraproduktiv für den Wirtschaftsstandort“, unterstreicht Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.
Wittke schlug zudem einen Verkehrsinfrastrukturfonds vor, um Haushaltsabhängigkeiten zu reduzieren und eine verlässliche Finanzierung sicherzustellen. „Auch ein Fonds zur stabilen Finanzierung der Infrastruktur macht im Grunde Sinn. Der Staat darf sich dann allerdings nicht aus der Finanzierung zurückziehen und muss Mittel in ausreichender Höhe verlässlich und planbar aus dem Steueraufkommen zur Verfügung stellen“, so Berghausen.
Ohne moderne Infrastruktur keine Wettbewerbsfähigkeit
In der Paneldiskussion „Alt, marode, unterfinanziert?“ verdeutlichten Götz Jesberg (RheinCargo GmbH) und Dr. Wolfgang Weinhold (DB InfraGO AG), dass eine moderne Infrastruktur entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Rheinlands ist. Um den Investitionsstau von 92 Milliarden Euro aufzulösen, plant die Deutsche Bahn bis 2030 eine umfassende Generalsanierung von 4.000 Kilometern Schienennetz deutschlandweit. Marode Verkehrswege führen zu Lieferkettenproblemen und schwächen die Wirtschaftskraft der Region, waren sich die Teilnehmenden einig. Enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Infrastrukturbetreibern sowie langfristige Investitionsstrategien sind unerlässlich, um die Mobilität von Gütern und Personen zu sichern.
Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, sagte abschließend über den Kongress: „Der Mobilitätskongress Rheinland hat gezeigt, dass die Herausforderungen der Verkehrswende lösbar sind – durch Zusammenarbeit und innovative Ansätze. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist für den Wirtschaftsstandort Rheinland unerlässlich.“
Über die IHK-Initiative Rheinland
Die Initiative Rheinland ist ein Bündnis der sechs Industrie- und Handelskammern Aachen, Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein und Niederrheinische IHK Duisburg. Die sechs IHKs der Region setzen sich gemeinsam für die Weiterentwicklung des Rheinlands zu einem der attraktivsten Standorte Europas ein. Mehr Informationen hier: www.rheinland.ihk.de
Die Initiative Rheinland ist ein Bündnis der sechs Industrie- und Handelskammern Aachen, Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein und Niederrheinische IHK Duisburg. Die sechs IHKs der Region setzen sich gemeinsam für die Weiterentwicklung des Rheinlands zu einem der attraktivsten Standorte Europas ein. Mehr Informationen hier: www.rheinland.ihk.de