Klimaschutz

Klimawandel - der Weltklimarat warnt

Der Weltklimarat der Vereinten Nationen IPCC hat im August seinen sechsten Sachstandsbericht vorgestellt. Darin stellt er fest, dass sich der Einfluss des Menschen auf das Klima mittlerweile deutlich nachweisen lässt und der dadurch hervorgerufene Klimawandel konkrete Auswirkungen auf Wetterextreme in allen Regionen der Welt hat. Auch ist der Klimawandel in den vergangenen Jahrzehnten schneller vorangeschritten als zuvor. Bei zunehmender Erwärmung nehmen die Risiken für Mensch und Natur weiter zu, zum Beispiel durch Änderungen im Wasserkreislauf oder durch Wetterextreme, wie Hitze oder Starkregen.

Was steht im IPCC Sachstandsbericht?

  1. Um die Pariser Klimaziele noch erreichen zu können, müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen ab den 2020er Jahren sinken – also ab sofort. Im Jahr 2050 müssen die globalen CO2-Emissionen netto Null erreichen. Hierfür sind ambitionierte Emissionsminderungen notwendig. Gleichzeitig geht der IPCC davon aus, dass zusätzlich zu diesen Minderungen CO2 spätestens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts aus der Atmosphäre entfernt werden muss, um die Klimaziele zu erreichen.
  2. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus. Seit dem Fünften Sachstandsbericht gibt es stärkere Belege für beobachtete Veränderungen von Extremen, insbesondere für deren Zuordnung zum Einfluss des Menschen.
  3. Viele Veränderungen im Klimasystem werden in unmittelbarem Zusammenhang mit der zunehmenden globalen Erwärmung größer. Dazu gehören die Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzeextremen, marinen Hitzewellen und Starkniederschlägen, landwirtschaftlichen und ökologischen Dürren in einigen Regionen, der Anteil heftiger tropischer Wirbelstürme sowie Rückgänge des arktischen Meereises, von Schneebedeckung und Permafrost.
Quelle: Sechster IPCC-Sachstandsbericht, 2021

Was ist zu tun?

"Es gab schon genug Weckrufe und Appelle. Der heute vorgestellte IPCC-Bericht führt uns erneut vor Augen, dass die Zeit für die Rettung des Planeten, wie wir ihn kennen, abläuft”, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Klimaschutz ist daher eine überlebensnotwendige Aufgabe. Wir alle haben es jetzt in der Hand, die 2020er Jahre zu einem Klimaschutzjahrzehnt zu machen und die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Noch ist es nicht zu spät dafür. Wie wir den Treibhausgasausstoß senken können, wissen wir: mit einer raschen Abkehr von Kohle, Öl und Gas, mit dem Ausbau der Sonnen- und Windkraft und der Produktion von grünem Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger.  
Quelle: Bundesumweltministerin Svenja Schulze zum Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen, 2021

UN-Klimakonferenz 2021

Doch der Klimawandel ist kein lokales Problem, sondern betrifft alle Nationen weltweit. Aus diesem Grund wurde die UN-Klimakonferenz ins Leben gerufen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels, den Möglichkeiten des Klimaschutzes und den Klimazielen beschäftigt.
Die UN-Klimakonferenz 2021 hat in Glasgow stattgefunden. In diesem Gipfel musste die Weltgemeinschaft liefern. Die nächste UN-Klimakonferenz findet vom 7. bis 18. November 2022 im ägyptischen Scharm asch-Schaich statt. 

Was macht Deutschland?

Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz und der Deutschen Anpassungsstrategie hat Deutschland einen wichtigen Beitrag beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel geleistet. Es wird nochmals spürbarer in Wissenschaft und Forschung investiert, um dem Klimawandel mit aller Kraft entgegenzutreten. Deutschland soll das Zentrum für die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien werden. Hierzu zählen neben dem Grünen Wasserstoff für eine klimaneutrale Industrie auch Methoden zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Wichtig ist, dass die Menschen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft durch Dialoge und Forschung und Entwicklung abgeholt und mitgenommen werden.
Oberstes Ziel aller Bemühungen ist es, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 2021

Hintergrund

Der IPCC-Bericht zeigt deutlich auf, dass die Aktivitäten des Menschen das Klima bereits jetzt in einen Zustand versetzt haben, wie er in der bisherigen Menschheitsgeschichte noch nie aufgetreten ist. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist sogar so hoch wie schon seit zwei Millionen Jahren nicht mehr. Hervorgehoben wird auch die beispiellose Geschwindigkeit, mit denen die Änderungen voranschreiten. Schon bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad werden Hitzewellen sowie Starkregenereignisse und somit Überschwemmungen in Europa und vielen weiteren Regionen der Welt deutlich häufiger auftreten und verheerender sein.