Klimawandel - der Weltklimarat warnt

Der Weltklimarat der Vereinten Nationen IPCC hat im April 2024 seinen sechsten Sachstandsbericht vorgestellt. Darin stellt er fest, dass sich der Einfluss des Menschen auf das Klima mittlerweile deutlich nachweisen lässt und der dadurch hervorgerufene Klimawandel konkrete Auswirkungen auf Wetterextreme in allen Regionen der Welt hat. Auch ist der Klimawandel in den vergangenen Jahrzehnten schneller vorangeschritten als zuvor. Bei zunehmender Erwärmung nehmen die Risiken für Mensch und Natur weiter zu, zum Beispiel durch Änderungen im Wasserkreislauf oder durch Wetterextreme, wie Hitze oder Starkregen.

Was steht im IPCC Sachstandsbericht?

  1. Menschliche Aktivitäten haben eindeutig die globale Erwärmung verursacht, vor allem durch die Emission von Treibhausgasen. Dadurch lag die globale Oberflächentemperatur im Zeitraum 2011–2020 um 1,1 °C höher als der Wert von 1850–1900.
  2. Es haben weitverbreitete und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, im Ozean, in
    der Kryosphäre und der Biosphäre stattgefunden. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus.
  3. Die Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen ist in allen Sektoren und Regionen vorangeschritten, mit nachgewiesenen Nutzen und unterschiedlicher Wirksamkeit. Trotz der Fortschritte gibt es Anpassungslücken, die bei den derzeitigen Umsetzungsraten
    weiterhin zunehmen werden.
  4. Regelwerke und Gesetze zur Minderung des Klimawandels wurden seit dem AR5 beständig ausgeweitet. Die globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2030, die sich aus den bis Oktober 2021 angekündigten national festgelegten Beiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs) ergeben, machen es wahrscheinlich, dass die Erwärmung im Laufe des 21. Jahrhunderts 1,5 °C überschreitet und erschweren die Begrenzung auf unter 2 °C.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle.

Was ist zu tun?

„Die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten und ⁠Klimaschutz⁠ sind dringendere Aufgaben denn je. Nur wenn wir beides ernsthaft voranbringen, können wir auch die notwendige Anpassung an die Klimakrise bewältigen", so Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien und die nötige Anpassung von Gesellschaft, Infrastruktur und Ökosystemen sind eine gewaltige Zukunftsaufgabe. Die Bundesregierung wird die Klimaanpassung konsequent angehen: Eine vorsorgende ⁠Anpassungsstrategie⁠ wird klare Ziele vorgeben, das Klimaanpassungsgesetz einen sicheren Rechtsrahmen schaffen.
Städte und Gemeinden werden wir in ihrer Arbeit unterstützt: mit Expertenberatung, mit der Förderung von lokalen Anpassungsmanager*innen und mit Finanzierung für innovative Projekte und Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen. Mit dem Sofortprogramm Klimaanpassung werden bestehende Maßnahmen erweitert und ergänzt. Darüber hinaus muss an einer dauerhaften Finanzierung der Klimaanpassung gearbeitet werden.

UN-Klimakonferenz 2024

Doch der Klimawandel ist kein lokales Problem, sondern betrifft alle Nationen weltweit. Aus diesem Grund wurde die UN-Klimakonferenz ins Leben gerufen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels, den Möglichkeiten des Klimaschutzes und den Klimazielen beschäftigt.
Die UN-Klimakonferenz 2024 hat in Baku stattgefunden. In diesem Gipfel musste die Weltgemeinschaft liefern. Die nächste UN-Klimakonferenz findet vom 10. bis 21. November 2025 im brasilianischen Belém statt.

Was macht Deutschland?

Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz und der Deutschen Anpassungsstrategie hat Deutschland einen wichtigen Beitrag beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel geleistet. Es wird nochmals spürbarer in Wissenschaft und Forschung investiert, um dem Klimawandel mit aller Kraft entgegenzutreten. Deutschland soll das Zentrum für die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien werden. Hierzu zählen neben dem Grünen Wasserstoff für eine klimaneutrale Industrie auch Methoden zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Wichtig ist, dass die Menschen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft durch Dialoge und Forschung und Entwicklung abgeholt und mitgenommen werden.
Oberstes Ziel aller Bemühungen ist es, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Hintergrund

Der IPCC-Bericht zeigt deutlich auf, dass die Aktivitäten des Menschen das Klima bereits jetzt in einen Zustand versetzt haben, wie er in der bisherigen Menschheitsgeschichte noch nie aufgetreten ist. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist sogar so hoch wie schon seit zwei Millionen Jahren nicht mehr. Hervorgehoben wird auch die beispiellose Geschwindigkeit, mit denen die Änderungen voranschreiten. Schon bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad werden Hitzewellen sowie Starkregenereignisse und somit Überschwemmungen in Europa und vielen weiteren Regionen der Welt deutlich häufiger auftreten und verheerender sein.