Vorschläge zur Senkung der Energiekosten von Unternehmen

Die energiepolitischen Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland bleiben enorm.
Nachdem die Energieversorgung im Winter sichergestellt werden konnte, richtet sich nun der Blick in die Zukunft. Fest steht: Die deutschen Strompreise liegen weiterhin auf einem extrem hohen Niveau – auch im Vergleich zu europäischen Nachbarn wie Frankreich und Spanien. Dies stellt die Breite der Wirtschaft vor enorme Belastungen, schränkt die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland ein und droht, den Transformationsprozess auszubremsen.
Die IHK-Organisation hat darum konkrete Vorschläge für die Senkung der Energiekosten unterbreitet, für die sie in den kommenden Wochen in der Bundesregierung und den Fraktionen im Bundestag werben wird.

Erneuerbare Energien schneller ausbauen über die Förderung von Direktstromverträgen

Entscheidend ist ein schnellerer Ausbau Erneuerbarer Energien. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die stärkere Förderung von Direktlieferverträgen zwischen Energieerzeugern und energieverbrauchenden Unternehmen. Über einen staatlichen Investitionszuschuss von 25 Prozent würden einerseits Energieerzeuger Anreize für den schnelleren Zubau von Windkraft und Solarenergie erhalten. Eine Reduzierung der Netzentgelte um 2 Cent je Kilowattstunde würde andererseits die Kosten für die Energieverbraucher senken. So ließen sich Berechnungen von PwC zufolge die Strombezugspreise von PV-Energie von 8,0 auf 4,4 Cent je Kilowattstunde und im Bereich der Onshore-Windenergie von 9,3 auf 5,6 Cent je Kilowattstunde reduzieren.

Senkung der Stromsteuer, Übernahme von Umlagen und Entgelten in den Bundeshaushalt

Die Senkung von Steuern auf das europäische Mindestmaß sowie die Übernahme von Umlagen und Entgelten auf Strom in den Bundeshaushalt würden Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger spürbar entlasten. Dabei würde es sich außerdem um eine schnell umsetzbare und unkomplizierte Entlastung ohne bürokratischen Mehraufwand für die Verbraucher handeln.

Weitergehende Entlastung für hochenergieintensive Unternehmen

Bei den Vorschlägen der IHK-Organisation handelt es sich um Entlastungsmaßnahmen, von denen die gesamte Breite der Wirtschaft profitieren würde. Im Gegensatz zum aktuell diskutierten Industriestrompreis wären hier auch keine beihilferechtlichen Genehmigungen durch die EU-Kommission nötig. Dennoch müssen hochenergieintensive Unternehmen in Deutschland, für die die skizzierten Entlastungsmaßnahmen nicht ausreichend sind, weitergehend entlastet werden, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Hier sollte rasch geprüft werden, wie viele Betriebe in seinem solch außergewöhnlichen Umfang betroffen sind und ob ausgehend davon ergänzende Maßnahmen zielgerichtet, bürokratiearm und beihilferechtskonform helfen könnten.