Umfrage zum Lückenschluss A1

Eine der wichtigsten Bundesautobahnen Deutschlands, die A1, weist noch immer eine Lücke von 25 Kilometer auf. Die A1 ist eine europäische Nord-Süd-Achse, die von der Ostsee bis zur französischen Grenze bei Saarbrücken führt. Eine aktuelle Umfrage der sechs rheinischen Industrie- und Handelskammern sowie der IHKs Trier und Koblenz zeigt: Rund 62 Prozent der Unternehmen sind vom fehlenden A1-Lückenschluss betroffen.
Laut der aktuellen Umfrage klagen 84 Prozent dieser Firmen über längere Fahrzeiten für die Zu- und Anlieferung und 82 Prozent über einen erhöhten Ressourcenbedarf für beispielsweise Fahrzeuge, Treibstoff oder Personal. Besonders betroffen ist mit einem Anteil von 79 Prozent die Logistik-, und Verkehrsbranche, gefolgt von Hotellerie, Gastronomie und Tourismus mit 67 Prozent der Befragten und das Produzierende Gewerbe mit 64 Prozent.
Durch die A1 werden regional die Metropolregion Rheinland mit der Region Trier, Luxemburg und dem Saarland verbunden und eine Anbindungsoptimierung für die Eifel ist gewährleistet. Auch für den Strukturwandel im Rheinischen Revier ist der Lückenschluss von großer Be­deutung.
„Zwischen Blankenheim und Kelberg fehlen auch heute noch 25 Kilometer. Das kostet die Unternehmen durch notwendige Umwege viel Zeit und Geld und schadet der Umwelt, denn der Lückenschluss würde Anwohner und Ortschaften entlasten und CO2 einsparen“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Die Handlungsaufforderungen der IHKs an die Politik sind deshalb klar: Die Infrastruktur des Rheinlands – und damit die Stellung der international bedeutsamen Wirtschaftsregion – muss gestärkt und der fehlende Lückenschluss beseitig werden. „Die Unternehmen bestätigen unsere gemeinsame Forderung nach einem Lückenschuss der A1 eindringlich und zeigen, dass dieses Projekt 50 Jahre nach den ersten Forderungen der IHKs keineswegs an Bedeutung verloren hat. Die A1 ist eine der wichtigsten Bundesautobahnen Deutschlands – auch als Teil einer internationalen Transitroute von Skandinavien nach Spanien. Um das Potenzial ganz nutzen zu können, muss aus der Sackgasse endlich der geforderte Lückenschluss werden“, sagt Gregor Berghausen, Vertreter der geschäftsführenden IHK der IHK-Initiative Rheinland.
Für die Industrie- und Handelskammern ist klar: Der A1-Lückenschluss muss auch für den überarbeiteten Bundesverkehrswegeplan mit höchster Dringlichkeitsstufe gesetzt sein und die noch ausstehenden Planfeststellungsverfahren mit Hochdruck vorangetrieben und zum Abschluss gebracht werden. „Nach über zwölf Jahren Baustopp muss endlich auch hier das viel zitierte ‚Deutschlandtempo‘ gelingen“, fordert Bayer abschließend. Der Bund sei hier seit Jahrzehnten in der Pflicht. Mit dem Anliegen habe man sich auch direkt an Bundesverkehrsminister Wissing gewandt.