Existenzgründung

Rundumversorgung für den Arbeitsplatz

„Der Tiefschlag kommt garantiert. Das Wichtigste ist dann, sich wieder aufzurappeln, weiter zu machen und nach alternativen Lösungen zu suchen.“ Ursula Koschwitz weiß, wovon sie spricht.
Im Juni letzten Jahres machte sich die gebürtige Bayerin mit ihrer Geschäftsidee in Düsseldorf selbstständig. Der Gedanke: ein Business Center aufzubauen, in dem Unternehmen und Einzelpersonen alles vorfinden, was sie zum Arbeiten brauchen. „Ich biete den Kunden einen Platz, an dem sie sich begegnen und ungestört ihrer Profession nachgehen können. Hier bekommt man das Komplett-Paket für die Arbeit: von vollständig ausgestatteten Seminarräumen, Büros und Co-Working Plätzen bis hin zur Geschäftsadresse.“
Problem: Finanzierung
Heute sitzt die zweifache Mutter in einem der Seminarräume und kann entspannt von den Schwierigkeiten der Existenzgründung erzählen. Doch das war nicht immer so. Denn vor allem bei der Finanzierung ihrer Unternehmung stieß Koschwitz auf erheblichen Widerstand. „Ein großes Problem der Finanzierung von Start-Ups liegt bei den privaten Hausbanken. 20 Prozent des Kredits müssen über die Hausbank abgedeckt sein, damit die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) die verbleibenden 80 Prozent übernimmt.“ Diese 20 Prozent stellten Koschwitz vor eine Herausforderung: Als zweifache Mutter nahm man ihr Vorhaben nicht ernst. „Häufig wurde ich mit der Frage konfrontiert, was ich denn mit den Kindern mache, in der Zeit, in der ich arbeite. Offensichtlich sah man meine Geschäftsidee als reinen Zeitvertreib an. Das Ganze gipfelte darin, dass ich aus einem Bankgespräch mit einem Familienplaner herausging.“ Letztendlich finanzierte Koschwitz das Projekt aus privaten Mitteln.
Positiv in die Zukunft
Jedoch machte sie in der Gründungsphase auch viele positive Erfahrungen. So halfen ihr unter anderem verschiedene Veranstaltungen wie das Business Speed Dating der IHK (www.duesseldorf.ihk.de) oder Veranstaltungen des Dialog Consult Networkes (www.dialogconsult.de) dabei, ein Netzwerk an Kontakten aufzubauen und den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern. „Ich habe außerdem ein eintägiges Existenzgründerseminar besucht. Dabei ging es unter anderem um die passende Geschäftsform und den Business Plan. Das hat mir auf jeden Fall geholfen.“
Für angehende Selbstständige hat Koschwitz drei Tipps parat:
  • Den richtigen Berater finden. Gründer sollten sich nicht drängen lassen, vorschnell einen Vertrag zu unterschreiben. Erstmal fünf bis sechs Berater kennen lernen und sich dann für einen entscheiden.
  • Den Business Plan selber schreiben. So beschäftigt man sich intensiv mit seinem Vorhaben und kann mögliche Schwachstellen leichter erkennen.
  • Den Gründungsprozess stetig reflektieren: Was mache ich da eigentlich? Wie fühlt sich das an? Dazu gehört auch, ehrliches Feedback von Bekannten einzufordern.
Durch die Gründung hat Koschwitz vor allem eins gelernt:
Nicht aufzugeben und alternative Lösungen für Probleme zu entwickeln.
So hat sie nun einen zweiten Versuch zur Kreditfinanzierung gestartet. Damit hofft sie, in den kommenden fünf Jahren ihre Geschäftsidee weiterentwickeln und eine zweite Niederlassung eröffnen zu können.
Kontaktdaten:
Kontor Koschwitz
Ursula Koschwitz
Lierenfelder Straße 51
40231 Düsseldorf
Text: Katharina Scheerer
Foto: Wilfried Meyer