EU-Kommission stellt Kompass für Wettbewerbsfähigkeit vor

Einleitung

Die EU-Kommission hat ihren "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit" (in Englisch) vorgestellt, um Europa als Innovationsstandort zu stärken und nachhaltigen Wohlstand zu sichern.
Aufgrund einer Produktivitätslücke ist Europa hinter andere Volkswirtschaften zurückgefallen, verfügt aber aus Sicht der EU-Kommission über die Voraussetzungen, um diesen Trend umzukehren.
Der Kompass soll die strategischen wirtschaftspolitischen Prioritäten der Europäischen Union („EU“) definieren und die Grundlage für die Koordinierung der EU-Mitgliedstaaten schaffen.

Innovationsförderung, Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit

Bereits im Draghi-Bericht wurden Anforderungen an die Transformation benannt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu stärken.
Der Kompass geht unter anderem auf diese ein und setzt dabei auf drei Handlungsschwerpunkte:
Innovationslücke schließen
  • Schaffung eines Umfelds für Start-ups und Stärkung der industriellen Führung in wachstumsstarken Sektoren auf Basis von Deep Tech
  • Initiativen wie "KI-Gigafabriken"und „KI anwenden“ zur Förderung von KI in Schlüsselsektoren der Industrie
  • Aktionspläne für fortgeschrittene Werkstoffe, Quanten- und Biotechnologien, Robotik und Weltraumtechnologien
  • Vereinfachte und vereinheitlichte Vorschriften in der EU Start-Up und Scale-Up-Unternehmen für Unternehmensgründung und Expansion durch eine „28. Rechtsordnung“
Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit
  • Erleichterung des Zugangs zu sauberer, erschwinglicher Energie
  • "Deal für eine saubere Industrie" zur Förderung der Dekarbonisierung
  • Aktionsplan zur Senkung von Energiepreisen
  • Rechtsakt zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Dekarbonisierung für Sektoren im Übergang
  • Maßnahmen für energieintensive Branchen wie Stahl, Metall und Chemie
Verringerung von übermäßigen Abhängigkeiten und Stärkung der Sicherheit
  • Diversifizierung und Reduktion von Abhängigkeiten durch internationale Handelsabkommen
  • Neue Partnerschaften zur Sicherstellung der Rohstoff- und Energieversorgung sowie Stärkung der Lieferketten
  • Überarbeitung der europäischen Vorschriften zur Vergabe öffentlicher Aufträge mit europäischer Präferenz bei öffentlichen Aufträgen in kritischen Sektoren und Technologien

Faktoren für Wettbewerbsfähigkeit

Der Wettbewerbsfähigkeitskompass ergänzt die drei Handlungsschwerpunkte (Säulen) Innovationsförderung, Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit durch fünf horizontale Faktoren für Wettbewerbsfähigkeit, die alle Sektoren der Wirtschaft betreffen und die Voraussetzungen für die Umsetzung der Ziele schaffen sollen:
1. Vereinfachung
  • Reduzierung von Verwaltungsaufwand um 25 Prozent,
    für KMU um 35 Prozent
  • Omnibus-Vorschlag zur Vereinfachung von Nachhaltigkeitsberichterstattung, Sorgfaltspflichten und Taxonomie
2. Abbau von Hindernissen für den Binnenmarkt
  • Horizontale Binnenmarktstrategie zur Modernisierung der wirtschaftspolitischen Steuerung
  • Schnellere Normungsverfahren mit Fokus auf KMU und Start-Ups
3. Finanzierung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Schaffung einer Europäischen Spar- und Investitionsunion
  • Verbesserter Zugang zu EU-Finanzmitteln
4. Kompetenzen und Arbeitsplätze
  • Initiative zur "Union der Kompetenzen"
  • Förderung von Fachkräftezuwanderung und Anerkennung von Qualifikationen
5. Bessere Koordinierung politischer Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene
  • Einführung eines Koordinierungsinstruments zur Umsetzung gemeinsamer politischer Ziele zur Förderung von Reformen und Investitionen
  • Einrichtung eines Fonds für Wettbewerbsfähigkeit.

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Stand: 3. Februar 2025