Asien-Pazifik im Fokus: Chancen in herausfordernden Zeiten
Die erneute Amtsübernahme von Donald Trump erschüttert die globalen Wirtschaftsbeziehungen.
Für deutsche und europäische Unternehmen wird der US-Markt angesichts neuer Zölle und verschärfter Handelskonflikte zunehmend unberechenbar.
Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre internationalen Strategien zu überdenken und neue Wachstumsregionen ins Visier zu nehmen. Die Asien-Pazifik-Region rückt dabei stärker in den Fokus: Etablierte Partner wie Japan und Südkorea bieten Stabilität, während aufstrebende Märkte in Südostasien – trotz aktueller Rückschläge durch US-Zölle – langfristig enormes Potenzial bieten.
Auswirkungen neuer US-Zölle auf Südostasien
Unter den 15 Ländern mit den höchsten bilateralen Handelsüberschüssen gegenüber den USA befinden sich fünf ASEAN-Mitglieder – ein Erfolg, der nun zur Belastung wird.
Anfang April 2025 kündigte Washington massive Zollerhöhungen auf Importe aus sechs ASEAN-Staaten an. Damit wird Südostasien, bislang ein bevorzugter Standort für globale Produktionsverlagerungen, selbst zur Zielscheibe protektionistischer Maßnahmen.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus kurzfristige Herausforderungen:
- ASEAN verliert als alternativer Produktionsstandort für den US-Markt an Attraktivität.
- Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb in der Region, da China seine Exporte zunehmend auf ASEAN umlenkt.
Langfristig könnten jedoch neue Chancen entstehen, wenn ASEAN-Staaten ihre Industrien modernisieren, neue Absatzmärkte erschließen und ihre regionale Integration vertiefen.
Chinas Rolle im internationalen Handel bleibt ambivalent
Auch das Verhältnis zu China bleibt komplex: Die schwächelnde Binnenkonjunktur, die zunehmende Importsubstitution und die politische Steuerung des Wechselkurses erschweren europäischen Unternehmen den Marktzugang.
Gleichzeitig bleibt China trotz sinkender deutscher Exporte mit großem Abstand der wichtigste Importpartner.
Partnerschaften gewinnen an Bedeutung
In dieser Lage intensiviert Europa seine Beziehungen zu den Märkten Asiens:
Mit Japan und Südkorea bestehen stabile Freihandelsabkommen, die sich bereits bewährt haben. Seit dem Abschluss des Abkommens mit Südkorea im Jahr 2011 haben sich die europäischen Exporte dorthin mehr als verdoppelt. Auch mit Vietnam und Singapur bestehen Handelsabkommen.
Die EU befindet sich derzeit in Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Indonesien und Thailand. Zudem wurden die Handelsgespräche mit Malaysia im Januar 2025 und mit den Philippinen bereits im vergangenen Jahr wieder aufgenommen.
Impulse vom Business Day Asia in Düsseldorf
Wie Unternehmen die Wachstumsimpulse der Region strategisch nutzen können, war zentrales Thema beim Business Day Asia am 24. März 2025 in der IHK Düsseldorf.
Rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich über:
- Stabilitäts- und Innovationspotenziale in Japan und Südkorea
- Dynamische Marktentwicklungen in Südostasien
- Chancen und Herausforderungen im weiterhin bedeutenden chinesischen Markt
- Freihandelsabkommen und Voraussetzungen für Zollvorteile
Mehr dazu enthält ein vollständiger Bericht im Online-IHK-Magazin: