International
Wirtschaftliche Lage deutscher Unternehmen in den USA
DIHK veröffentlicht Sonderauswertung des AHK World Business Outlook
Deutsche Unternehmen in den USA erwarten trotz leichter Rückgänge weiterhin stabile Geschäfte. Dies geht aus einer Sonderauswertung des aktuellen AHK World Business Outlook hervor.
Demnach erwarten 38 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten eine bessere Konjunkturentwicklung vor Ort.
Im Frühjahr 2024 hatten dies mit 56 Prozent zwar noch deutlich mehr der US-aktiven Unternehmen angegeben, dennoch sind die Konjunkturerwartungen in den Vereinigten Staaten weiterhin optimistischer als im Durchschnitt der letzten Jahre und deutlich positiver als weltweit, wo nur 27 Prozent eine bessere Konjunkturentwicklung erwarten. 55 Prozent der in den USA tätigen Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage demnach als gut, während nur 8 Prozent sie als schlecht einstufen.
Trotz politischer Unsicherheiten planen 37 Prozent der deutschen Unternehmen in den USA, ihre Investitionen zu erhöhen, während 18 Prozent diese verringen möchten.
Während die Geschäftsaussichten insgesamt positiv bewertet werden, sehen Unternehmen in den USA auch wachsende Risiken. Die Zunahme des Geschäftsrisikos der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (49 Prozent) im Vergleich zum Frühjahr bereiten Sorgen. Vor allem äußern die Unternehmen hier Befürchtungen hinsichtlich zunehmender Handelsbarrieren (21 Prozent) und Störungen in den Lieferketten (33 Prozent).
Die Auswertung inklusive Grafiken finden Sie auf der Webseite der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK):
Quelle: Pressemeldung DIHK / AHK World Business Outlook Herbst 2024
Wirtschaftliche Verflechtungen der USA und NRW/Deutschland
Die nordrhein-westfälische Wirtschaft importierte laut IT.NRW im Jahr 2023 Waren im Wert von 17 Milliarden Euro aus den Vereinigten Staaten.
Die Exportsumme lag bei 15,7 Milliarden Euro. Zehn Jahre zuvor lag die Exportsumme in die USA noch bei 10,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 49,5 Prozent.
Die Importsumme aus den USA lag 2013 bei ca. 7,0 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 143 Prozent entspricht. Dieser Trend setzt sich im ersten Halbjahr 2024 fort, mit einer Exportsumme von 7,8 Milliarden Euro und einer Importsumme von 9,1 Milliarden Euro.
Die USA galten 2023 nach den Niederlanden (27 Milliarden Euro) und Frankreich (knapp 20 Milliarden Euro) als stärkstes Abnehmerland für nordrhein-westfälische Exporte. Im Jahr 2023 wurden am meisten dosierte Arzneiwaren mit einem Wert von 981 Millionen Euro in die USA exportiert. Danach folgten angereichertes Uran 235 mit einem Wert von knapp 540 Millionen Euro und Karosserien für Zugmaschinen und Kraftfahrzeuge mit einem Wert von 200 Millionen Euro.
Die wichtigsten Exportgüter aus Deutschland in die USA waren im Jahr 2023 mit einem Wert von rund 23,4 Milliarden Euro Autos, danach folgten medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse und Arzneiwaren. Auch Kfz-Teile und Motoren gehörten zu den 10 bedeutendsten deutschen Exportgütern in die USA.
Insgesamt lag der Wert der deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten bei rund 158 Milliarden Euro. Damit befinden sich die USA im Ranking der wichtigsten Handelspartner Deutschlands nach Wert der Exporte auf dem ersten Platz. Für einige Branchen ist die Bedeutung der Vereinigten Staaten als Absatzmarkt besonders groß. So ging im Jahr 2023 knapp ein Viertel (23,2 Prozent) aller deutschen Pharma-Exporte in die USA. Der Anteil ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen.
Von den exportierten Maschinen wurden 2023 gut 13,0 Prozent in die Vereinigten Staaten ausgeführt, bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen waren es 12,6 Prozent und bei sonstigen Fahrzeugen knapp 13,0 Prozent. Auch für die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ist der Export in die USA mit einem Anteil von 9,6 Prozent an der Gesamtausfuhr vergleichsweise wichtig.
Letzte Aktualisierung des Artikels: Januar 2025