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Dolmetscher- und Übersetzertätigkeiten

Hinweise zu Dolmetscher- und Übersetzeraufträgen

Noch immer ergeben sich hin und wieder sprachliche Hürden im Rahmen weltweiter Geschäftskontakte.  
Darüber hinaus sind auch persönliche Gespräche zwischen Geschäftspartnern (zum Beispiel auf Messen und Ausstellungen sowie Großveranstaltungen) oft nur in Anwesenheit von Dolmetscher/-innen sinnvoll und zum Beispiel auch bei Verträgen empfiehlt sich meist eine Übersetzung für das genaue Verständnis.  
Nachfolgend erhalten Sie einige unverbindliche Hinweise und Tipps rund um die Auswahl und die Vergabe von Übersetzungs- und Dolmetscheraufträgen, Honorarleistungen sowie mögliche Suchportale. 

Tipps zur Auftragsvergabe

Folgende Angaben und Arbeitsschritte sollten bei der Erteilung eines Dolmetscherauftrages nicht fehlen: 
  • Angabe über die Art des Auftrages (zum Beispiel Konferenzdolmetschen, Verhandlungsdolmetschen, Simultandolmetschen, Konsekutivdolmetschen, Flüsterdolmetschen, Fernsehdolmetschen, Gerichts-/Notariatsdolmetschen)
  • Angabe der Ausgangssprache und Zielsprache sowie des Fach-/Themengebietes (zum Beispiel Maschinenbau, Informationstechnologie, Vertragswesen)
  • Frühzeitige Zusammenstellung und Übermittlung von relevanten Arbeitsunterlagen (zum Beispiel Teilnehmerliste, Tagesordnung, Präsentationen, Korrespondenz, etc.) zur Einarbeitung und Vorbereitung
  • Vergewisserung, sofern ein(e) vereidigter Dolmetscher/vereidigte Dolmetscherin benötigt wird, dass diese(r) auch vor einem Landgericht, Oberlandesgericht oder einer Innenbehörde einen allgemeinen Eid abgelegt hat. 
Bei der Vergabe von Übersetzungsaufträgen sind folgende Schritte und Angaben hilfreich:
  • Beachtung von urheberrechtlichen Vorschriften und
    dem Übersetzer-Urheberrecht
  • Angabe unter anderem von:
    - Termin für die Fertigstellung
    -  Zweck
    -  Zielgruppe sowie
    -  Zielland für das die Übersetzung benötigt wird
  • Prüfung aller relevanten Textvorlagen auf Vollständigkeit, Schlüssigkeit, Lesbarkeit sowie Eindeutigkeit
  • Zusammenstellung und Übermittlung von ausführlichen sachbezogenen Terminologien, Zeichnungen, Abbildungen, Vorkorrespondenz, Tagesordnung, Moderationsleitfaden 
  • Vergewisserung, sofern ein(e) ermächtigte(r) Übersetzer/-in benötigt wird, dass diese(r) auch vor einem Landgericht, Oberlandesgericht oder einer Innenbehörde einen allgemeinen Eid abgelegt hat. 
Vor der Vergabe eines Auftrages empfiehlt es sich, in jedem Fall, klare Absprachen über den Arbeitsumfang, den Termin-/Zeitrahmen sowie das Honorar zu treffen.

Arten von Dolmetschertätigkeiten

Um die Art Ihres Auftrages einordnen zu können, haben wir als Auswahl nachfolgend einige Erläuterungen aufgeführt (kein Anspruch auf Vollständigkeit).
Art des Dolmetschens
Anwendungsgebiete/
Größenordnung
Merkmale/
Voraussetzungen
Konsekutiv
Kurzbeiträge, Ansprachen, Tischreden
(sofern nicht mehr als zwei Sprachen verwendet werden)
Dolmetscher/-in befindet sich meist unmittelbar neben dem Redner/der Rednerin, notiert sich wesentliche Redeinhalte, Wiedergabe erfolgt in Blöcken – daher höherer Zeitaufwand
Simultan
Konferenzen, Kongresse, Tagungen
(vorteilhaft bei mehr als zwei Sprachen)
Dolmetscher/-in arbeitet in einer schallisolierten Simultankabine, Anordnung mit Sicht auf Redner/-in und Präsentation, spricht Übersetzung in ein Mikrofon, Empfang erfolgt über Kopfhörer, kaum Zeitverzögerung, für viele Zuhörende verschiedener Sprachen geeignet
Ferndolmetschen
(auch Remote Interpreting
oder Distance Interpreting genannt)
Hinzuziehen von Dolmetschern/
Dolmetscherinnen
per Audio- und/oder Videoübertragung
Entsprechende IT-Lösung muss vorhanden sein,
zum Beispiel die Möglichkeit, die jeweiligen Dolmetscher/-innen zuzuschalten.
„Flüstern“
(auch Chuchotage genannt)
Ohne Flüsteranlage für sehr kleine Zuhörergruppe geeignet (max. 2 Personen) mit Flüsteranlage für bis zu 20 Personen geeignet
Dolmetscher/-in sitzt schräg hinter den Zuhörern und flüstert Übersetzung simultan ins Ohr oder alternativ über Flüsteranlage (Personenführungsanlage) in ein Mikrofon, Empfang durch Kopfhörer
Gesprächs-/ Verhandlungs-
dolmetschen
Verhandlungen, Reisen, Besprechungen, Ansprachen, Pressekonferenzen, gemeinsame Veranstaltungsbesuche, Rundgänge, Besichtigungen – im kleineren Kreis –
Dolmetscher/-in überträgt Dialog satzweise oder in kürzeren Abschnitten in beide Richtungen (beispielsweise Frage und Antwort)
Gerichts-/
Notariatsdolmetschen
Gerichtsverhandlungen /-verfahren, Anhörungen, Vernehmungen,
Gerichts-/Notariatsdolmetscher/-innen sind mit den juristischen Abläufen und Begrifflichkeiten vertraut und haben Fachkenntnisse zum Beispiel im: Gesellschaftsrecht, Grundstücksrecht, Familienrecht, Strafrecht, Arbeitsrecht, Verwaltungsrecht, Vertragsrecht. Zudem sind Sie in der Regel beeidigt. 

Hinweise zu Honoraren

Das Honorar wird in Deutschland bei Übersetzungen üblicherweise nach der Anzahl der Normzeilen der vollständig angefertigten Schriftstücke sowie nach Sprache und dem Schwierigkeitsgrad des Ausgangstextes berechnet; eine Normzeile enthält in der Regel 50 bis 55 Anschläge.
Für dringend anzufertigende Übersetzungen, kann ein Eil- oder Wochenendzuschlag veranschlagt werden. Die Abrechnung von Zusatzleistungen (zum Beispiel Korrekturlesen, Überarbeitung von Übersetzungen oder spezieller Formatierungsaufwand bei einer Übersetzung) erfolgt in der Regel nach Stundensätzen.
Für Dolmetschertätigkeiten wird das Honorar in der Regel nach Stunden-, Halbtages- beziehungsweise Tagessätzen jeweils nach Sprache und Schwierigkeitsgrad veranschlagt.

Suche nach Dolmetscher/-innen und Übersetzer/-innen

Folgende externe Verzeichnisse und Datenbanken (es handelt sich um eine Auswahl) ermöglichen Ihnen die Suche nach Personen, die Dolmetscher- und Übersetzertätigkeiten anbieten.