Was bewegt die Wirtschaft in Selm?

Erst wenige Tage im Amt war der neue Bürgermeister Selms Heinz-Georg Mors zu Gast bei einem der wichtigsten wirtschaftspolitischen Formate:
Zum traditionellen Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (IHK) konnten Wulf-Christian Ehrich, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer und Franziska Strecker, Regionalbetreuerin der IHK für Selm, neben dem neuen ersten Bürger der Stadt weitere 50 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung in der Volksbankhalle begrüßen.
Nach der Einführung durch Joachim Horn, Mitglied der IHK-Vollversammlung und Inhaber von Reisebüro Horn, moderierte der Selmer Journalist und Media-Berater Thorsten Garber eine Podiumsrunde: Unter dem Obertitel „Was bewegt die Wirtschaft in Selm?“ diskutierten dabei Heinz-Georg Mors, Wulf-Christian Ehrich und Thomas Krotki, Vorstand der Volksbank Selm-Bork eG, aktuelle wirtschaftspolitische Themen mit Bedeutung für Selm und die Region.
Darin betonte Ehrich den ausgewogenen Branchenmix, der Selm auszeichne. Eine besondere Stellung nehme dabei das Produzierende Gewerbe ein. „Von der Struktur her ist Selm wirtschaftlich sehr gut aufgestellt“, betonte der stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer. Gleichwohl gebe es Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Die IHK-Mitgliedsunternehmen nannten dabei in der aktuellen Konjunkturumfrage wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, nachlassende Inlandsnachfrage, hohe Arbeitskosten und den Fachkräftemangel. Letzterer werde durch steigende Arbeitskosten verschärft. Und das wiederum könne zum Verlust an Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit führen.
Für Innovationen brauchen Unternehmen Kapital. Krotki erläuterte in diesem Zusammenhang, wie sich Geschäftskunden mit einem Mix aus Förderkrediten und klassischen Finanzierungen zukunftssicher aufstellen können. „Jeder sucht Innovationen. Und wo findet er die? An Hochschulen!“, erweiterte Ehrich den Blick. Einrichtungen wie das Technologiezentrum Dortmund und der Anfang des Jahres gegründete innoclub strahlten bis nach Selm aus. Er lud die Unternehmen aus Selm ein, dem innoclub, der insbesondere Startups und etablierte Unternehmen zusammenbringe, beizutreten. „Dieses Netzwerk ist ein Beispiel dafür, wie man Innovationen in den Mittelstand bringt.“
Beim Thema Gewerbeflächen deutete der neue Bürgermeister an, dass er landwirtschaftliche Gebiete eher aussparen und dafür lieber Brachflächen aktivieren wolle. Ehrich stellt aber Einigkeit zwischen Verwaltung und Wirtschaft dahingehend fest, dass man Flächen für Gewerbe entwickeln und nicht wie zurzeit in Dortmund, gar keine Flächen ausweisen wolle. Mors erläuterte, wie er in seiner frisch begonnen Amtszeit in der Verwaltung Bürokratie ab- und die Digitalisierung ausbauen wolle.
Den zweiten Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung bildete das Thema „Cybersicherheit“. Inna Claus vom Landeskriminalamt NRW zeigte die aktuellen Entwicklungen in dem Bereich auf und gab sowohl in ihrem Vortrag als auch in bilateralen Gesprächen im Anschluss konkrete Tipps zum Thema IT-Sicherheit. Sie empfahl getrennte W-LAN-Netze zuhause, um wirklich wichtige Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Wichtig sei, sich bei Angriffen und Erpressungsversuchen auf jeden Fall an die Behörden zu wenden. Die Aufklärungsquote liege in NRW bei gut einem Drittel, bundesweit bei 50 Prozent.
Vertieft wird das Thema beim IT Sicherheitstag NRW, den die IHK zu Dortmund am 3. Dezember in der Alten Kokerei Hansa ausrichtet. Ehrich lud die Anwesenden herzlich zur Teilnahme ein. Bei Networking und einem kleinen Imbiss klang das Wirtschaftsgespräch 2025 der IHK zu Dortmund in der Volksbankhalle aus.
7. November 2025
6. November 2025