IHK-Organisation veröffentlicht neuen Fachkräftemonitor

Nordrhein-Westfalen steht vor einer großen Herausforderung: Bis 2035 werden rund 2,5 Millionen Erwerbstätige in Rente gehen. Bereits heute fehlen vielerorts qualifizierte Arbeitskräfte – ein Problem, das sich weiter verschärfen und auch den Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund mit den Städten Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna betreffen wird.
Laut aktuellem IHK-Fachkräftemonitor ist in den kommenden Jahren NRW-weit mit einem deutlichen Anstieg unbesetzter Stellen zu rechnen – von aktuell rund 290.000 auf voraussichtlich bis zu 610.000 im Jahr 2035. In der Region der IHK zu Dortmund sind aktuell 24.800 Stellen unbesetzt. Bis zum Jahr 2035 wird diese Zahl voraussichtlich auf 45.720 ansteigen. Besonders betroffen ist nach der Prognose des IHK-Fachkräftemonitors insbesondere die Berufshauptgruppe im Bereich Verkehr und Logistik: Für dieses Jahr sind dort 2.917 unbesetzte Stelle registriert, für 2035 rechnet man mit 5.326 in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna.
„Das frühzeitige Gewinnen, Qualifizieren und Sichern von Fachkräften lohnt sich – für die Unternehmen ebenso wie für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts“, so das Fazit von Maike Fritzsching, IHK-Geschäftsführerin und Leiterin des Bereichs Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung. Dabei gehe es nicht um Einzelmaßnahmen, sondern um ein Zusammenspiel aus starker beruflicher Ausbildung, gezielter Weiterbildung, passenden Rahmenbedingungen für Beschäftigung sowie einer klugen Fachkräfteeinwanderung.
Trotz struktureller Herausforderungen wie der Energiewende, geopolitischer Unsicherheiten oder sich wandelnder Handelsbeziehungen, entwickeln sich Unternehmen in Nordrhein-Westfalen weiter. Das Modell macht deutlich: Das Potenzial für rund 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze ist vorhanden – vorausgesetzt, es stehen genügend Fachkräfte zur Verfügung. Insgesamt müssten bis 2035 rund 2,7 Millionen Arbeitsplätze neu besetzt werden, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten im Land bestmöglich auszuschöpfen.
Sollte es nicht gelingen, die Fachkräfteengpässe deutlich zu verringern, könnten der Wirtschaft in NRW bis 2035 eine Wertschöpfung in Höhe von rund 40 Milliarden Euro entgehen – weil Betriebe Aufträge aufgrund fehlender Fachkräfte nicht annehmen oder Leistungen nicht erbringen können.
Der neue IHK-Fachkräftemonitor für Nordrhein-Westfalen ist öffentlich zugänglich unter: www.ihk-fkm.de/nrw
1. Juli 2025