Wir bieten weit mehr, als Sie vielleicht denken

Rund 100 IHK-Leistungen auf einen Blick – von Prüfungen und Exportdokumenten bis zu Services für Gründung, Weiterbildung und Internationalisierung: Die IHK-Publikation „Was wir tun“ zeigt auf, was die Industrie- und Handelskammern heute leisten.
Ein Gespräch mit dem verantwortlichen Redakteur, Thilo Kunze, von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
Herr Kunze, seit der letzten Ausgabe sind neun Jahre vergangen. Warum war jetzt eine grundlegende Überarbeitung nötig?
Neun Jahre sind in der Wirtschaft eine lange Zeit, und die letzten Jahre waren mit der Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und Wachstumsstillstand in Deutschland besonders intensiv. Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftesicherung oder internationale Märkte haben heute einen anderen Stellenwert als 2016. Die IHKs haben neue Aufgaben übernommen. Und auch die Erwartungen der Unternehmen haben sich verändert. Die neue Broschüre zeigt, wie die IHK-Organisation auf aktuelle Entwicklungen reagiert – mit modernen Angeboten, darunter mehr digitalen Services.
Was ist das Besondere an der Neuauflage?
Wir haben nicht einfach die alte Version aktualisiert, sondern alles grundlegend erweitert und ergänzt. Im Vergleich zur Ausgabe von 2016 haben wir diesmal rund 30 neue Stichworte aufgenommen und beispielsweise die „außergerichtliche Streitbeilegung“ oder die „Validierung von langjähriger Berufserfahrung“ ausführlich erklärt. Diese Publikation macht sofort deutlich: Hier geht es um konkrete Unterstützung für Unternehmen. Das spiegeln wir kompakt, von A bis Z strukturiert und möglichst vollständig.
Wie viele Leistungen bieten die IHKs heute eigentlich an?
In unserer Publikation führen wir mehr als 100 verschiedene Leistungen auf – von der Beratung zur Unternehmensgründung über Maßnahmen zur Fachkräftesicherung bis hin zu Außenwirtschaftsservice, Rechtsinformationen oder Prüfungen. Dabei gibt es regionale Unterschiede – und noch weitaus mehr Angebote, als wir in „Was wir tun“ veröffentlichen konnten. Über die zahlreichen Projekte der einzelnen IHKs gibt es keine Statistik. Wichtig zu wissen: Neben hoheitlichen Leistungen, die die IHKs im Auftrag des Staates erbringen – zum Beispiel die Abnahme von Prüfungen, die Ausstellung von Ursprungszeugnissen oder die Führung der Ausbildungsverzeichnisse – bieten sie auch viele freiwillige Services an, die sich an den konkreten Bedürfnissen der Unternehmen vor Ort orientieren.
Was hat sich inhaltlich seit der letzten Ausgabe am meisten verändert?
Ein großer Sprung ist die Digitalisierung: Heute können Unternehmen vieles online erledigen. Gleichzeitig bringt sie Herausforderungen mit sich: Datenschutz, Cybersicherheit, Engpässe bei IT-Fachkräften und die Auswahl geeigneter Technologien sind nur einige davon. Die IHKs begleiten Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft und bieten gezielte Unterstützung – auch im Umgang mit Schlüsseltechnologien wie der künstlichen Intelligenz.
Wie profitieren Unternehmen konkret von den IHK-Leistungen?
Die IHKs sind wirtschaftspolitische Interessenvertreter und zugleich Service-Anbieter für Unternehmerinnen und Unternehmer: Wer eine Frage oder ein Problem hat, findet hier schnell die richtige Lösung oder den passenden Ansprechpartner. Das spart Zeit, reduziert Risiken und eröffnet neue Chancen – egal, ob man gerade gründet, expandiert oder exportiert.
Haben Sie ein persönliches Lieblingskapitel?
Ich möchte keine einzelne Leistung herausheben – die IHK-Leistungen sind als Ganzes wichtig. Persönlich beschäftige ich mich als Chefredakteur des IHK-Berufsbildungsmagazins POSITION allerdings etwas intensiver mit den Themen Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung. Und auch hier ist immer viel in Bewegung – ich lerne ständig dazu.
Welchen Satz würden Sie Unternehmern mitgeben, die die neue Broschüre in die Hand nehmen?
Nutzen Sie die Angebote der IHK-Organisation! Wir sind Ihr Netzwerk, Ihr Ratgeber und Ihre Stimme – und: Wir bieten Ihnen weit mehr, als Sie vielleicht denken.
DIE FRAGEN STELLTE ANDRÉ FÖRSTER