Neue Lkw-Maut ab Juli 2024

Die IHK zu Dortmund möchte ihre Mitgliedsunternehmen informieren, die neu von der Mautpflicht betroffen sind.
Ab 1. Juli 2024 gilt in Deutschland die Mautpflicht bereits für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von mehr als 3,5 Tonnen (Artikel 2 des 3. MautÄndG). Diese Maßnahme betrifft ausschließlich Fahrzeuge, die für den gewerblichen Güterverkehr bestimmt sind oder dafür eingesetzt werden. Bei Fahrzeugkombinationen gilt die Mautpflicht, sofern das zGG des Zugfahrzeugs 3,5 Tonnen übersteigt Weitere Infos finden Sie auf der Webseite der Bundesregierung.
Fallen Ihre Fahrzeuge künftig unter die Mautpflicht? Dann registrieren Sie Ihr Unternehmen und Ihre Fahrzeuge auf der Website von Toll Collect über den folgenden Link.
Welche Fahrzeuge sind mautpflichtig?
  • Lkw: Alle Lkw, unabhängig von ihrer Euroklasse oder Schadstoffklasse, sind mautpflichtig, wenn ihre technische zugelassene Gesamtmasse (tzGM) mehr als 3,5 Tonnen beträgt.
  • Sattelzüge: Sattelzüge, auch wenn der Sattelanhänger eine tzGM von weniger als 3,5 Tonnen hat, sind mautpflichtig, wenn die Gesamtkombination eine tzGM von mehr als 3,5 Tonnen hat.
  • Anhänger: Anhänger, die hinter einem Lkw oder Sattelzug gezogen werden, sind mautpflichtig, wenn die Gesamtkombination eine tzGM von mehr als 3,5 Tonnen hat.
Bitte beachten Sie, dass dies nur eine allgemeine Übersicht über die mautpflichtigen Fahrzeuge ist. Die genauen Regelungen finden Sie auf der Website von Toll Collect über den folgenden Link: Toll Collect – Fragen & Antworten
Wie hoch ist die Maut?
Die Höhe der Maut wird anhand von vier Faktoren berechnet:
  • Gefahrene Strecke: Je länger die Strecke, desto höher die Maut.
  • Schadstoffklasse des Fahrzeugs: Fahrzeuge mit niedrigeren Schadstoffklassen (Euro 6 und neuer) zahlen weniger Maut als Fahrzeuge mit höheren Schadstoffklassen.
  • Anzahl der Achsen: Fahrzeuge mit mehr Achsen zahlen mehr Maut als Fahrzeuge mit weniger Achsen.
  • Mautkategorie: Es gibt zwei Mautkategorien: Standard und reduziert. Standardmaut gilt tagsüber, während reduzierte Maut nachts und an Wochenenden gilt.
Hier finden Sie die Auflistung der neuen Mautsätze, die ab Juli 2024 gültig sind. Den genauen Mautsatz für Ihr Fahrzeug und Ihre Strecke können Sie auch mit dem offiziellen Mauttarifrechner von Toll Collect ermitteln.
Wie kann ich die Maut bezahlen?
Um die Lkw-Maut in Deutschland zu bezahlen, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
1. On-Board-Unit (OBU):
  • Für tägliche Nutzer zu empfehlen
  • Die bequemste und flexibelste Lösung ist die Verwendung einer OBU.
  • Diese kleine Box wird im Lkw installiert und sendet automatisch die Mautdaten an Toll Collect.
  • Sie können die OBU online auf der Website von Toll Collect oder telefonisch bestellen.
  • Nach der Bestellung und Einrichtung (Fachwerkstatt), sowie der Registrierung bei Toll Collect, können Sie die Maut automatisch bezahlen, sobald Sie auf mautpflichtigen Straßen fahren. Einen Service-Partner von Toll Collect in ihrer Nähe finden Sie über den folgenden Link: Service-Partner von Toll Collect
  • Vorteile: Automatische Bezahlung, keine Stopps an Mautstationen, Kontoführung im Online-Kundenportal
  • Nachteil: Anschaffungskosten für die OBU
2. Online-Lösung:
  • Für sporadische Nutzer
  • Toll Collect bietet eine Online-/ App-Lösung zur Mautbezahlung an.
  • Laden Sie entweder die App auf Ihr Smartphone herunter und registrieren Sie Ihr Fahrzeug oder verwalten die Mautzahlungen auch bequem am Computer zu verwalten. Ähnlich wie in der App können Sie Ihre Fahrzeugdaten registrieren, Routen planen, Mautgebühren berechnen und Zahlungen vornehmen.
  • Vor Fahrtantritt können Sie die Route und die Zahlungsmethode auswählen.
  • Während der Fahrt sendet die App die Mautdaten an Toll Collect.
  • Vorteile: Einfache Handhabung, keine zusätzliche Hardware erforderlich
  • Nachteil: individuelle Buchung und Planung. Smartphone mit Internetverbindung notwendig
3. Mautkarte:
  • Für spontane und seltene Einzelnutzungen
  • Sie können Mautkarten online, an Tankstellen oder Raststätten kaufen.
  • Mit der Mautkarte können Sie die Maut manuell an Mautstationen bezahlen.
  • Vorteile: Günstigere Option im Vergleich zur OBU, geeignet für seltene Fahrten auf mautpflichtigen Strecken
  • Nachteile: Manuelle Bezahlung an Mautstationen, keine automatische Abrechnung
4. Abrechnung nachträglich:
  • Für sporadische Fahrten auf mautpflichtigen Strecken können Sie die Maut auch nachträglich abrechnen lassen.
  • Dazu müssen Sie Ihre Fahrzeuginformationen und die gefahrenen Strecken online oder per Post an Toll Collect übermitteln.
  • Sie erhalten dann eine Rechnung, die Sie begleichen können.
  • Vorteile: Keine Vorabzahlung notwendig, geeignet für seltene Fahrten
  • Nachteile: Nachträgliche Bearbeitung, ggf. höhere Gebühren, bei eventuellen Kontrollen gibt es in der Regel immer längere Diskussionen, da häufig Mautprellung vermutet wird.
Welche Methode Sie wählen, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Fahrgewohnheiten ab.
Ausnahmen für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen tzGM:
  • Fahrzeuge mit handwerksähnlichem Charakter, die von Handwerks- oder handwerksähnlichen Betrieben eingesetzt werden, sind unter bestimmten Voraussetzungen von der Maut befreit. Die Voraussetzungen sind:
    • Das Fahrzeug muss für die Ausführung von handwerklichen Leistungen genutzt werden.
    • Der Fahrzeugführer muss vor Ort bei der Leistungserstellung beteiligt sein.
    • Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs darf 7,5 Tonnen nicht überschreiten.
    • Wer dem Handwerk gleichgestellt ist, ist ersichtlich in der Auflistung der BALM
Liste der handwerklichen Tätigkeiten
im Sinne des
§ 1 Absatz 2 Satz 1 Nummer 10 BFStrMG
(Stand Mai 2024)
Die detaillierte Liste finden sie hier.
Bitte beachten Sie, dass dies nur eine allgemeine Übersicht über die Ausnahmen von der Lkw-Maut ist. Die genauen Voraussetzungen für jede Ausnahme finden Sie auf der Website von Toll Collect.