Kreislaufwirtschaft

Circular Economy - Ressourcen im Kreislauf halten

Die Kreislaufwirtschaft ist kein neues Konzept, doch gewinnt mit der immer intensiveren Nutzung der endlichen Ressourcen des Planeten an Bedeutung. 2022 wurden rechnerisch bereits am 28. Juli weltweit mehr biologischen Ressourcen verbraucht, als die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. In einer Kreislaufwirtschaft soll der Verbrauch natürlicher Rohstoffe gesenkt werden, indem Stoffkreisläufe über die gesamte Wertschöpfungskette geschlossen und Abfälle vermieden oder möglichst umweltverträglich und klimaneutral verwertet werden.
Der Begriff Kreislaufwirtschaft ist in Deutschland stark mit der Abfall- und Sekundärrohstoffwirtschaft verbunden. Das im Kontext des EU Green Deal (Aktuelles zum Green Deal von der DIHK) verwendete Circular Economy geht über das Konzept der Kreislaufwirtschaft hinaus. Es beschreibt ein eigenes Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, wirtschaftliches Handeln auf Kreisläufe auszurichten, in denen sämtlich Ressourcen eingespeist werden, sodass kaum Abfälle entstehen und Primärrohstoffquellen nicht weiter ausgebeutet werden. Beim verwandten Begriff Cradle to Cradle liegt der Fokus auf dem Designprozess von Produkten, in dem bereits alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte berücksichtigt werden sollen.

Gesetzliche Anforderungen und Chancen der Kreislaufwirtschaft für Unternehmen

Mit immer ambitionierteren Zielen der EU im Klima- und Ressourcenschutz gewinnt die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Dabei stehen im EU Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft 2020 Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen im Vordergrund, aber auch die Verbesserung der Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten. Vor allem im Bereich der Abfallvermeidung gibt es gesetzliche Vorgaben, wie das Verpackungsgesetz oder die EU-Einwegkunststoffrichtlinie EU-Einwegkunststoffrichtlinie. Um bereits jetzt auf mittelfristige Marktveränderungen und Belastungen besser reagieren zu können, ist es ratsam sich mit dem Thema weitergehend zu befassen.
Neben zunehmender Regulierung eröffnet das Schließen von Materialkreisläufen aber auch Chancen für Unternehmen. Wie die Verwerfungen in den Lieferketten in den vergangenen Jahren verdeutlicht haben, ist die deutsche Wirtschaft besonders abhängig von Rohstoffimporten. Hier bietet die Kreislaufwirtschaft die Möglichkeit, sich durch den Bezug auf heimische Sekundärrohstoffkreise zu diversifizieren und Abhängigkeiten zu reduzieren. Zusätzlich ermöglicht die Nutzung von Recyclingmaterialien für viele Unternehmen energieärmere Prozesse, was sowohl kurzfristig hilft Energie einzusparen als auch mittelfristig energieeffizienter und nachhaltiger zu produzieren. 
Unternehmen, die sich für zirkuläres Wirtschaften interessieren, und sich informieren wollen, wie sie besser recyclebare Materialien verwenden, ihre Produkte wiederverwendbar werden können, oder sie ihre Ressourcen nachhaltiger beschaffen, können folgende Angebote nutzen:
  • Im UPdate der IHK NRW mit dem Schwerpunkt zirkuläres Wirtschaften werden neben Unternehmensbeispielen, Programme und Beratungsangebote – auch speziell in NRW – aufgeführt.
  • Die IHK-Recyclingbörse dient der Abfallvermeidung und -verwertung. Hier können verwertbare Abfälle und Produktionsrückstände zwischen Betrieben vermittelt werden.
  • Der IHK ecoFinder ist Deutschlands größtes Portal für Unternehmen für Produkten und Dienstleistungen aus der Umwelt- und Energiebranche.
  • Die Effizienz Agentur NRW (EFA) informiert auf seiner Webseite und in einem Magazin Circular Economy eine umfassend über Kreislaufwirtschaft und bieten kostenlose Erstgespräche und Workshops.
  • Der Runde Tisch Zirkuläre Wertschöpfung NRW unterstützt Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Austausch mit den Akteuren in Wirtschaft, Politik und Forschung.
  • Das Zentrum Ressourceneffizienz des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) bietet einen ersten Einblick in das Thema Kreislaufwirtschaft sowie Informationen zu ressourcensparender Produktion, Produkten und Management.
  • Die Cradle to Cradle NGO unterstützt Unternehmen in der Umsetzung, sowie das Cradle to Cradle Products Innovation Institut bei der Zertifizierung von Produkten, welchen den Standards der Kreislaufwirtschaft entsprechen.