Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit

Abschluss des Netzwerks gr-EEN Westfalen Ruhr 3: Energieeffizienz und Klimaschutz im Fokus

Nach drei erfolgreichen Jahren endete am 5. September 2024 die dritte Runde des Netzwerks „gr-EEN Westfalen Ruhr 3“. Diese Initiative, die von der IHK zu Dortmund in Zusammenarbeit mit Green Navigation, den Unternehmensverbänden Dortmund und Umgebung sowie der Netzwerkmoderation durch das Leine-Kompetenzzentrum unterstützt wird, brachte zahlreiche Unternehmen aus der Region Westfalen Ruhr zusammen, um Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz zu diskutieren und voranzutreiben.
Das Netzwerk ist Teil der bundesweiten Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke (IEEKN), die aus der ersten Phase der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke (IEEN) hervorgegangen ist. Diese Initiative, die ursprünglich im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms (IEKP) von 2007 und des Energiekonzepts von 2010 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen Deutschlands langfristig zu senken. Im Jahr 2021 hat die Bundesregierung ihre energie- und klimapolitischen Ziele durch das novellierte Bundes-Klimaschutzgesetz angepasst. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um mindestens 65 % gesenkt werden. Die Treibhausgasneutralität soll bis 2045 erreicht werden.
Wichtige Themen und Herausforderungen
Ein zentrales Anliegen des Netzwerks war es, die Unternehmen in Bezug auf die Reduktion ihres Energieverbrauchs zu unterstützen, wie es im Rahmen der „Energieeffizienzstrategie 2050“ und des „Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz 2.0 (NAPE 2.0)“ gefordert wird. Das in 2023 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz, welches die europäische Energieeffizienzrichtlinie (EED) in Deutschland umsetzt, sieht vor, den Endenergieverbrauch bis 2030 gegenüber 2008 um 26,5 % und bis 2045 um 45 % zu senken. Diese Vorgaben unterstreichen die Bedeutung der Energieeffizienz als zweite tragende Säule der Energiewende.
Das Netzwerk „gr-EEN Westfalen Ruhr 3“ fokussierte sich daher auf die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energien und den Einsatz innovativer Technologien wie Wasserstoff. Ein Highlight der Netzwerkarbeit war die Diskussion zur Flexibilisierung der Eigenstromerzeugung in Zeiten volatiler Energiemärkte. Viele Unternehmen berichteten von ihren Erfahrungen mit neuen Technologien wie Hybridlösungen, Wärmepumpen oder Holzschnitzelanlagen, um ihre Energieversorgung zu sichern.
Praktische Einblicke und Best Practices
Neben den theoretischen Diskussionen bot das Netzwerk auch praxisorientierte Einblicke durch Werksbesichtigungen, bei denen die Unternehmen ihre Maßnahmen zur Energieeffizienz und den Einsatz klimafreundlicher Technologien vorstellen konnten. Besonders im Fokus standen dabei Themen wie die Druckluftoptimierung, Abwärmenutzung und der Ausbau von PV-Anlagen.
Ein zentrales Thema war auch die Wasserstoffwirtschaft. Die Region Ruhr, bekannt als „Hydrogen Metropole“, bietet mit einem Fördervolumen von 82 Millionen Euro für Mobilitätsprojekte erhebliches Potenzial für den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft.
Erreichte Einsparziele
Im Rahmen des übergeordneten Netzwerks konnten bisher erhebliche Einsparungen erzielt werden. Insgesamt wurden in den 239 ausgewerteten Netzwerken deutschlandweit 10.525 Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt. Diese führten zu jährlichen Einsparungen von 7.432 GWh Endenergie, 9.350 GWh Primärenergie und 2.686 kt CO2. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Zusammenarbeit der Unternehmen in diesem Format zu greifbaren Ergebnissen geführt hat.
Ausblick und nächste Schritte
Auch wenn das Netzwerk „gr-EEN Westfalen Ruhr 3“ offiziell abgeschlossen ist, bleiben die Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz bestehen. Viele der beteiligten Unternehmen äußerten bereits Interesse an einer Fortführung des Austauschs im Rahmen der nächsten Netzwerkrunde, die aktuell von der IHK zu Dortmund, den Unternehmensverbänden Dortmund und Umgebung sowie der Netzwerkmoderation durch das Leine-Kompetenzzentrum geplant wird. Neue Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich dieser wertvollen Initiative anzuschließen!
Das Netzwerk hat gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und der Austausch in diesen komplexen Themenfeldern sind. Die IHK zu Dortmund freut sich, diesen Prozess auch in Zukunft aktiv zu unterstützen.