Ausbildung

Neuordnung der IT-Berufe

Das Sachverständigenverfahren zur Neuordnung der IT-Berufe wurde im Juli 2019 abgeschlossen. Die inhaltliche Befassung der einschlägigen Gremien, u. a. BiBB-Hauptausschuss, Bund-Länder-Koordinierungsausschuss ist seit Anfang 2020 abgeschlossen. Die Verordnungen für die IT-Berufe wurden im Februar 2020 erlassen und im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. 

Berufsbezeichnungen

 Fachinformatiker/ -in mit den Fachrichtungen
  •  – Anwendungsentwicklung, 
     – Systemintegration, 
     – Daten- und Prozessanalyse sowie 
     – digitale Vernetzung
  • IT-Systemelektroniker/-in
  • Kaufmann/Kauffrau für IT-Systemmanagement
  • Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement
Alle Berufe haben wie bisher auch Einsatzgebiete und berufsbildübergreifende (Kernqualifikationen) sowie berufsprofilgebende (Fachqualifikationen) Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. 

Prüfungsform

Die Einführung einer gestreckten Abschlussprüfung wurde vollzogen.
  • Teil 1 der Prüfung mit 20 Prozent Gewichtung
     – Prüfungsbereich 1: „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“

    Es werden nur berufsbildübergreifende Positionen geprüft. Alle IT-Berufe werden die gleiche Teil 1 Prüfung haben.
  • Teil 2 der Prüfung mit 80 Prozent Gewichtung
    - Prüfungsbereich 2: betriebliche Projektarbeit (50 Prozent )
    - Prüfungsbereich 3: berufsspezifische Aufgabe (10 Prozent )
    - Prüfungsbereich 4: berufsspezifische Aufgabe (10 Prozent )
    - Prüfungsbereich 5: WiSo (10 Prozent )
     
    Die Zeiten für die Projektarbeit sind verschieden und der Systemelektroniker hat ein Sperrfach in einer fachlichen Aufgabe bezogen auf die Elektrotechnik

Kurzbeschreibung der IT-Berufe

Die Ausbildungsdauer beträgt bei allen Berufen drei Jahre.

IT-Systemelektroniker

Die Berufsbezeichnung des Informations- und Telekommunikationssystemelektronikers bleibt bestehen. Das berufliche Tätigkeitfeld wird in etwa gleich bleiben. Der Qualifikationskatalog wird an die aktuellen Anforderungen an das Berufsbild angepasst werden.

Fachinformatiker

Der Fachinformatiker wird in vier Fachrichtungen ausgebildet werden:
  • Fachrichtung Anwendungsentwicklung
    Das Konzipieren und Realisieren kundenspezifischer Softwareanwendungen wird auch weiterhin der Schwerpunkt sein.
    Der Qualifikationskatalog wird an die aktuellen Anforderungen an das Berufsbild angepasst werden.
  • Fachrichtung Systemintegration
    Die Konzeption  und Realisierung von komplexen Systemen der IT-Technik und die Integration von Softwarekomponenten, das Installieren und Konfigurieren vernetzter IT-Systeme sowie die Inbetriebnahme und Wartung von IT-Systemen werden weiterhin Schwerpunkte bleiben.
    Auch hier wird der Qualifikationskatalog an die aktuellen Anforderungen an das Berufsbild angepasst werden.
  • Fachrichtung Digitale Vernetzung (NEU)
    Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ arbeiten mit der Netzwerkinfrastruktur und den Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten und Cyber-Physischen-Systemen. Sie vernetzen und optimieren Systeme und Anwendungen auf IT-Ebene. Sie sichern Daten gegen unerlaubte Zugriffe und vermeiden/beheben Systemausfälle.
  • Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse (NEU)
    Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung „Daten- und Prozessanalyse“ entwickeln, auf der Basis der Verfügbarkeit sowie Qualität und Quantität von Daten, IT-technische Lösungen für zunehmend von Daten angetriebenen digitalen Produktions- und Geschäftsprozessen.

Kaufleute für IT-Systemmanagement (NEU)

Kaufleute für IT-Systemmanagement sind die klassischen Branchenkaufleute. Als Fachkräfte sind sie Experten für die Vermarktung und das Anbieten von IT-Dienstleistungen (Hardware/Software/Services).
Darüber hinaus managen und administrieren sie IT-Systeme und Umgebungen.

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (NEU)

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement sind die branchenübergreifenden Kaufleute. Sie sind Profis im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive.
Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie „managen“ die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene.