IHK zu Dortmund

Senior-Experten in der IHK zu Dortmund

1. Leitlinie

Durch Initiative von Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und anderen wirtschaftsnahen Einrichtungen sind in NRW zahlreiche Senior-Experten-Netzwerke entstanden. Aufgrund der in NRW gesammelten positiven Erfahrungen wird die IHK zu Dortmund ihre Senior-Experten-Aktivitäten inhaltlich und personell weiter ausbauen. Dazu wurde als eigenständige Plattform für die zukünftige Arbeit ein Senior-Experten-Arbeitskreis (SEA) eingerichtet.
Der SEA besteht aus ehemaligen führenden Mitarbeitern oder Selbstständigen aus der Wirtschaft des IHK-Bezirkes, die ihre Berufs- und Lebenserfahrung ehrenamtlich für die IHK zur Verfügung stellen.
Die SEA-Mitglieder (Senior-Berater) betreuen im IHK-Bezirk Dortmund folgende Zielgruppen: Existenzgründer in der Vorgründungs- und in der Aufbauphase ihres Unternehmens sowie kleine und mittelständische Unternehmen bei der Unternehmenssicherung oder bei der Nachfolgeplanung. Darüber hinaus übernehmen die Senior-Berater die Beratung und Betreuung von Fördernehmern des NRW/EU.Mikrodarlehens. Wenn erforderlich kann auch ein Einsatz im Rahmen des Projektes „IHK-Gründerhilfe Ruhr (IGHR)“ erfolgen. Die IGHR ist eine Kooperation der Ruhrgebietskammern Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Hagen im Bereich der Senior-Experten-Serviceleistungen.
Das Leitmotiv des SEA ist pragmatische Hilfe zur Selbsthilfe. Die Übernahme operativer Verantwortung ist ausdrücklich ausgeschlossen. Die Senior-Berater helfen z. B. bei der Erstellung eines Businessplans, bei der Analyse und Beschreibung der Probleme, skizzieren Lösungswege und geben wertvolle Praxistipps - und das vertraulich und ohne eigene wirtschaftliche Interessen.
Der Senior-Berater sollte deshalb Problemstellungen zunächst nur lokalisieren und bei der Entwicklung geeigneter Konzepte für das weitere Vorgehen mithelfen. Danach können eine Begleitung der Existenzgründer und der Unternehmen zum Zwecke der Erfolgskontrolle sowie in einzelnen Fällen eine kontinuierliche Unterstützung sinnvoll sein. Thematische Beschränkungen für den Einsatz eines Senior-Beraters gibt es grundsätzlich nicht. Strategie- und Führungsfragen, Finanz- und Liquiditätsengpässe oder die Vertriebsaktivierung im In- und Ausland stehen dabei im Vordergrund. Die Hilfestellung muss allerdings dort enden, wo berechtigte Interessen von Beratungsspezialisten tangiert werden. Die Senior-Berater verstehen sich als Glied einer Kette zwischen Existenzgründer, Unternehmen, IHK und freiberuflich tätigen Unternehmens- oder Steuerberatern und nicht als Wettbewerber.
Um mögliche Interessenkollisionen zu vermeiden, verpflichten sich die Senior-Berater, während ihrer Mitgliedschaft im SEA – von begründeten Ausnahmefällen abgesehen – keiner anderen entgeltlichen (abhängige Beschäftigung, gewerblich oder freiberuflich) Tätigkeit nachzugehen.

2. Praktische Umsetzung

Der Weg zu einem Senior-Berater führt ausschließlich über die Abteilung II „Handel, Dienstleistungen, Existenzgründungen; Geschäftsbereich: Existenzgründungen und Unternehmensförderung“ der IHK. Die Aufnahme der ersten Kundeninformationen, die Ermittlung des voraussichtlichen Beratungs- und Betreuungsbedarfs sowie die Hinweise über die Entgeltregelungen erfolgen durch die IHK. Danach wird ein geeigneter Senior-Berater selektiert, angesprochen und informiert. Dieser vereinbart direkt mit dem anfragenden Unternehmen oder Existenzgründer möglichst kurzfristig einen Gesprächstermin. Sollte ein Senior-Berater die Problemstellung nicht allein lösen können, ist der Einsatz weiterer Senior-Berater (Teameinsatz) in Abstimmung mit der IHK möglich. Der Verlauf der Beratung wird terminlich festgehalten und abschließend fertigt der Senior-Berater einen kurzen schriftlichen Bericht an. Bei Bedarf können Zwischenberichte angefertigt werden. Der Antrag auf Kostenerstattung wird durch den Senior-Berater möglichst zeitnah bei der IHK eingereicht.
Die Leitung des Senior-Experten-Arbeitskreises obliegt IHK-Geschäftsführerin Simone Bergmann.