Wirtschaftsvertreter richten Appell an die Politik
IHK Cottbus warnt gemeinsam mit der IHK Ostbrandenburg und polnischen Partnern vor langfristigen Schäden durch die Grenzkontrollen
Mit der Unterzeichnung durch Kamila Szwajkowska, Hauptgeschäftsführerin der Westlichen Industrie- und Handelskammer (ZIPH) in Gorzów Wielkopolski, wird der „Grenzüberschreitende Appell der Wirtschaft“ nun offiziell von insgesamt vier Partnern getragen. Neben der polnischen Wirtschaftskammer beteiligen sich auch die IHK Ostbrandenburg, die IHK Cottbus und der Arbeitgeberverband Lubuskie (Organizacja Pracodawców Ziemi Lubuskiej - OPZL) an dem Appell. Kamila Szwajkowska setzte heute als letzte der vier Wirtschaftsvertreter in den Räumlichkeiten der Euroregion Pro Europa Viadrina in Frankfurt (Oder) ihre Unterschrift unter den wirtschaftspolitischen Appell.
Damit sendet die Wirtschaft in der deutsch-polnischen Grenzregion ein klares und geschlossenes Signal an die Regierungen und weitere Entscheidungsträger beider Länder.
Die Wirtschaftsvertreter kritisieren die seit fast zwei Jahren bestehenden Grenzkontrollen scharf. Diese behindern nicht nur den täglichen Austausch von Waren und den Pendlerverkehr, sondern gefährden auch die wirtschaftliche Entwicklung beiderseits der Oder. Die Kammern und der Arbeitgeberverband warnen vor einem Rückschritt in den Beziehungen, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden.
Die Unterzeichner fordern kurzfristige Entlastungsmaßnahmen an den Grenzübergängen, in Form von erweiterten Kontrollspuren auf den Autobahnen und gemeinsame Kontrollen von Bundespolizei und polnischem Grenzschutz.
Die IHK Cottbus unterstützt den Appell mit Nachdruck: „Die Grenzkontrollen im Schengen-Raum sind aus Sicht der Südbrandenburger Wirtschaft nicht akzeptabel. Sie beeinträchtigen Beschäftigte im Grenzverkehr, führen zu Verspätungen und stören die Lieferketten. Zu Stoßzeiten kann es an den Übergängen zu unnötigen Staus kommen. Wir fordern von der Politik schnell eine klare Strategie, die aufzeigt, wie und wann diese Kontrollen beendet werden sollen. Und bis dahin braucht es kurzfristige Lösungen. Die Unternehmen brauchen mehr denn je Verlässlichkeit – auch und gerade in der immer wichtiger werdenden europäischen Zusammenarbeit“, betont Jens Warnken, Präsident der IHK Cottbus.
Der vollständige Appell kann hier heruntergeladen (PDF-Datei · 75 KB) werden.
Die IHK Cottbus und die IHK Ostbrandenburg sind die größte Interessenvertretung der Wirtschaft in Süd- und Ostbrandenburg, mit insgesamt etwa 79.000 Mitgliedsunternehmen. Die ZIPH und OPZL sind die größten Interessenvertretungen der Wirtschaft in der Region Lubuskie.