Wagnis am Wolziger See
Wo eine Vision Wirklichkeit wird, liegt Kolberg. In dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Heidesee (Dahme-Spreewald) sind Isabel und Michael Haufe zu Hause. Mit dem Bau des 360°-Teamgeist-Resorts gingen beide ein Wagnis ein. Rund 13 Millionen Euro investierte das Unternehmer-Ehepaar in das futuristisch anmutende Gebäude einschließlich Grundstück.
„Wenn man etwas gut macht und so eine strahlende Frau hat, dann kommen die Gäste vielleicht ganz von allein”, sagt Michael Haufe. Der 54-Jährige gründete Teamgeist 1992. Startkapital war ein 4 000-Euro-Kredit. „Ich habe weder geerbt noch im Lotto gewonnen.”
Allmählich wuchs sich der Standort zu einer Trainings- und Veranstaltungsstätte mit Restaurant und Yachtclub aus.
„Hier haben wir mehr als 1,7 Millionen Euro investiert", so Haufe.
Mit Glühweinsegeln, dem Bau gigantischer Flöße und Gastronomie wurde Teamgeist deutschlandweit bekannt. Aber die Rahmenbedingungen gaben einfach nicht mehr her. Beispielsweise fehlte es an Übernachtungsmöglichkeiten.
Weil das alte Konzept nicht mehr funktionierte, musste ein neues her. Insgesamt 13 Ideen wurden entwickelt und wieder verworfen: vom Zeltplatz über Tiny Houses bis hin zum Verkauf von Parzellen für den Bau von Ferienhäusern. Nach einem sechsjährigen Denkprozess fiel die Entscheidung für das 360°-Resort. „Vorher haben wir uns coachen lassen”, sagt Michael Haufe. Ein erfahrener Trainer wog das Für und Wider beider Partner ab. Keiner sollte schweigend erdulden müssen, was der andere will. Am Ende entschieden sich Isabel und Michael Haufe aktiv für die 360°-Resort-Idee, Besuchern weltoffen und weitblickend die Balance aus analogen und digitalen Aktivitäten zu ermöglichen.
Weil das alte Konzept nicht mehr funktionierte, musste ein neues her. Insgesamt 13 Ideen wurden entwickelt und wieder verworfen: vom Zeltplatz über Tiny Houses bis hin zum Verkauf von Parzellen für den Bau von Ferienhäusern. Nach einem sechsjährigen Denkprozess fiel die Entscheidung für das 360°-Resort. „Vorher haben wir uns coachen lassen”, sagt Michael Haufe. Ein erfahrener Trainer wog das Für und Wider beider Partner ab. Keiner sollte schweigend erdulden müssen, was der andere will. Am Ende entschieden sich Isabel und Michael Haufe aktiv für die 360°-Resort-Idee, Besuchern weltoffen und weitblickend die Balance aus analogen und digitalen Aktivitäten zu ermöglichen.
Die Teamgeist AG war für den Zukunftspreis Brandenburg nominiert und musste sich knapp gegen die ERIDES GmbH geschlagen geben.
„Wir umarmen Veränderungen“
„Als Unternehmer bin ich gerne Risiken eingegangen. Aber die waren in der Vergangenheit immer ein Stück weit händelbar”, blickt Michael Haufe zurück. Noch 2018 veranschlagte er elf Millionen Euro für Grundstückskauf und Resort-Bau. Die Finanzierung stand. Doch dann ließen Corona und Ukraine-Krieg die Baukosten explodieren. Haufe musste nachfinanzieren. „Aktuell liegen wir bei 13 Millionen Euro. Und das alles ohne einen Cent Fördermittel.”
Wir umarmen Veränderungen. Diese innere Haltung entwickelten Michael und Isabel Haufe mit der Zeit. Mal gab es dieses Material nicht, dann jenes. Handwerker, Bauleute und Architekten reagierten äußerst flexibel auf alle Schwierigkeiten.
„Wenn jeder nur stur nach Schema F vorgegangen wäre, hätten wir das nicht überlebt”, räumt der Teamgeist-Gründer ein. „Das Gelingen des extrem auf Kante genähten Projektes ist existenziell für unsere Familie.”
Risikobereitschaft und Vertrauen
Risikobereitschaft und Vertrauen zeichnen das Paar aus. Beruflich und privat. Beide arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen.
„Wir sind eine Patchworkfamilie und versuchen immer für unsere vier Kinder im Alter von 14 bis 24 Jahren da zu sein. Egal, wo und wann. Bei uns, im Urlaub oder am Telefon”, sagt Isabel Haufe.
Wann immer es möglich ist, bleibt die Arbeit beim gemeinsamen Frühstück und am Abendbrottisch außen vor.
„Natürlich sprechen wir in einer für unser Projekt so wichtigen Phase auch abends am Küchentisch über das 360°-Resort”, so Isabel Haufe.
„Isabel hat ein unheimliches Vertrauen in mich”, sagt Michael Haufe.
Viele konzeptionell oder aus dem Bauchgefühl heraus begonnene Projekte hätten sich am Ende als gut und richtig erwiesen.
„Mein Mann ist der Visionär. Er hat die Ideen. Ich prüfe sie auf Machbarkeit, setze sie um oder suche mir ein Team aus Experten dafür, die gut zueinander passen”, erklärt die 46-Jährige.
Mit Leidenschaft und einem Lächeln
Leichtigkeit, Lebensfreude und Leidenschaft. Das ist Isabel Haufes Lebensmotto, wie sie sagt:
„Wenn man ein Projekt mit Leidenschaft und einem Lächeln angeht, dann wird das auch was.” Diese Einstellung hilft dem Paar.
Am 29. August 2024 wurde das 360°-Resort am Ende einer zweimonatigen Pilotphase eröffnet.
„Wir sind stolz darauf, dass wir nach langer, intensiver Arbeit und mit viel Herzblut so einen Raum für Unternehmen geschaffen haben”, so Michael Haufe.
Der Wandel der Wirtschaftswelt, neue Arbeitsmethoden und der Fachkräftemangel stellen Unternehmen vor die Herausforderung, traditionelle Ansätze zu überdenken. Um sich zukunftsfähig aufzustellen, brauchen sie neue Impulse, die sich nicht im typischen Konferenzraum finden lassen. Zudem ist das Wir-Gefühl in Zeiten von Home-Office und digitaler Kommunikation nur schwer erlebbar. Ohne eine starke Verbundenheit der Mitarbeiter lassen sich Veränderungen schwerlich gemeinsam anpacken.
Genau hier setzt das 360°-Resort an. Raus aus der Routine, rein ins Abenteuer. Getreu diesem Motto zielt das Haus vor allem auf flexibles und agiles Arbeiten ab. Dafür stehen Meetingräume und 99 Betten, die sich auf 23 Appartements für bis zu 12 Personen verteilen, zur Verfügung. Einzigartig sind die 20 wandlungsfähigen Fusion-Rooms. Gemeinschaftsflächen der Appartements lassen sich bei Bedarf in viele kleine Konferenzräume für Gruppenarbeit umräumen. Nach einer bestimmten Zeit kommen alle Teilnehmer wieder im großen Konferenzraum zusammen.
Maßgeschneiderte Seminare
Während drinnen inspiriert und der Entdeckergeist geweckt wird, kann man auf dem 20 000 Quadratmeter großen Gelände und dem angrenzenden Wolziger See den Kopf frei kriegen. Dafür stehen etwa Kutter, Drachenboote, Kanus, Katamarane und die größte Stand-Up-Paddle-Station Berlin-Brandenburgs zur Verfügung.
„Wenn die Seminarteilnehmer eine Pause brauchen, gehen sie einfach raus ans Wasser, machen zwei, drei Dehnungsübungen und atmen tief durch”, sagt Ralf Neugebauer.
Externe Trainer wie der Gründer des Beratungsnetzwerkes „Unusual Thinkers” und Lutz Werner Vespermann bieten maßgeschneiderte Seminare für die Unternehmensentwicklung an. Ein Schwerpunkt ist die Künstliche Intelligenz (KI).
„Bei KI gehe es weniger um Technik als vielmehr um die Menschen”, meint Neugebauer. „Drei Viertel der mittelständischen Unternehmen haben noch keine Digitalstrategie”, verweist Lutz Werner Vespermann – Inhaber von „Mittelstand Prozess Coaching" – auf statistische Erhebungen.
Deshalb sei es wichtig, Menschen die Angst vor dem Einsatz der KI zu nehmen. „Wir wollen Mitarbeitern erklären, dass ihnen KI-gesteuerte Roboter nicht die Arbeit wegnehmen, sondern sie erleichtern.” Dafür sei der fernab des alltäglichen Arbeitsumfeldes gelegene Lernort 360°-Resort bestens geeignet.
„Ich gratuliere zu diesem Konzept, das auf innovative Weise und im Einklang mit der Natur einen neuen Kreativort für Menschen und Begegnungen schafft”, so Christian Woronka, Geschäftsführer der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH.
„Hier wurde eine konkrete Idee mit großem Einsatz, Engagement und Blick auf die Zukunft in die Tat umgesetzt. Dafür hat Teamgeist viel Geld investiert. Dieser Einsatz und der unternehmerische Mut verdienen größten Respekt”, sagt Wirtschaftsminister Jörg Steinbach.
Es gilt, die Hülle mit Gästen zu füllen
„Wir als Gemeinde Heidesee haben diese großartige Investition unterstützt und begleitet”, erklärt Bürgermeister Björn Langner.
Heidesee verzeichne bislang pro Jahr 230 000 Übernachtungen. Mit dem Start des 360°-Resorts dürften 25 000 Übernachtungen dazukommen. Langner hofft, dass
„viele Firmen ihre Mitarbeiter zu teambildenden Maßnahmen in einen der landschaftlich reizvollsten Orte in Brandenburg schicken. Familien können Urlaub machen, wandern, Rad fahren oder auf dem Wasser unterwegs sein.”
Die Eröffnung des 360°-Resorts ist der bisherige Höhepunkt der 30-jährigen Unternehmensgeschichte, in der sich Teamgeist von einer Segelschule zu einem der führenden Teamevent-Anbieter in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelt hat. Jährlich finden mehr als 2 500 Veranstaltungen mit gut 230 000 Teilnehmern statt. Der Ortsteil Kolberg der Gemeinde Heidesee war und bleibt der Sitz der heutigen Aktiengesellschaft mit ihren zwölf regionalen Standorten sowie Niederlassungen in Thailand und Kolumbien und mehr als 120 Mitarbeitern.
„Das Resort ist die bauliche Hülle für unsere innovativen Aktivitäten”, betont Michael Haufe. Nun gilt es, die Hülle mit zahlenden Gästen zu füllen. „Wir brauchen spätestens in anderthalb Jahren eine Auslastung von 67 Prozent.” Die Zukunft wird zeigen, wie sich das 360°-Teamgeist-Resort entwickelt. „Vielleicht erzählen ja die Leute in zehn Jahren von einem Familienunternehmen, das es in einer von großen Umbrüchen geprägten Zeit geschafft hat, mit einem guten Team und vielen Freunden so ein Objekt hinzustellen”, sagt Michael Haufe abschließend.