Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH ausgezeichnet

Am 13. November 2024 wurde der 20. Brandenburgische Ausbildungspreis vergeben. Von 77 Bewerbern wurden elf Unternehmen für ihr Engagement gewürdigt. Der Gewinner aus dem Kammerbezirk der IHK Cottbus ist die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, eine Tochter der EnviaM Gruppe. Hier wird nicht nur den Azubis alles geboten, was auf dem Arbeitsmarkt möglich ist. Die Fachkräfte von morgen bleiben sogar gern hier in der Region und freuen sich über hochqualifizierte Arbeitsplätze.
Das in Falkenberg ansässige Unternehmen besteht bereits seit dem Jahr 2013. Hier werden Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Bachelor-Elektrotechniker und Kauffrauen für Büromanagement ausgebildet. Die Azubis lernen an der eigenen Bildungsstätte Bildungszentrum Energie GmbH (bze) an den Standorten Falkenberg und Cottbus. Die Ausbildung in modernsten Ausbildungswerkstätten mit hochmoderner Technik und digitalen Hilfsmitteln lockt jährlich viele Bewerber an.
Derzeit werden insgesamt 44 Azubis ausgebildet: 29 Elektroniker für Betriebstechnik, 11 Mechatroniker, 4 Kaufleute für Büromanagement und zusätzlich rund 15 duale Studenten in Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau.
„Auf dem werkseigenen Gelände haben wir unser Hauptgebäude für die Ausbildung. Vom Anfang der Werkstoffbearbeitung mit Feinbohren bis zur Maschinenausbildung aber auch von der Elektroinstallation und Steuerungstechnik wird hier alles unterrichtet. Die Azubis sind das erste Jahr komplett bei uns, ehe sie auch in die Kooperationsbetriebe rausgehen”, erzählt Ausbildungsleiter Volker Nagebor.

Sehr gute Stimmung im Betrieb

Adrian Biedermannn ist im 1. Lehrjahr der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik.
Seine größte Intention hier anzufangen war: „…nötiges Wissen zu erwerben, um anderen Leuten in Elektronik-Fragen helfen zu können“, sagt er. Besonders interessiert ihn dabei die Haustechnik. Schon als Kind und Jugendlicher wollte er immer wissen, wie alles funktioniert. Biedermann erwarten nun erst einmal Schaltpläne, Verkabelungstechnik und Baupläne. „Die Stimmung im Betrieb ist sehr gut“, beschreibt es der Azubi, „Wir sind ´ne muntere Truppe, sagen die Ausbilder. Es macht auf jeden Fall Spaß und ich würde auch gern hierbleiben.“
Azubi-Projekte, Zusatzqualifikationen, Workshops, Praktika, Karriereberatung und „Azubi-eigene“ Mentoren zeichnen das Unternehmen ebenso aus, wie innovative Ausbildungselemente. Dazu zählen beispielsweise 3D-Druck, 3D-Design, digitaler Netzausbau (Stromverteilernetze), regenerative Energien, kollaborative Robotik, VR & AR Themen (Virtuelles Schweißen, Virtuelle Muffenmontage), IoT, Automatisierungstechnik und sogar e-Sports.

Moderne, digitale Unterstützung

„Zusätzlich zu unseren Mechatronikern und Elektronikern werden in Halle IT- und Studentenberufe angeboten, in Chemnitz Verwaltungsberufe. Unsere kaufmännischen Azubis sind in Cottbus. Für die Elektrotechnik-Azubis bieten wir auch eine Kombination aus Studium und Ausbildung an“, erklärt Ausbilder Sören Diecke.
Digitale Formate wie Simple Club, Lernplattform, LabSoft, FluidSim, Solid Edge, Factory IO, V-Plan, KI Systeme und Success Factors helfen den Azubis auf modernste Weise bei einer reibungslosen Ausbildung. Im Laufe der Jahre wurden bereits mehr als 200 Fachkräfte im Unternehmen ausgebildet. Nach dem Abschluss erhalten alle Azubis einen Arbeitsvertrag - befristet und unbefristet. Zu den hervorragenden Ausbildungsbedingungen kommen bei der MN Strom mbH viele zusätzliche Leistungen, wie Unterstützung bei der Erlangung des Führerscheins, Leistungsboni, Gesundheitsprävention, Notebook, Handy & Co.
Zum Ausbildungsstart gibt es ein Berufseinsteigerseminar. Regelmäßig werden Auszubildende in Projekte eingebunden, betreuen zum Beispiel eine Schüler AG in regionalen Schulen.
Auch die enge Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Berufsschule ist herausragend und lässt keinen Azubi „im Regen stehen“. Viele Ausbilder übernehmen jährlich wiederkehrend ehrenamtliche Tätigkeiten in Prüfungsausschüssen und tragen damit zum hohen Image der Firma bei.

Fachkräftenachwuchs sichern

Die elf Brandenburger Ausbildungsunternehmen erhielten die mit jeweils 1.000 Euro dotierte Auszeichnung von Vertretern des Brandenburgischen Ausbildungskonsens in Anwesenheit von Arbeitsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. Der Brandenburgische Ausbildungskonsens ist ein Bündnis aus Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und der Landesregierung. Der Wettbewerb wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Brandenburg und der Partner des brandenburgischen Ausbildungskonsenses finanziert. Schirmherr des Wettbewerbs war erneut Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024 sind: Agrargenossenschaft „Der Märker“ (Nuthe- Urstromtal), enviaM-Gruppe (Falkenberg), Feinbäckerei Heider (Niederlehme), Glas- und Industriereinigung Zimmermann (Luckau), Nierenzentrum (Luckenwalde), PCK Raffinerie (Schwedt/Oder), regiobus Potsdam Mittelmark (Bad Belzig), Tischlerei Spatzier (Wiesenburg), Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel, ZahnQuartier (Finsterwalde) und Zemke Autohaus (Bernau bei Berlin).
Die Prämierten bieten eine hohe Qualität und Kontinuität in der Ausbildung und zeichnen sich durch besonders innovative Ausbildungselemente aus. Viele von ihnen engagieren sich ehrenamtlich und unterstützen benachteiligte Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund bei der Ausbildung. Auch integrieren sie vielerorts junge Menschen mit Behinderung, indem sie darauf ausgerichtete Ausbildungsplätze schaffen.
Ministerpräsident Dietmar Woidke beglückwünschte die Preisträger und lobte die Betriebe, die eine Grundlage für eine stabile und zukunftssichere Wirtschaft im Land Brandenburg bilden würden. Sie sicherten den Fachkräftenachwuchs, bieten jungen Menschen berufliche Perspektiven in der Heimat Brandenburg und stärken damit die Regionen.

Enorme Veränderungen

Arbeitsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach wies auf die enormen Veränderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt, die sich in den vergangenen 20 Jahren vollzogen haben und auch die Ausbildung betreffen, hin. Allein die Digitalisierung hätte vieles ins Rollen gebracht. In vielen Unternehmen würde der Wandel auch durch anstehende oder bereits vollzogene Generationswechsel spürbar. Erfahrungsträger geben ihre Expertise an die nächste Generation weiter und nutzten dafür auch die Ausbildung. Die ausgezeichneten Unternehmen stünden für ein betriebliches Miteinander, Zusammenarbeit auf Augenhöhe und gelebte Vielfalt.