Wie ein Cottbuser Logistiker den Lkw-Alltag umkrempelt
Negus Transporte entwickelte Ladebooster: komfortabler, sparsamer und klimafreundlicher.
Autohöfe, Rastplätze, Lärm, Hitze oder Kälte – der Alltag von Lkw-Fahrern auf Fernstrecke ist selten komfortabel. Besonders bei längeren Standzeiten, wenn gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten eingehalten werden müssen, wird die Energieversorgung im Fahrzeug schnell zum Problem:
Die Batterien leeren sich, deshalb schalten sich Klimaanlage oder Heizung und weitere Stromfresser nach etwa vier Stunden automatisch ab, um genug Restspannung für das Starten des Motors zu sichern. Der Fahrer beginnt zu schwitzen – oder friert, je nach Jahreszeit. Die Kabinenluft wird klamm. Solarzelle? Ja, gut – aber wenn keine Sonne scheint? Oft bleibt dann nur der Griff zum Zündschlüssel – mit laufendem Dieselmotor. Die Folge: Lärm, Umweltbelastung und erhöhter Verbrauch. Alexander Gucz vom Cottbuser Logistikunternehmen Negus Transporte, hat dafür eine praxisnahe Lösung entwickelt – und mehr als nur einen technischen Kniff geliefert.
Die Batterien leeren sich, deshalb schalten sich Klimaanlage oder Heizung und weitere Stromfresser nach etwa vier Stunden automatisch ab, um genug Restspannung für das Starten des Motors zu sichern. Der Fahrer beginnt zu schwitzen – oder friert, je nach Jahreszeit. Die Kabinenluft wird klamm. Solarzelle? Ja, gut – aber wenn keine Sonne scheint? Oft bleibt dann nur der Griff zum Zündschlüssel – mit laufendem Dieselmotor. Die Folge: Lärm, Umweltbelastung und erhöhter Verbrauch. Alexander Gucz vom Cottbuser Logistikunternehmen Negus Transporte, hat dafür eine praxisnahe Lösung entwickelt – und mehr als nur einen technischen Kniff geliefert.
„Unsere Lösung ermöglicht es, die Fahranlage – also die elektrische Versorgung des Lkw – dauerhaft zu betreiben, ohne den Lkw-Motor zünden zu müssen“, erklärt Gucz.
Sein „Negus Ladebooster für Comfort Liner“ nutzt deshalb die Energie der ohnehin laufenden Kühlmaschine. Während der Fahrt wird die Lichtmaschine des Fahrzeugs gezielt abgeklemmt, sodass die Lichtmaschine der Kühlanlage die Stromversorgung übernimmt – und zugleich die Fahrzeugbatterien vollständig auflädt. Das klingt simpel, ist in der Umsetzung aber ein technischer Coup: Mit wenigen Komponenten – etwa einer Notstartbox, einer intelligenten Vorrangschaltung und standardisierten Verbindungskabeln – stellt das System die Stromversorgung im Standbetrieb zuverlässig sicher. Die Nachrüstung kostet rund 2.500 Euro netto pro Lkw – und bringt messbare Vorteile für Unternehmen, Fahrer und Umwelt.
Komfort für Fahrer – Kalkulierbare Einsparung für Unternehmen
Die Lösung bietet echten Mehrwert in einer Branche, in der Fachkräftemangel, CO₂-
Regulierung, hohe Kraftstoffpreise und weiterer Kostendruck Hand in Hand gehen. Fahrer können ihre elfstündige Ruhezeit durchgängig
genießen – ohne Strommangel und Schlafstörung.
Für Unternehmen bedeutet das: der Dieselverbrauch sinkt, der CO₂-Ausstoß vermindert sich dadurch – und damit sind künftig geringere Abgaben zu erwarten. Pro Liter Diesel entstehen etwa 2,65 Kilogramm CO₂. Kühlmaschinen für temperaturgeführte Transporte laufen meist unabhängig vom Motor und verbrauchen zusätzlichen Kraftstoff. Länger laufende Motoren im Stand (etwa zur Stromversorgung oder Klimatisierung) erhöhen den Verbrauch zusätzlich. Der CO₂-Fußabdruck entsteht somit vor allem durch den Einsatz fossiler Kraftstoffe für Antrieb und Kühlung.
Regulierung, hohe Kraftstoffpreise und weiterer Kostendruck Hand in Hand gehen. Fahrer können ihre elfstündige Ruhezeit durchgängig
genießen – ohne Strommangel und Schlafstörung.
Für Unternehmen bedeutet das: der Dieselverbrauch sinkt, der CO₂-Ausstoß vermindert sich dadurch – und damit sind künftig geringere Abgaben zu erwarten. Pro Liter Diesel entstehen etwa 2,65 Kilogramm CO₂. Kühlmaschinen für temperaturgeführte Transporte laufen meist unabhängig vom Motor und verbrauchen zusätzlichen Kraftstoff. Länger laufende Motoren im Stand (etwa zur Stromversorgung oder Klimatisierung) erhöhen den Verbrauch zusätzlich. Der CO₂-Fußabdruck entsteht somit vor allem durch den Einsatz fossiler Kraftstoffe für Antrieb und Kühlung.
Nicht zuletzt sieht der Cottbuser Entwickler im Ladebooster vor allem die Chance, die Arbeitgeberattraktivität zu steigern: „Unsere Fahrer haben sofort positiv reagiert. Kein nächtliches Anlassen des Motors mehr, keine unterkühlten oder überhitzten Kabinen. Das ist echte Wertschätzung im Alltag“, so Gucz, der selbst einige Zeit als Berufskraftfahrer unterwegs war.
Vom Werkhof zur Förderung
Zunächst wurde das System im eigenen Fuhrpark getestet: Acht Fahrer, sieben Lkw – mit durchweg positiver Resonanz.
Bald war klar: Diese Lösung hat Potenzial über das eigene Unternehmen hinaus – zumindest für Transporte mit Kühlcontainern, denn aktuell ist das System nur darauf ausgelegt.
Gucz sieht großes Potenzial für viele weitere Anwendungen der Kühlungsbranche an sich.
Das überzeugte auch das Bundesamt für Logistik und Mobilität: Der Ladebooster wurde in den „Maßnahmenkatalog für die Förderperiode 2024“ aufgenommen. Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) sowie das Brandenburger Wirtschaftsministerium und die Cottbuser Wirtschaftsförderungsgesellschaft EGC wurden aufmerksam.
Bald war klar: Diese Lösung hat Potenzial über das eigene Unternehmen hinaus – zumindest für Transporte mit Kühlcontainern, denn aktuell ist das System nur darauf ausgelegt.
Gucz sieht großes Potenzial für viele weitere Anwendungen der Kühlungsbranche an sich.
Das überzeugte auch das Bundesamt für Logistik und Mobilität: Der Ladebooster wurde in den „Maßnahmenkatalog für die Förderperiode 2024“ aufgenommen. Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) sowie das Brandenburger Wirtschaftsministerium und die Cottbuser Wirtschaftsförderungsgesellschaft EGC wurden aufmerksam.
Innovation made in Lausitz – Patent angemeldet
Das System wurde unter dem Titel „Schaltungsanordnung zwischen einem Kühl-Koffer-Auflieger und der dazugehörigen Zugmaschine“
zum Patent angemeldet. Parallel koordiniert sich Gucz mit Kühltechnik-Branchengrößen wie Krone, Thermo King, Carrier, Mitsubishi, Schmitz (Kühltechnik), um die Lösung weiterzuentwickeln. Mit weiteren Anbietern laufen Gespräche. Regional kooperiert Negus Transporte mit dem AHC Autohaus Cottbus und LKW-Teile24 GmbH.
zum Patent angemeldet. Parallel koordiniert sich Gucz mit Kühltechnik-Branchengrößen wie Krone, Thermo King, Carrier, Mitsubishi, Schmitz (Kühltechnik), um die Lösung weiterzuentwickeln. Mit weiteren Anbietern laufen Gespräche. Regional kooperiert Negus Transporte mit dem AHC Autohaus Cottbus und LKW-Teile24 GmbH.
Besonders überzeugend für alle Partner: Alle Komponenten sind bereits am Markt verfügbar und zugelassen – es ist die durchdachte Anordnung,
die den Unterschied macht. Ein System mit Skalierbarkeit Mit seiner pragmatischen Idee hat Gucz nicht nur ein branchentypisches Problem gelöst, sondern ein internationales Anwendungsfeld erschlossen.
die den Unterschied macht. Ein System mit Skalierbarkeit Mit seiner pragmatischen Idee hat Gucz nicht nur ein branchentypisches Problem gelöst, sondern ein internationales Anwendungsfeld erschlossen.
Denn die Herausforderungen der Energieversorgung während Standzeiten bestehen weltweit. Die Innovation aus Cottbus wird deshalb ausschließlich
lizenziert weitergegeben – mit Ursprung, Nutzen und Wertschöpfung aus Brandenburg. Daraus kann etwas Großes entstehen
lizenziert weitergegeben – mit Ursprung, Nutzen und Wertschöpfung aus Brandenburg. Daraus kann etwas Großes entstehen
Zwischen der Framo GmbH Löbichau (mit Filiale in Cottbus) und Negus wird bezüglich des Boosters eine Kooperation vorbereitet.
Framo hat sich auf die Entwicklung und Produktion von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen für Industrie und Logistik spezialisiert.
Framo hat sich auf die Entwicklung und Produktion von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen für Industrie und Logistik spezialisiert.
Ralf Binnenbruck, Entwicklungsleiter und technischer Geschäftsführer bei Framo: „Was bei Negus entwickelt wurde, ist in seiner Einfachheit geradezu genial. Eine Lösung, die zukünftig universell funktioniert – unabhängig davon, welcher Kühlauflieger oder welche Klimaanlage verbaut ist. Du schließt das System an, und es liefert zuverlässig Energie, wo sie gebraucht wird. Für uns ist das interessant, weil wir genau solche intelligenten Lösungen suchen – einfach, praxisnah, effizient. Dass bisher niemand von den großen Herstellern auf diese Idee kam, könnte daran liegen, dass die Einen die Zugmaschinen bauen, die Anderen die Kühlauflieger, und keiner spricht mit dem Anderen. Alle denken nur in ihren eigenen Systemen, ohne über den Tellerrand zu schauen. Negus hat diese Trennung einfach ignoriert – und gezeigt, dass man es dadurch besser machen kann. Der Booster ist ein Baustein, der perfekt in die Zeit passt. Wenn wir das gemeinsam richtig aufstellen, kann daraus etwas Großes entstehen."
Erholung ist im Fernverkehr keine Nebensache
„Schlafmangel ist in unserem Beruf ein riesiges Thema“, sagt Cindy Koch, seit fünf Jahren Truckfahrerin bei Negus. „Denn dann steigt das Unfallrisiko. Während der Fahrt ist alles okay, aber sobald es in die Tagesruhe geht, beginnt der Stress. Ohne laufende Standklimaanlage ist an Schlaf kaum zu denken – und nach ein paar Stunden ist die Batterie leer.“
Das kennt auch ihr Kollege Philippe Luft nur zu gut: „Gerade in den heißen Sommerwochen war es brutal: draußen über 35 Grad, drinnen im Fahrerhaus bis zu 60. Natürlich lässt man die Klimaanlage laufen – aber dann ist irgendwann die Batterie platt.“ Alles im Lkw läuft über Strom, wenn der Motor steht: Standklima, Kühlschrank, Fernseher, selbst das Radio. „Dann bleibt dir nur, den Motor laufen zu lassen – was wieder andere Fahrer stört, die gerade ihre Ruhezeit brauchen.“
Dabei wird zudem Diesel verbraucht, und es entstehen Abgase. „Für mich ist der Ladebooster deshalb mehr als nur ein technisches Extra – er ist ein echtes Plus für Gesundheit, Sicherheit und Lebensqualität im Fahreralltag“, betont Cindy Koch.
Und auch Philippe Luft sieht klare Vorteile: „Was meine Kollegen erzählen, die bereits den Ladebooster installiert haben, klingt fast zu gut, um wahr zu sein: sie sind ausgeschlafen, nicht verschwitzt, starten voller Energie in den Tag. Gute Erholung ist im Fernverkehr keine Nebensache – sie entscheidet mit über Sicherheit und Leistung.“
FORUM/Tudyka