Verbesserung und neue Perspektiven

Wichtige Lücken im Schienennetz werden mit dem Fahrplanwechsel zum 14. Dezember 2025 und der Inbetriebnahme der Dresdner Bahn zwischen den Bahnhöfen Berlin-Südkreuz und Blankenfelde geschlossen.
„Die Brandenburger Wirtschaft freut sich sehr über die Verbesserungen auf der brandenburgischen Schiene und die attraktivere Anbindung des Flughafens BER. Zugleich darf nicht vergessen werden, wie lange all das gedauert hat: rund drei Jahrzehnte von den ersten Initiativen zur Wiederinbetriebnahme des Regional- und Fernverkehrs auf der Trasse bis zum jetzt erfolgten Lückenschluss. Das ist ein Tempo, das Deutschland ins Hintertreffen bringt. Hier muss unser Land in Zukunft viel schneller werden“, sagt Jens Warnken, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, stellvertretend für die Brandenburger IHKs.
Ein großes Plus gibt es für Königs Wusterhausen, Lübben und Lübbenau: Von Lübbenau gibt es künftig drei Züge pro Stunde nach Berlin. Durch die verdoppelte Taktung des Flughafenexpress FEX zwischen Berlin Hauptbahnhof und dem BER auf alle 15 Minuten und eine nahezu halbierte Fahrzeit auf 23 Minuten ist die Hauptstadt attraktiv an die Region angebunden. Der FEX mit schnelleren Verbindungen und besseren Verknüpfungen kommt über Umstiegsverbindungen auch brandenburgischen Regionen zugute. Der stündlich neu verkehrende RE20 zwischen Berlin Hauptbahnhof und Lübbenau über die Dresdner Bahn und den BER stärkt über kurz oder lang die Lausitz. Bis Lübbenau beträgt die Fahrzeit nur noch 50 Minuten. Mit dem zweiten Gleis nach 2027 gibt es die Verbindung dann auch bis nach Cottbus.
Um etwa zehn Minuten beschleunigt wird die Linie RE8 in Richtung Elsterwerda. Die bisher geteilte Linie RE8 wird zu einer Linie, die von Wismar bzw. Wittenberge über Berlin-Hauptbahnhof, Südkreuz und Wünsdorf-Waldstadt nach Elsterwerda verkehrt. Einzig das Entfallen des IC-Haltes in Doberlug-Kirchhain auf dem Weg nach Dresden ist ein herber Wehrmutstropfen für Elbe-Elster.
„Mehr umsteigefreie Verbindungen aus Südbrandenburg zum Flughafen BER steigern die Attraktivität für Flugreisende und für Mitarbeiter am BER sowie im ganzen Flughafenumfeld. Diese verbesserten Reisebedingungen sind daher ausdrücklich zu begrüßen“, betont Warnken.
Weitere dringend notwendige ICE-Halte am BER-Bahnhof und die Verlängerung der U-Bahn bis Rudow dürfen jedoch nicht aus dem Blick geraten. Auch für das Nadelöhr Bahnhof Königs Wusterhausen muss alsbald Lösungen gefunden werden.
„Ein Komplettumbau des Bahnhofs inklusive Verlegung der S-Bahn um eine Gleisbreite in Richtung Osten ist aus Sicht der Wirtschaft dringend erforderlich. Die Planungen dafür müssen jetzt aber beschleunigt werden, wenn Investitionen aus der Strukturwandelförderung bis 2038 zum Tragen kommen sollen“, macht Warnken deutlich.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.