VIWO Weinbar am Wollmarkt - Die ganze Welt in einem Glas

Mitten im Herzen von Braunschweig gibt es einen Ort, der die kulinarische Vielfalt der Welt in sich vereint. Philip Keller hat sich am Wollmarkt seinen Traum einer eignen Gastronomie, an dem sich alle Altersgruppen wohlfühlen können, vor einem Jahr erfüllt. Als die Jokha Bar aus den Räumlichkeiten am überaus markanten innerstädtischen Platz ausgezogen ist, zögerte Keller nicht lange und verwandelte die Chance in die Wirklichkeit.
Der gelernte Veranstaltungskaufmann ist ein halbes Jahr nach seiner Ausbildung auf Reisen gegangen, wo seine Leidenschaft für die Gastronomie entfacht wurde. Er bereiste und arbeitete in Kanada, zog weiter durch Mittel- und Südamerika und lernte dort die Kultur der Menschen und die Vielfalt der Weine zu schätzen. Zurück in Deutschland mit dem Traum im Gepäck, sich in der Gastronomie selbstständig zu machen, vertiefte er sein gesammeltes Wissen als Barkeeper in der Zea Bar, in der er seinen jetzigen Geschäftspartner Carsten Kruppa kennenlernte – um genau zu sein zum bereits zweiten Mal. „Nur diesmal mit einem Cocktailschein im Gepäck“, erzählt Keller lachend. Dass die Zea Bar nur eine Übergangslösung für ihn sein würde, wusste Kruppa bereits von Anfang an. Die Vision, sich selbstständig zu machen, hatte er bereits, als er als Barkeeper startete. „Philip hatte schon einen Masterplan und konkrete Vorstellungen von seinem eigenen Laden. Nicht wie andere, die sich lediglich etwas dazuverdienen wollen und nach dem Dienstplan fragen.“ Kruppa, ein etablierter Braunschweiger Gastronom, betreibt die Zea Bar seit vielen Jahren. Sie gilt als Geheimtipp unter den Braunschweigern – versteckt hinter dem ASTOR Filmtheater und nicht unbedingt ein Touristenspot, an dem man zufällig vorbeiläuft.
Carsten Kruppa bringt seine Expertise mit ins VIWO. Die federführende Hand im ­Tagesgeschäft ist allerdings Keller – zusammen mit seinem Team, welches er mit einem strahlenden Gesicht als „Familie“ bezeichnet. Sie experimentieren gemeinsam an neuen Gerichten, probieren und lachen zusammen. Hier bringt jedermann seine Persönlichkeit mit ein – wie eben in einer echten Familie. Was sofort auffällt, ist die Gelassenheit des Teams. Diese Atmosphäre spüren auch die Gäste: Wärme und Gemütlichkeit prägen den Ort am Wollmarkt. „Es ist wichtig, dass sich unsere Gäste wohlfühlen, wenn sie zu uns kommen. Es soll sich anfühlen wie das eigene Wohnzimmer, in dem man es sich gemütlich machen und bei einem guten Glas Wein entspannen kann“, erklärt Keller. Und auch genau das verkörpert die Räumlichkeit, wenn man sie betritt. Die Beleuchtung strahlt Wärme aus und die Stühle sind gemütlich und laden zum Verweilen ein. „Es ist noch besser geworden, als wir es uns vorgestellt haben. Gerade Wein ist ein Getränk zum Entspannen, bei dem man am besten gemütlich beisammensitzt. Genau dieses Gefühl wollen wir einfangen. Dass man hineinkommt, abschaltet und seine Sorgen draußen lässt“, – und genau das ist dem Team gelungen: Sie haben der Löwenstadt ein „zweites Wohnzimmer“ für Genießer geschenkt.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Keller und Kruppa haben sich vor der Pandemie viele Locations in Braunschweig angesehen. Trotz konkreter Angebote kam es zunächst zu keiner Einigung. In dieser herausfordernden Zeit hatten viele Gastronomen zu kämpfen und nicht jeder hat diese überstanden. Die Überlegung lag nahe, dieses Risko gar nicht erst einzugehen. Keller hat sich aber nicht von seinem Traum, sich mit einer eigenen Lokalität selbstständig zu machen, abbringen lassen. Nachdem er mit seiner Partnerin Jennifer Quehl erneut auf Weltreise ging und von Weingut zu Weingut reiste, kamen die beiden mit Tatendrang und vielen Ideen zurück nach Braunschweig.

Von der Idee, die Welt nach Braunschweig zu holen

Die ganze Welt in einem Glas ist die Idee, die umgesetzt wurde. Keller und Quehl kennen jeden besuchten Winzer persönlich, haben viele handerlesene Weine probiert, ausgewählt und beziehen die Ware direkt vom Erzeuger – ganz ohne Umwege. Sie möchten das Gefühl, welches sie in anderen Ländern erlebt haben, hierherbringen – den Einkehrenden die Kulinarik der Welt an einem Ort anbieten und sie sich wie zu Hause fühlen lassen. „Die Leute kommen aber nicht nur wegen des Weins, sondern wissen auch das gute Essen zu schätzen“, verrät sie. Die Küchenkreationen sind, wie die Weine auch, international ausgerichtet und lassen die Gäste mit allen Sinnen in andere Länder eintauchen.
Jennifer Quehl ist nicht nur privat die Partnerin von Philip Keller, sondern seit der ersten Stunde an seiner Seite, wenn es um die Gestaltung der Karte, der Auswahl von Weinen und der Einrichtung der Räumlichkeiten geht. Die beiden sind ein gut eingespieltes Team und philosophieren nach dem einjährigen Bestehen über die Zukunft des VIWOs. Es gibt in Braunschweig großes Potenzial die Catering-Schiene auszubauen, und bei Events wie Hochzeiten oder Gartenpartys, qualitatives und schön angerichtete Speisen anzuliefern. Noch gibt es kein festes Konzept, aber wenn man mit der VIWO-Leitung interagiert, merkt man schnell, wie sehr sie für das Thema brennen. Sicherlich werden sie nicht lange warten, um auch diese Idee in die Tat umzusetzen.
ens
1/2025