Zertifikatslehrgänge

Warum Zertifikatslehrgänge?

Weiterbildung hat verschiedene Facetten, und so ist auch das Angebot der verschiedenen Weiterbildungsformen und -abschlüsse häufig undurchsichtig. Zertifikatslehrgänge sind von ihrer Wertigkeit unterhalb der öffentlich-rechtlichen Abschlüsse wie Fachwirte, Fachkaufleute, Meister, Betriebswirte anzuordnen, bewähren sich aber in der beruflichen Praxis ebenso.
Insbesondere für Unternehmen oder Personen, die keine umfangreiche Branchen- oder Funktionsweiterbildung suchen, sondern sich in bestimmten Bereichen konzentriert weiterentwickeln möchten, bieten die Zertifikatslehrgänge interessante Perspektiven. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Zertifikatslehrgänge in enger Abstimmung mit  der regionalen Wirtschaft entwickelt werden und auch eine zeitnahe Anpassung an regionale oder gesetzliche Veränderungen möglich ist.
Eine Gesamtübersicht aller Zertifikatslehrgänge finden Sie auf unserer Buchungsseite.

Was zeichnet einen Zertifikatslehrgang aus?

Die Zertifikatslehrgänge der Industrie- und Handelskammern unterliegen einem bundesweit einheitlichen Qualitätsstandard. Dieser schreibt vor, dass ein Lehrgang mindestens 50 Unterrichtseinheiten umfassen und mit einem konkreten Leistungsnachweis abschließen muss, zugleich muss jeder Teilnehmer mindestens 80% Anwesenheit im Lehrgang nachweisen.

Welche Formen von Zertifikatslehrgängen gibt es?

Im Bereich der Zertifikatslehrgänge gibt es verschiedene Stufen.
Der „einfache“ Zertifikatslehrgang: Der Standardlehrgang hat in der Regel zwischen 50 und 80 Unterrichtseinheiten und widmet sich einer sehr spezifischen und abgegrenzten Aufgabe wie zum Beispiel der „Zertifikatslehrgang Zoll“. Das Wissen wird in Form eines Tests abgeprüft.
Der Fachkraft-Lehrgang: Teilweise ist auch eine Kombination verschiedener einzelner Zertifikatslehrgänge sinnvoll, beispielsweise dann, wenn sich jemand im Bereich Rechnungswesen fit machen möchte und hierfür die einzelnen Lehrgänge Buchführung, Steuern sowie Kosten- und Leistungsrechnung zur „IHK-Fachkraft für Rechnungswesen“ kombiniert. Eine solche Kombination, bestehend aus mindestens 3 Modulen beziehungsweise einzelnen Zertifikatslehrgängen, ist ein Fachkraft-Lehrgang - nicht zu verwechseln mit den Ausbildungsabschlüssen wie Fachkraft für Lagerlogistik.
Die Manager-Qualifizierung: Inzwischen wurden viele dieser Fachkraft-Lehrgänge zu Manager-Qualifizierungen (Agiler Projektmanager, Projektmanager für den Mittelstand) weiterentwickelt. Sie umfassen teilweise bis zu sieben Module zuzüglich einer Projektarbeit im Unternehmen und erreichen damit ein Volumen von bis zu über 300 Unterrichtsstunden (Produktions-Manager IHK). Flexibel und für entsendende Unternehmen wie für die Teilnehmer sinnvoll sind auch die regelmäßigen Leistungsnachweise in Form von Tests nach jedem einzelnen Modul. Dieser regelmäßige Leistungsnachweis bietet den Teilnehmern auch die Möglichkeit, sich an außerplanmäßigen Umständen anzupassen, das heißt, aus dem Lehrgang auszusteigen und im nächsten Jahr die Weiterbildung fortzusetzen.
Das aktuelle Angebot aus Zertifikatslehrgängen mit überwiegendem Präsenzanteil (teilweise auch im Blended Learning-Format) umfasst die Themen

Die neue Generation digitaler IHK-Weiterbildungen: Online-Zertifikatslehrgänge

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat es sich gezeigt, wie wichtig Veranstaltungen in digitaler Form sind. Seit Mitte 2020 bietet die IHK Bodensee-Oberschwaben auch Zertifikatslehrgänge im Online-Format an, auch mit bundeseinheitlichen Konzepten und mit Schwerpunkt auf die Themen: „Digitales“ & „Nachhaltigkeit“.
Bei Online-Zertifikats-Lehrgängen wie beispielsweise
wird entweder über ein regionales und bedarfsorientiert abgestimmtes oder ein bundeseinheitliches Konzept mit erfahrenen Online-Trainern und renommierten Fachexperten realisiert.
Die IHK-Organisation reagiert damit auch auf die steigende Nachfrage nach innovativen, zukunftsorientierten Bildungsprodukten, die die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt ins Auge fasst.
Die Teilnehmenden, meist Unternehmer/innen, Fach- und Führungskräfte, Projektleiter/innen und Entscheider/innen erhalten bei erfolgreichem Abschlusstest ein bundesweit anerkanntes IHK-Zertifikat.

Zertifikatslehrgänge sind meist regional orientiert: aus der Praxis für die Praxis?

Entscheidend ist hier, dass regional- oder branchenspezifische Anforderungen permanent aufgegriffen und in die Lehrgangskonzepte integriert werden. Dadurch entwickeln sich die Qualifizierungskonzepte auch stetig weiter. Eine besondere Rolle spielen hier auch die Trainerinnen und Trainer, die zu einem sehr großen Teil aus den Unternehmen in den Kreisen Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen stammen. Sie sind auch ein Garant für Praxisnähe und Qualität, denn meist repräsentieren diese Trainerinnen und Trainer Unternehmen, die ebenfalls ein Interesse an gut qualifizierten Fachkräften haben.
Die Projekte, die den letzten Leistungsnachweis in Fachkraft- oder Manager-Qualifizierungen bilden, widmen sich zudem meist einem konkreten Unternehmensprojekt. Solche Projekte können die Einführung eines neuen Produkts, die Planung neuer Produktionslayouts oder die Einführung neuer Logistik- oder Produktionsplanungssysteme in Unternehmen sein. Sowohl für die Lehrgangsteilnehmer, wie auch für die projektgebenden Unternehmen bildet diese Projektarbeit immer eine Bewährungsprobe. Neben dem Know-how-Transfer von der Theorie in die Praxis durch den Mitarbeiter wird auf der Seite des Unternehmens auch die Veränderungsbereitschaft auf die Probe gestellt. Die Ergebnisse solcher Projektarbeiten lassen sich daher sehen.